Louise Penny spannender Krimi "Der grausame Monat" spielt im Herzen Quebecks.
Ostern ist in dem kleinen franko-kanadischen Örtchen Three Pines immer ein besonderes Fest. Auf dem Dorfplatz werden handbemalte Holzeier versteckt, die am Ostersonntag von den Jüngeren gesucht und gegen echte Schokoladeneier eingetauscht werden. In diesem Jahr haben einige der Dorfbewohner aber noch ein besonderes Date: Sie wollen in einem leer stehenden Haus am Rande des Ortes eine Seance abhalten.
Extra dafür haben sie ein so genanntes „Medium“ engagiert. Doch während der Geistersitzung passiert das Unfassbare - eine der Teilnehmerinnen stirbt, zu Tode erschreckt. Und so muss sich Detective Armand Gamache wieder einmal in der gemütlichen Dorfpension einmieten, um zusammen mit seinem Team die Suche nach der wahren Todesursache aufzunehmen. Und das ist gar nicht so ganz einfach, denn unter den Kollegen gibt es jede Menge ganz und gar reale Animositäten.
Mein Fazit:
Dies ist der dritte Einsatz des sympathischen Detective Armaud Gamache von der Secûrité du Québec. Doch diesmal muss er sich nicht nur mit vermeintlich Übersinnlichem beschäftigen. In seinem Team herrschen Spannung und Misstrauen, denn Armand hat sich den Unmut vieler Polizisten zugezogen, als er den ebenso brutalen wie charismatischen Polizeiführer Arnot mit seinen Machenmschaften aufliegen ließ. So gibt es neben der klassischen Who-done-it Story eine beklemmende Geschichte um die Frage von Loyalität und Moral innerhalb der Polizeibehörde.
Louise Penny gelingt es dabei nicht nur, den Charme eines kleinen Dorfes und seiner eigenwilligen Bewohner bezaubernd authentisch darzustellen, auch die sich gegenseitig belauernden Polizeikollegen stellt sie überaus gekonnt dar. Allerdings ist es ratsam, mit dem ersten Abenteuer von Armaud Gamache („Denn alle tragen Schuld“) zu beginnen, da die Ereignisse zum Teil aufeinander aufbauen. Für alle, die den Einstieg schaffen: Ein spannender Krimi aus dem Herzen Quebecks.