Titel: Walhalla-Code
Autor: Uwe Klausner
Verlag: Gmeiner-Verlag
Erschienen: Februar 2009
Seitenzahl: 322
ISBN-10: 3899778081
ISBN-13: 978-3899778083
Preis: 11.90 EUR
Im Juni 1942 wird auf einer Parkbank in Berlin, in der Nähe der Siegessäule, eine Leiche entdeckt. Anfangs sieht es nach einem Selbstmord aus, doch Kommissar Tom Sydow glaubt nicht so recht daran. Bei dem Toten handelt es sich um einen hohen Beamten der Gestapo der brisante Akten des berüchtigten Geheimdienstchefs Heydrich bei sich gehabt hatte. Es sind Akten aus dem „Giftschrank“ von Heydrich, die Material nicht nur über Nazigrößen sondern auch über ausländische Politiker enthielten. Heydrich hatte kurz vor seinem Tod dafür gesorgt, dass diese Akten beiseite geschafft wurden.
Alle wissen von diesen mehr als brisanten Unterlagen, aber niemand weiß wo sie sich befinden. Ein Wettlauf beginnt. Polizei, Gestapo, SS und auch ausländische Geheimdienste sind an diesem Wettlauf beteiligt.
Es ist sicher kein leichtes Unterfangen einen Krimi in der Zeit des Dritten Reiches spielen zu lassen, Klausner ist dieses Wagnis eingegangen und hat durchaus lesbares und nicht uninteressantes Buch zustande gebracht. Wahrscheinlich ist es bei diesem Thema nur natürlich, dass das eine oder andere Klischee in die Geschichte hinein rutscht. Die handelnden Figuren werden oftmals eher schwarz-weiß gezeichnet, eben auch unter Zuhilfenahme hinlänglich bekannter Klischees. Hier die Bösen, dort die Guten – manchmal wäre eine intensivere Abstufung sicher besser gewesen.
Vielleicht wäre auch ein klein wenig mehr Tiefe wünschenswert gewesen. Gerade die Zeit des Dritten Reiches eignet sich nur sehr wenig für einen „Räuber-und-Gendarm-Roman“. Klausner weicht den Schrecken der damaligen Zeit zwar nicht aus, aber seine Schilderungen wirken manchmal ein klein wenig zu steril.
Es ist ein interessanter, ein durchaus auch lesenswerter Krimi – manchmal aber vielleicht ein wenig zu glatt.
Nach Ansicht der Literaturkritikerin und Historikerin Nadja Braun wirft der Roman am Ende ein kühne Frage hinsichtlich der Rolle der Alliierten bei der Aufdeckung des Holocausts auf. Dabei ist es gerade dieser von Nadja Braun angesprochene Schluss der ein wenig zu hastig und zu spekulativ daher kommt. Da hätte der Autor vielleicht ein klein wenig Sorgfalt drauf verwenden sollen.
Ein lesbarer Krimi, von einem echten Krimihighlight erwartet man wohl ein wenig mehr.