Ich habs geschenkt bekommen... (Herzlichsten Dank noch mal ) und beginne gleich mit dem Lesen...
Bitterfotze - Maria Sveland
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Zitat
Original von Babyjane
Ich habs geschenkt bekommen... (Herzlichsten Dank noch mal ) und beginne gleich mit dem Lesen...ohhhhh hast du es gut
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Hm... ich habs jetzt gelesen und es gibt von mir 5 von 10 Punkten, die absolute Offenbarung ist es also definitv nicht gewesen.
Die Autorin schildert die Flucht einer Mutter vor Familie, schwieriger Beziehung und Arbeitsstreß auf die Kanaren und in die Einsamkeit. Soweit nachvollziehbar und auch eigentlich eine ganz interessante Sichtweise.
Doch sie schildert nicht nur ihren Flug für 7 Tagen weg von allem, was ihr wichtig ist, sondern blendet auch immer kleine Rückblicke ein, ihre keineswegs glückliche Kindheit wird beleuchtet und auch ihr ziemlich lotteriges und schwieriges Sexualleben findet Erwähnung. Laut Klappentext soll dies ein fiktiver Roman sein, dafür fand ich ihn reichlich einfallslos, auf mich wirkte das alles eher, wie die schlecht zusammen gestückelten Erinnerungen der Autorin. Womit wir beim Stil des Buches wären. Sehr holperig und tagebuchmäßig, würde ich das beschreiben, was Maria Sveland da fabriziert hat. Nirgendwo fand sich reizvoller Stil oder gar Wortwitz. Selbst das beim ersten Lesen recht witzige Bitterfotze oder die Bitterfotzigkeit nutzten sich rasch ab, weil es die einzig Kreative Wortschöpfung in diesem Buch war.
Grundsätzlich, sind manche Denkansätze zwar nicht schlecht (Die Geschichte z.B., daß Väter in den Himmel gelobt werden, wenn sie auch nur zwei Monate Elternzeit nehmen, Frauen aber schief angeschaut, wenn sie es sich wagen zu früh wieder arbeiten zu gehen, wurde recht interessant hervorgekramt.), aber eigentlich formuliert sie damit nichts wirklich Neues, daß sind die gleichen Erkenntnisse, die es auch schon vor 10 oder 20 Jahren gab und so wenig, wie die Autorin uns glauben machen will, hat sich da dann doch nicht getan.
Die Protagonistin kommt auch leider nicht sehr feministisch rüber, sondern ist aus meiner sicht eine elende unsichere Heulsuse, die mir bereits nach zwei Kapiteln unsagbar auf den Zeiger ging. Von frischem Freidenkertum ist da also nichts zu spüren. Sie hackt bitterfotzig auf ihren männlichen Kollegen herum, ohne zu erkennen, daß nicht die Männer ihr im Wege stehen, sondern sie sich selbst. Neidisch schaut sie zu, wie ihre männlichen Kollegen locker ihre Vorschläge im Meeting raushauen, sie sammelt soviel Neid und Wut an, bis sie selbst sich dann auch traut einen Vorschlag zu machen, diesen formuliert sie aber dann so ungeschickt und bringt ihn so unsicher hervor, daß er abgeschmettert wird. Das liegt dann aber nicht an ihrem mangelnden Vortragstalent, sondern eben daran, daß sie eine Frau ist. Das ist ja auch viel leichter, die Schuld dafür auf die weibliche Diskriminierung zu schieben, als Fehler bei sich selbst zu suchen. Sie macht in ihrem Urlaub jegliche anderen Urlauber mies, ohne zu erkennen, daß manche eben einfach andere Ideale haben als sie. Und das Schlimmste ist, sie macht es alles nur in ihrem Kopf, sie sammelt so viel Frust an, bis sie dann jedes Mal im denkbar sinnlosesten und unpassendsten Augenblick platzt und sich direkt danach wieder schämt und weint.
Ständig bemüht sie sich anders zu sein, als die anderen aus ihrer Sicht dummen Weibchen und wundert sich dann, daß diese Weibchen in der Krabbelgruppe nicht mit ihr reden, während sie sich vorher mit einer Zeitung vor der Nase in eine Ecke weit von allen weg gesetzt hat.
Dazu dann die Schilderungen der Kindheit, in der die Mutter vom Vater mißhandelt wird und sich eigentlich niemand so recht kümmert, machen auch klar, auch an ihrem Verhalten da ist sie nicht selbst schuld, daß ist die mangelnde Liebe und Bestätigung in der Kindheit schuld...
Sehr nervig, sehr verbittert und sehr verkniffen ist die Protagonistin und konnte so bei mir nicht den geringsten Sympathiepunkt sammeln.
Von daher ist der Titel Bitterfotze so schlecht nicht gewählt, allerdings sehe ich die Uhrsache für die bitterfotzigkeit der Protagonistin nicht in mangelnder Gleichberechtigung, sondern in mangelndem Selbstbewußtsein, mangelnder Zuversicht und mangelnden Mutes.
Das einzige, was mich mit diesem Buch aussöhnen konnte war die Erwähnung von "Angst vorm Fliegen", welches ich seit Jahren lesen will, der aus meiner Sicht sehr reale Blick auf die Probleme, die bei überzogenen Erwartungen und Streß nach einer Schwangerschaft auftreten können und die letzten 4 Zeilen vor der Danksagung, die waren gelungen, der Rest definitiv nicht.
Außerdem waren die Blicke, die man mir heute in der Bahn zu warf grandios... allein dafür hat das Buch einen Punkt verdient...Empfehlen oder gar verschenken würde ich es dennoch nicht, dazu war es zu belanglos...
Grundsätzlich würde ich also der Zwiegespaltenheit von Mitsou zustimmen, nur daß ich eher zum Schlechteren tendierte...
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Zitat
Original von Babyjane
Sie hackt bitterfotzig auf ihren männlichen Kollegen herum, ohne zu erkennen, daß nicht die Männer ihr im Wege stehen, sondern sie sich selbst.Das sehe ich genauso und genau dieser Aspekt hat mich auch gestört. Sara schiebt alles auf die vermeindliche Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen, sucht aber nicht wirklich nach Fehlern in ihrem eigenen (passiven) Verhalten, sondern pauschalisiert und macht die Gesellschaft verantwortlich.
Dadurch konnte ich ihr Ungerechtigkeitsempfinden nicht wirklich ernst nehmen. -
Genau das war es, ich hab sie einfach nicht mehr ernst genommen.
Das Ganze wirkte auf mich so undurchdacht, so stammtischparolenmäßig...auch ihr Gespräch mit ihrem Kollegen, der in Thailand in den Puff geht, danach ist sie schrecklich stolz auf sich, daß sie den Kollegen beim Chef unmöglich gemacht hat, aus meiner Sicht, macht sie sich aber durch solche seltsamen Aktionen nur selbst kleiner... -
Das Buch ist jetzt auch auf meiner Wunschliste gelandet. Ich habe aber den Verdacht, dass das Cover an meiner Kaufentscheidung nicht unbeteiligt ist :rolleyes. Neugierig bin ich trotzdem. Mal sehen, wie ich es finde.
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Nach "Fleckenteufel" habe ich das Buch heute aus meinem SuB gezogen. Noch werde ich mit dem Buch nicht warm. Sara versinkt, nach meinem Geschmack". zu sehr in Selbstmitleid aber ich gebe nicht auf und lese tapfer weiter.
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Zitat
Original von Eddie Poe
Das Buch ist jetzt auch auf meiner Wunschliste gelandet. Ich habe aber den Verdacht, dass das Cover an meiner Kaufentscheidung nicht unbeteiligt ist :rolleyes. Neugierig bin ich trotzdem. Mal sehen, wie ich es finde.Mit gefällt es bis jetzt richtig gut. Es liest sich sehr flüssig und es fiel mir vorhin doch recht schwer, das Buch zur Seite zu legen. Im Gegensatz zu einigen Rezensenten bin ich aber nicht der Meinung, dass "Bitterfotze" "mehr für die Gleichberechtigung tun kann, als alle Reden dieser Welt". Es ist halt eine schöne und unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. Ich bin schon auf Seite 175 und werde "Bitterfotze" wohl heute noch zu Ende lesen. Von mir gibt es deshalb 7 Punkte.
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Meine Meinung
Auf den ersten Blick könnte es Sara richtig gut gehen. Sie ist 30 Jahre jung, führt ein Leben in Wohlstand, hat einen liebenden Ehemann, einen gesunden zweijährigen Sohn und einen tollen Job als Journalistin. Sie hat sogar einen eigenen Therapeuten, dem sie immer mal wieder ihre seelischen Wehwehchen klagt.
Und auf den zweiten Blick? Geht es ihr immer noch gut. Nur dass Sara das selbst leider nicht sieht und sich – um zu dieser Erkenntnis zu kommen – erstmal eine einwöchige Auszeit auf Teneriffa nehmen muss.
Dort sitzt sie entweder im Frühstücksraum oder auf ihrem Balkon herum, liefert zynische Analysen zum Beziehungsstand der anderen Urlauber ab (Merke: Glückliche Ehen gibt es nicht!) und macht sich Gedanken: über die Ungleichbehandlung der Frau in der Gesellschaft, die sich durch sämtliche Lebensbereiche zieht, vor allem aber schon in der Partnerschaft anfängt.«Lesen und aufregen!» So will es der Verlag. Gelesen habe ich das Buch. Aufgeregt habe ich mich auch. Aber nicht über die Ungerechtigkeiten zwischen Mann und Frau, die auch heute natürlich noch bestehen - sei es im Beruf, im Haushalt oder bei der Kindererziehung. Selbstverständlich schüttele ich erbost den Kopf, wenn ich lesen muss, dass etwa die Scheidungsrate bei an Gebärmutterkrebs erkrankten Frauen doppelt so hoch ist wie bei gesunden, während das Risiko einer Scheidung bei Prostatapatienten geringer ist als bei gesunden Männern. Oder dass Frauen mehr Organe spenden als Männer, Organempfänger aber überwiegend männlich sind.
Wirklich geärgert habe ich mich aber nicht über diese, meist sehr pauschalisierten Aussagen, sondern über Sara, die ohne Ende pessimistisch ist und sich letztlich nur selbst im Weg steht. Sämtlichen Frust schiebt sie den Männern in ihrem Leben in die Schuhe – ihren früheren Liebhabern, dem Vater, dem Lehrer, den Kollegen. Mag sein, dass diese sie nicht immer korrekt behandelt haben, aber dafür hat frau ja auch einen Mund, den sie aufmachen kann. Sara hingegen frisst lieber alles in sich hinein, fügt sich und projiziert ihre Wut über eine entzündete Brustwarze während der Stillzeit auf ihren Mann. Das frustriert nicht nur sie, sondern den Leser gleich noch mit.Auch handlungsmäßig überzeugt das Buch nicht. Denn eine richtige Handlung gibt es eigentlich nicht. Sara flieht nach Teneriffa, sitzt dort, grübelt ein bisschen, fliegt zurück.
Zwischendurch bekommt man kurze Episoden aus Saras Vergangenheit zu lesen; Erzählungen, die sich zumeist um ihre unglückliche Kindheit mit einer duckmäusigen Mutter und einem alkoholabhängigen Vater sowie eine recht freizügige Jugend drehen. Diese lassen zwar Saras Verhalten nachvollziehbarer erscheinen, erklären aber nicht, warum nun Frauen im Allgemeinen mit der Zeit scheinbar zwangsläufigbitterfotzigverbittert werden.
Die ständigen Einschübe aus dem Buch ‚Angst vorm Fliegen’ von Erica Jong, die gewisse Parallelen zu Saras Situation aufweisen und auf die sie sich deshalb bezieht, unterbrechen nur den Lesefluss und machen überdies den Eindruck, als ob sie das Buch nur ein bisschen aufbauschen sollen.Sprachlich geht die Geschichte zwar durchaus mal unter die Gürtellinie, ist aber nicht so vulgär, wie der Titel vermuten lassen würde. Zumindest wenn man davon absieht, dass man das Wort «Bitterfotze» am Anfang mindestens zweimal pro Seite zu lesen bekommt. Der Stil liest sich einfach und flüssig. Wortwitz oder dergleichen sucht man jedoch vergebens.
Und überhaupt weiß man die ganze Zeit nicht so recht, inwieweit das Buch nun fiktiv/autobiografisch ist. Zwar war der Hintergedanke der Autorin, mit einem Roman mehr Leser erreichen zu können als mit einem Sachbuch, aber ein richtiges Romanlesegefühl kam bei mir nicht wirklich auf.FAZIT: «Dieses Buch kann mehr für die Gleichberechtigung tun als alle Reden der Welt.» So ein Kommentar auf dem Buchumschlag.
Fragt sich, wie das gehen soll. Männer werden dieses rosa Büchlein wahrscheinlich gar nicht erst lesen und Frauen werden sich selbst/ihre Mutter/Großmutter in mancher Situation sicher wieder erkennen, aber die von der Autorin gewünschte Revolution werden sie vermutlich eher nicht starten.Wertung: 2/5
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Danke für die ausführlichen Meinungen!
Ich werde mir wohl dieses Buch (erst einmal) nicht kaufen. Selbstmitleid kann ich nämlich nicht leiden Quatsch beiseite, Eure persönlichen Meinungen dazu sind sehr aussagekräftig und ich verlasse mich darauf das Buch erst einmal nicht zu lesen.Lg Kathi
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Wir haben das Buch heute in die Bibliothek bekommen...
Also der Klappentext verspricht ja guten...Ich bin gespannt wie die Leute auf den Titel reagieren. -
Ein Buch, das ich gestern nachmittag in einem Rutsch gelesen habe. Hört sich erstmal positiv an, ist aber nicht so gemeint.
Das Buch hat wenig Seiten und ich dachte bis zum Schluß da kommt noch etwas erkenntnisreiches. Aber es kam einfach nichts. Hätte es mehr Seiten gehabt, hätte ich es bestimmt abgebrochen.Ich habe es als Mängelexemplar erstanden. Aber selbst knapp drei Euro für dieses Buch sind ein zu hoher Preis.
Die zwei oder drei interessanten Abschnitte kann man sich in dieser Rezi durchlesen. Dafür sollte man sich wirklich nicht durch das Buch quälen.Auf der Rückseite wird damit geworben, dass dieses Buch mehr für die Gleichberechtigung tun kann, als alle Reden dieser Welt.
Das ist absoluter Quatsch. Nutzt die Lesezeit lieber für andere Bücher! -
ich habe dieses buch, nachdem es lange vor sicher hergeSUBt hat, endlich gelesen. ich fand es ganz unterhaltsam... allerdings frage ich mich, wie man als mutter EINES kindes im alter von 2 jahren schon so bitterfotzig *lol* sein kann... ich bin seit 10 jahren mama und mittlerweile mutter von 3 zicken... also manchmal ist es schon so, wie die protagonistin beschreibt, dass man sich wegwünscht etc... ABER zwischen wünschen und tun, gibt es unterschiede... ich könnte meine kinder nicht allein lassen... jedenfalls fand ich das buch aber ganz nett... 7 von 10 punkte, gibt es von mir