6. Band der Fortune de France Reihe
OT: La Pique du jour
Kurzbeschreibung
"Fortune de France" auf dramatischem Höhepunkt
Frankreich 1600: Pierre de Siorac, Henri Quatres charmanter Diplomat, muß die Pferde satteln und in geheimer Mission nach Rom und Madrid reisen. Die beiden europäischen Häupter des Katholizismus machen Front gegen die Toleranzpolitik des französischen Königs. Allerorts schärft man die Dolche und Argumente - Henri Quatre schwebt in Gefahr. Über soviel Politik vergißt Pierre jedoch nicht die Süße des Lebens und verführt so manche Frau, bevor er erfolgreich zurückkehrt.
Über den Autor
Robert Merle, geboren 1908 in Tebessa/Algerien. Nach Schule und Studium in Frankreich war er von 1940 bis 1943 in deutscher Kriegsgefangenschaft. Romanveröffentlichungen, Auszeichnung 1949 mit dem Prix Goncourt. Der Autor verstarb am 28.03.2004.
Eigene Meinung:
Die Reise geht weiter. Mittlerweile sind wir im sechsten Band der Memoiren von Pierre angelangt und so nähert sich nicht nur das 16. Jahrhundert, sowie der Bürgerkrieg langsam seinem Ende zu, sondern auch unser Held nähert sich immer näher dem Ende seiner Memoiren. Davor hat er aber wieder eine Vielzahl von Aufträgen für Heinrich IV. zu erfüllen, der die letzten Teile Frankreichs zurückerobern möchte und versucht von Papst Clemens VIII. die Absolution und Aufhebung seiner Exkommunikation zu erwirken. Zwischen offiziellen Aufträgen durchlebt Pierre wieder einige Affairen.
Habe ich am Anfang der Reihe die Sprache von Merle noch als einlesebedürftig empfunden, so erscheint sie jetzt nur mehr flüssig lesbar und hat einen sehr gut lesbaren Klang. Immer interessanter wird auch das Spiel Merles mit dem Konzept der Memoiren. Er nutzt die Möglichkeiten dieser Form immer mehr und experimentiert damit. So wird es auch immer kniffliger zu erahnen, ob die Erinnerungen von Pierre nicht auch einen doppelten Boden haben könnten.
Wie immer ein gelungener historischer Roman. 10 Punkte.
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