Das Graveyard-Buch [The Graveyard Book] - Neil Gaiman

  • Ich habe mir vorhin flugs die englische Kinderbuchausgabe im örtlichen Buchhandel gekauft. Die Erwachsenenversion hatten sie leider nicht da, aber ich kaufe halt lieber vor Ort und bestelle eher ungern. Mir kommt es eh auf den Text an und der wird sicher identisch sein.


    Bin darüber mit einer Buchhändlerin ins Gespräch gekommen, mit der ich oft auf einer Wellenlänge liege. Sie schwärmte von "Amarican Gods" und den "Anansi Boys". Da mir diese Bücher hier auch schon empfohlen wurden, kommen die mal auf die Wunschliste.

  • Ich habe das Buch auch schon auf meine WL gepackt, weil die Aufmachung mit der Box, mir so gut gefallen hat. :grin Außerdem gefällt mir der Klappentext und das Buch hat meinem Anlesen stand gehalten.
    Bei meinem nächsten Fantasy-Einkauf geht es mit. :-]

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Ich bin immer noch begeistert und habe nun auch meinen Senf dazu geschrieben:


    Meine Meinung: Ich wollte nur mal eben die ersten Seiten dieses Buches anlesen, doch als ich die Augen wieder hob, waren knapp 3 Stunden vergangen und alle 310 Seiten gelesen. Gaiman versteht es einfach außergewöhnlich gut, den Leser zu fesseln und durch seine Geschichten jegliches Zeitgefühl vergessen zu lassen. Es ist ein ungewöhnliches Buch – nicht zuletzt deshalb, weil es als Kinder- und Jugendbuch gleich mit dem Mord an den Eltern und der Schwester eines kleinen Jungen beginnt. Man könnte meinen, dass dieser Beginn zu grausam für die angedachte Zielgruppe ist, doch Gaiman verpackt die Handlung so geschickt, lässt sie so rasant weiter laufen, dass man gar keine Zeit und Lust hat, bei diesem Gedanken stehen zu bleiben, sondern man muss unbedingt erfahren, wie der Junge gerettet wird und was weiter geschieht.


    Der Kleine gelangt aus dem Haus, in dem soeben seine Familie ermordet wurde und geht zu dem Friedhof auf der anderen Straßenseite. Hier nehmen sich die Geister der Toten seiner an und beschließen, dass das Kind – sie taufen ihn Nobody Owens, bei ihnen bleiben soll. Nod, wie er sich nun nennt, wächst in der Gruft seiner Zieheltern, den Owens auf und erlebt allerhand spannende Abenteuer mit seinen interessanten, zum Teil uralten Gefährten. Doch er kann den Friedhof nicht verlassen, denn der Mörder seiner Eltern und seiner Schwester wird nicht ruhen, bis er auch Nod gefunden hat…


    Was für eine ungewöhnliche Handlung! Gaiman hat die Charaktere der Toten und „das Leben“ auf dem Friedhof so brillant beschrieben, dass man gar nicht genug davon bekommen kann und immer mehr über jeden einzelnen von ihnen erfahren möchte. Es tummeln sich die Geister von Hexen, es gibt Ghule, aber auch ganz normale Verblichene, wie Hausmeister, Lehrer oder Hausfrauen. Sie alle machen die Geschichte zu einem amüsanten und, trotz der permanent vorhandenen Spannung wegen der Bedrohung des jungen Nod, faszinierenden Abenteuer. Kurz gesagt, ein Buch, das man nicht mehr aus den Händen legen mag und das für mich zu einem der kurzweiligsten Lesevergnügen der letzten Zeit gehörte.
    Begeisterte 10 Punkte von dafür.

  • Also da freue ich mich doch mal drauf, wenn es hier so toll bewertet wird. Die Aufmachung finde ich schon mal genial. Vielen Dank für die tolle Rezi eskalina

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ein ganz tolles kleines Schmankerl!!
    Und damit meine ich nicht nur die Idee dieses abgefahrenen "Schutzumschlages"


    Ganz viele neue Ideen, liebevoll umgesetzt und genau gezeichnete Figuren, durch die das Buch lebt und einfach von der ersten bis zur letzten Seite Spaß macht.


    Chapeau Herr Gaiman!



    total begeisterte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Neil Gaiman schreibt hier in seinem Blog über die deutsche Version des Buches:



    Ich lese auch sehr gern Neil Gaiman und das Buch ist schon auf meiner Wunschliste, danke für die guten Rezensionen :)

  • Die Geschichte beginnt sehr düster. Eine Familie wird nachts in ihren Betten ermordet. Bis auf einen kleinen Jungen, der gerade mal laufen kann.
    Dieser kleiner Junge schafft es irgendwie zu einem Friedhof und wird von den dort ansässigen Geistern quasi adoptiert.
    Es sind alles sehr nette Geister und jeder erzieht den Jungen irgendwie mit, so ist es nicht verwunderlich, dass Nobody (Bod) Owens, wie der Junge jetzt heißt, ein richtiger kleiner Gentleman ist, stammen die Geister doch aus einer längst vergangenen Epoche. Bods Vormund Silas, ist allerdings kein Geist, er ist ein Grenzgänger und kann so für Bod alle Lebenswichtigen Dinge beschaffen.
    Die Jahre vergehen auf dem Friedhof. Bod erfährt Freundschaft, Verliebtheit und das er noch immer getötet werden soll. Bod wird immer neugieriger und will unbedingt wissen warum seine Familie und vor allem wer es war.
    Gelegentlich werden kleine Fragmente über den Mörder eingeworfen, so dass er bei dem Leser nicht in Vergessenheit gerät.


    Es ist ein tolles Buch, man trifft die Geister die alle sehr nett und manche auch ungewollt lustig sind. Ghule treten auf, auf einem richtigen Friedhof dürfen die auch nicht fehlen.


    Ich habe mich super unterhalten gefühlt! 10 Punkte!


    Edit: Ich habe mal ein paar Bilder von der Blechdose gemacht.

  • Ich denke, ich werde mir das Buch heute kaufen, nach den interessanten Rezis hier im Forum. Wie wäre es mit einer privaten Leserunde?! :wave

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Ich fand das Buch auch wieder mal sehr genial. Obwohl ich anfangs wirklich dachte, die Story wird mir zu düster und zu trurig. Nicht nur die Anfangsszene, als Bod´s Eltern sterben, sondern auch, weil ja nun Geister zwar gute Eltern sein mögen, aber ein Sterblicher nun mal ein Sterblicher ist, der auch mal Kontakte zu richtigen Menschen haben muß. Aber zum Glück ist es nicht ganz so traurig geblieben, ich fand´ es für meinen Teil sehr unterhaltsam.
    Nun würde mich noch interessieren - wie ist denn die englische Ausgabe mit den Zeichnungen? Kann die deutsche Blechdose damit mithalten? :grin

  • Wenn Dany so von dem Buch begeistert ist, wird es auf meiner WL mal ein bisschen höher steigen....

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter


  • Stimme Elbereth vollkommen zu! :-)


    Eine faszinierende Sprache hat dieses Buch, die selbst noch in der Übersetzung zu verzaubern mag. Das herrlich abgedrehte und doch irgendwie vertraute Reich der Toten und Lebenden mit all ihren verrückten und dennoch liebenswerten Charakteren einschließlich Nobody Owens.

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Gerade entdeckt:
    The Graveyard Book zum kostenlosen Anhören, gelesen von Neil Gaiman *klick*

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Ich werde mir das Buch auch auf jeden Fall kaufen. Möchte zwar lieber bis zur TB Ausgabe warten, aber würde es eine Leserunde geben, wär ich auch mit der jetzigen Ausgabe dabei denke ich.