Ann Cleeves fängt "Im kalten Licht des Frühlings" die besondere Atmosphäre der Shetland-Inseln ein und schafft einen spannunungsgeladenen Krimi.
Die Archäologin Hattie James arbeitet auf der Shetlandinsel Whalsay an einer Ausgrabung, die beweisen soll, dass dort schon seit dem 15. Jahrhundert in großem Umfang Handel getrieben wurde. Die Ausgrabungsstätte befindet sich auf dem weitläufigen Privatgelände der alten Mima, die immer für eine Geschichte und jede Menge Inseltratsch zu haben ist. Auch deren Schwiegertochter Evelyn unterstützt das Vorhaben und hilft sogar selbst bei den Ausgrabungen mit. Als Evelyn eines Morgens einen Schädel findet, reagiert Mima sehr aufgeregt – und wird kurze Zeit später erschossen an ihrem Haus aufgefunden. War es ein Mord oder doch nur ein tragischer Unfall, etwa der verirrte Schuss eines jagdlustigen Inselbewohners?
Inspektor Jimmy Perez vom Festland beginnt zu ermitteln, unterstützt vom Polizisten Sandy Wilson Der ist in Whalsay zu Hause ist und weiß mit den kantigen Insulanern umzugehen. Schnell stoßen die beiden auf den Zwist zweier Familien, der sich schon seit Generationen hinzieht.
Mein Fazit:
"Im kalten Licht des Frühlings" ist Ann Cleeves dritter Krimi von den Shetlandinseln. In ihrer psychologisch fein gesponnenen Geschichte inmitten der sturmgepeitschten nordischen Insellandschaft geht es um dunkle Geheimnisse, die die Bewohner schon seit Jahrzehnten bewahren. So dick wie der Nebel über den Inseln hängt, so undurchdringlich sind auch die Mauern ihres Schweigens.
Die Autorin fängt diese besondere Atmosphäre hervorragend ein und schafft einen spannunungsgeladenen Krimi um die Früchte von Hass, Neid und Eifersucht, angesiedelt in einer beeindruckenden Kulisse von weiter Landschaft und zwischenmenschlicher Enge.