Irreführende Klappentexte

  • Es ist schon bei einigen Rezis und in Diskussionen hier darüber geschrieben worden, dass nicht immer das im Buch ist, was auf dem Klappentext auch drauf steht. Ich habe das Gefühl, das häuft sich - so hab ich bei meiner Suche am Samstag lauter Bücher in die Hand genommen und wieder weggestellt, weil die Klappentexte irgendwie alle die selbe Geschichte zu beschreiben schienen: Frau trifft Mann, verliert ihn aus den Augen, Begegnung nach Jahren... oder: Mädel im Mittelalter wird verfolgt und landet am Hofe von Graf Irgendwer... oder in der Art.
    Täusche ich mich oder häufen sich solche Fälle, in denen Klappentexte nichts wirklich Besonderes versprechen, wenn man dann aber doch mal ein Buch liest, ist es ganz anders - meistens viel besser, als der KT verspricht? :gruebel
    Ein Beispiel:
    Schönwetterwolken, das ich gerade lese und bei meiner Jagd am Samstag trotz grottenschlechtem KT gekauft habe - und tadaaaa! es verbirgt sich in dem Buch eine intelligente, humorvolle und tief gehende Geschichte (Rezi folgt, wenn ich durch bin).

  • da hast du recht irreführende kt können schrecklich sein da man das buch nicht kauft wenn der kt einen nicht anspricht und dabei kann das buch ziemlich gut sein!!!


    vlg darknight :wave

    Sehnsüchte und Visionen ,Einsamkeit und Freude,Tränen und Leidenschaft ,Liebe und Zärtlichkeit.
    Das sollte das Buch haben. ;)
    Vlg Darknight :wave :knuddel1
    Black Dagger -Mondspur :lesend

  • Ich habe mich bei diesem Buch geärgert. Ich hatte es gekauft, weil es sich laut Klappentext in Indien abspielen soll und auch der Buchdeckel sieht danach aus. In Wirklichkeit sind nur ein paar mickrige Seiten über Indien.


    (Das Buch ist trotzdem lesenswert, es ist nur ganz anders als ich erwartet hatte)

  • Wenn ich eine Rezi bei den Eulen reinstelle, und der Klappentext nicht ansprechend ist, bemühe ich mich um eine eigene Inhaltsangabe. Das ist zwar nicht immer so einfach, aber es lohnt sich. Und ich finde es auch super, wenn sich andere die Mühe machen :-)


    Vielleicht will man mit den Verlagsklappentexten eher die "Ich lese zwar, aber nicht viel und wenn, dann immer nur dasselbe"-Leute ansprechen. Die Cover sehen ja irgendwie auch immer alle gleich aus...

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • ja das ist gut denn wenn ich nicht sicher bin ob ich mir das buch kaufen soll dann schaue ich immer ob hier ein rezi steht das persönnlicher ist denn wenn ich einmal nicht weiß ob ichs haben will dan liegt es meistens am kt

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    Das sollte das Buch haben. ;)
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  • Ich rege mich auf, wenn der Klappentext nicht stimmt, aber auch wenn der Klappentext soo viel erzählt, daß man spätestens nach der Hälfte den Text abgehandelt hat, und man was neues erfährt. Und dies mache ich bei meinen Rezis auch kund! Oft führt es zur Abwertung.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ich denke auch, die Verlage produzieren mehr und mehr Massenware. Da kann einem die Lust am Lesen schon mal vergehen - wenn man nicht grade das Glück hat, in einem Forum wie diesem auf lesenswerte Bücher gestupst zu werden. Aber nur noch in der Buchhandlung aussuchen - für mich gerät das immer mehr zum unlustigen Erlebnis. Die wahren Schätze erkennt man einfach nimmer. Find ich. :cry

  • da fällt mir ein super Exemplar ein.


    Gelähmt vor Angst sitzt der junge Mann auf einem Stuhl. In Schweiß gebadet, die Augen weit aufgerissen, auf seinem Schoß eine Bombe mit einem Bewegungsmelder. In allerletzter Sekunde können Lieutenant Alex Delillo und ihr Partner sein Leben retten. Doch der Täter ist dennoch auf seine Kosten gekommen. Nicht der Tod seiner Opfer verschafft ihm Befriedigung, er weidet sich an ihrer Verzweiflung und Panik. Auch Alex spürt bald die eisige Hand der Angst im Nacken: Der Psychopath entführt ihre 17-jährige Tochter - und stellt die Mutter vor eine grausame Entscheidung ...



    hört sich doch eigentlich ganz gut an... denkste... selten so ein schlechtes Buch gelesen. Die meiste Zeit über geht es um eine Mutter-Tochter-Beziehung und nicht um einen Psychopathen. Spannung war knapp bemessen (nicht so wie man nach dem Lesen der Kurzbeschreibung viellecht meint) und sparsam aufs gesamte Buch verteilt. Ab und zu bissl Blut...mal eine Leiche bzw. Teile derer...irgendwas nur damit sich das Buch "Psychothriller" schimpfen darf... :rolleyes

  • Daran sieht man mal, dass das Schreiben von Klappentexten eine Kunst ist.
    Irgendwelche Klappentextschreiber hier? :rofl


    Also lieber ein Buch trotz eines schlechten Klappentextes kaufe und positiv überrascht sein als andersherum. :grin

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Ich denke auch, die Verlage produzieren mehr und mehr Massenware. Da kann einem die Lust am Lesen schon mal vergehen - wenn man nicht grade das Glück hat, in einem Forum wie diesem auf lesenswerte Bücher gestupst zu werden. Aber nur noch in der Buchhandlung aussuchen - für mich gerät das immer mehr zum unlustigen Erlebnis. Die wahren Schätze erkennt man einfach nimmer. Find ich. :cry


    Ich denke das Problem ist ein anderes: Die Verlage versuchen oft ihre Bücher wie Massenware aussehen zu lassen, um eben "die Masse" zu erreichen. Oft wird über das Layout und den Klappentext eine Zielgruppe definiert, der das Buch wahrscheinlich garnicht zusagt, und die, für die es eigendlich geschrieben wurde geht daran vorbei, wiel sie sich nicht angesprochen fühlen.
    "Blutrot" von Ketchum ist so ein Fall: Der Klappentext wendet sich an Leser von "Beutezeit" und "Amokjagt", die in ihrer Erwartung hier sicherlich getäuscht werden, während diejenigen, denen das Buch unhabhängig von ihrer Kenntnis des Autors möglicherweise gefällt, es aufgrund des Klappentextes nicht kaufen.
    Darüber hinaus stimmt der Klappentext einfach nicht, er beschreibt etwas, das nicht passiert!
    Leider ist das nur ein Beispiel von vielen, man kann sich heute sicherlich oft nicht mehr darauf verlassen die Bücher zu erkennen, die ins eigene Beuteschema passen.

  • Irreführende Klappentexte gibt es leider viel zu oft - und das in beide Richtungen: mal schreckt der Klappentext ab und das Buch handelt erfreulicherweise von was anderem oder der Klappentext kündigt was an, was gar nicht stimmt... *nerv*
    Aber noch viel schlimmer finde ich Klappentexte, die zu viel verraten und schon Ereignisse ansprechen, die erst gegen Ende des Buches stattfinden...

  • Zitat

    Original von Hoffis
    Ich rege mich auf, wenn der Klappentext nicht stimmt, aber auch wenn der Klappentext soo viel erzählt, daß man spätestens nach der Hälfte den Text abgehandelt hat, und man was neues erfährt. .


    Ja, das nervt mich auch enorm! Da will ich eine spannende, neue Geschichte lesen und schlage mich ewig lang mit etwas rum, dass ich in fünf Zeilen Klappentext auch schon erfahren habe.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Piefi
    Daran sieht man mal, dass das Schreiben von Klappentexten eine Kunst ist.
    Irgendwelche Klappentextschreiber hier? :rofl


    Jau. Allerdings keine Klappentexte für Bücher, sondern Backcovertexte für DVDs, also für Filme. Und ich kann dir versichern, dass es tatsächlich eine Kunst ist. Denn in wenigen Sätzen müssen viele Elemente so transportiert werden, dass sie die Emotionen des Lesers ansprechen und letztendlich den Kaufanreiz auslösen. Das heißt, es geht nicht nur darum, in kurzen Worten den Inhalt anzureißen, sondern durch Schlüsselwörter auch die Atmosphäre wiederzugeben und das Genre eindeutig festzulegen. Dabei ist natürlich das plumpe "kauf mich!" um jeden Preis zu vermeiden - und doch geht es letztendlich um nichts anderes. Der Backcovertext bzw. Klappentext ist nach der eigentlichen Cover-/Umschlaggestaltung und dem Titel selbst, die den potenziellen Käufer überhaupt erst dazu verführen, das Produkt in die Hand zu nehmen, das finale Kaufargument. Und da die Käuferaufmerksamkeit im Allgemeinen nach durchschnittlich 2-4 Sekunden erlahmt, muss diese Kommunikation extrem schnell erfolgen. Ein Klappentext ist also nichts anderes als knallharte Werbung. Sich beim Buchkauf Zeit zu nehmen und die erste Seite eines Buches, vielleicht sogar ein paar Sätze im Mittelteil zu lesen, ist da sicher aufschlussreicher.


    In diesem Kontext ist auch Bodos Erklärung zu sehen - und seine Einschätzung ist unbedingt richtig, wie ich aus meiner langen Werbeerfahrung weiß. Me-too-Produkte verkaufen sich mit einem relativ geringen Werbeaufwand sehr gut - zumindest zu Anfang. Lässt die Qualität des me-too-Produktes aber zu wünschen übrig, so kann sich der kurzzeitig errungene Verkaufserfolg allerdings ins Gegenteil verkehren, denn nichts ist (aus Marketingsicht) schlimmer als ein enttäuschter Kunde. Der wird sich nämlich beim nächsten Kauf sehr bewusst gegen jenes Produkt und seine Nachahmer entscheiden und sich durch keine noch so überzeugend hervorgebrachten Argumente von seiner Kaufverweigerung abbringen lassen. In Bezug auf Bücher bin ich in diesem Forum schon öfter über die Aussage gestolpert, man würde einen weiten Bogen um die historischen Romane mit -in am Ende und kopflosen Buchumschlagmotiven schlagen. Hier ist die me-too-Masche eindeutig in die Hose gegangen.

  • Zitat

    Original von Bodo
    Oft wird über das Layout und den Klappentext eine Zielgruppe definiert, der das Buch wahrscheinlich garnicht zusagt, und die, für die es eigendlich geschrieben wurde geht daran vorbei, wiel sie sich nicht angesprochen fühlen.


    Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum das Ganze, denn so kaufen die falschen Leute die Bücher (oder die richtigen Leute die falschen Bücher). Okay, der Verlag hat ein verkauftes Buch, aber wenn mir das nicht gefallen hat, werde ich bestimmt kein zweites von diesem Autor oder in dieser Aufmachung kaufen. Ist das nicht etwas kurzsichtig gedacht?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Danke, Steffi, für die "Aufklärung". Mir ist shcon klar, dass Klappentexte Verkaufsargument sind - aber ehrlich gesagt meine ich, dass in letzter Zeit falsche, also irreführende KTs sich häufen. Ich finde das nicht so tragisch, wnen ich hinter einem miesen KT und einem abscheulichen Cover einen guten Roman endeckte - aber viele, viele Bücher lasse ich stehen, eben weil eine historische "-in" mal wieder die selbe Geschichte in Grün erlebt oder weil der KT grauslig klingt. Warum also nicht draufschreiben, was drinsteckt?


  • oh super, das Buch wollte ich als nächstes anfangen ... dann gibt es bestimmt andere auf meinem SUB, die lesenswerter sind ... :rolleyes


    Aber ja, ich kann euch nur allen Recht geben, die Klapptentexte sind inwzischen meistens so nichtssagend geworden, da lohnt es sich manchmal gar nicht mehr, nachzulesen.
    Ich habe den Eindruck, die Verlage wollen verkaufen um jeden Preis, der zufriendene Leser ist nicht mehr der ausschlaggebende Grund. Und leider funktioniert es ja oftmals ...

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • Zitat

    Original von Lese-rina


    Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum das Ganze, denn so kaufen die falschen Leute die Bücher (oder die richtigen Leute die falschen Bücher). Okay, der Verlag hat ein verkauftes Buch, aber wenn mir das nicht gefallen hat, werde ich bestimmt kein zweites von diesem Autor oder in dieser Aufmachung kaufen. Ist das nicht etwas kurzsichtig gedacht?


    Oh, da warst du schnell. Noch ein Wort zu der definierten Zielgruppe. Wenn man es richtig macht, dann wird die Werbung, im Falle von Büchern also die Umschlaggestaltung, der Titel und der Klappentext, auf die Kernzielgruppe zugeschnitten, die sich dann hundertprozentig wiederfindet. Das bedeutet aber, dass man unter Umständen diejenigen, die vielleicht auch interessiert sein könnten, nicht explizit anspricht und keinen Kaufanreiz bietet. Also, was tun? Die Werbung steht hier vor einem Dilemma und entscheidet sich leider allzu oft für eine Wischi-Wasch-Lösung (im Fachjargon Waschmittelwerbung, denn das braucht schließlich jeder, und man will es auch an alle, und zwar genau alle, verkaufen. Das Ergebnis kennen wir: weichgespülte Fernsehspots, die wirklich niemanden vom Hocker reißen). Und genau das passiert im Buchhandel auch, zumindest bei vielen Genrebüchern: Im Bestreben, allen gefallen zu wollen, wird die Kernzielgruppe vernachlässigt, und am Ende ist keiner so recht glücklich.

  • Zitat

    Original von Piefi


    ja was sagste zu dem kt:
    Kathrin ist fassungslos,seit dem schrecklichen Tod ihrer Eltern hat sie alles aufgegeben,vor allem ihren Job und ihre Lebensfreude,doch jetzt erfährt sie das sie die kleine Apotheke ihrer Eltern in der Schweiz geärbt hat und will dort sofort ein neues Leben beginnen.Doch sie hat keine Ahnung wie neu es wird,denn ihre Angestelte Denise hat das dunkle Geheimnis ein Vampir der bösen Seite zu sein.Sie hat es auf denn Attraktiven Vampir Matt abgesehn,der offensichtlich eine Schwäche für die schöne Kathrin hat.Nach kurzer Zeit taucht Maike auf,und bringt alles noch mehr durcheinander ......Was ist wirklich mit Kathrins Eltern geschehen und was fühlt sie für Matt? Sie hat nur eine Wahl um das alles herauszufinden ,sie muss miten ins Gefecht obwohl sie doch nur ihre Ruhe wollte


    vlg darknight :wave

    Sehnsüchte und Visionen ,Einsamkeit und Freude,Tränen und Leidenschaft ,Liebe und Zärtlichkeit.
    Das sollte das Buch haben. ;)
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    Black Dagger -Mondspur :lesend

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