OT: The Sword
Kurzbeschreibung:
Jack Goodrich, ein renommierter Islamwissenschaftler, hat sich mit seiner Familie im turbulenten Kairo eingerichtet. Er glaubt, die Gefahren der Stadt einschätzen zu können - bis man ihm ein Schwert übergibt, das angeblich aus den Zeiten Mohammeds stammt und dessen Echtheit er beurteilen soll. Als seine Frau ermordet wird, weiß er, dass man ihn ins Visier genommen hat. Doch offenbar sind nicht nur skrupellose Islamisten, sondern auch westliche Nachrichtendienste dem Geheimnis des Schwertes auf der Spur. Eine rasante Hetzjagd beginnt.
Über den Autor:
Daniel Easterman, geb. 1949 in Belfast, hat Anglistik, Persisch, Arabisch und Islamwissenschaften studiert. Er arbeitete als Dozent in Fez und ist ein Experte in Nahost-Fragen. Daniel Eastermans Thriller sind nicht nur spannend, sondern er verleiht ihnen auch, dank seiner Sachkenntnis, einen hohen Grad an Authentizität.
Meine Rezension:
Wer sich mit der Kurzbeschreibung von "Das Schwert" an ein Abenteuer von Indiana Jones erinnert fühlt, mag insofern recht haben, als dass auch hier ein Wissenschaftler in die furchtbaren Pläne eines fanatischen Systems verwickelt wird, der versucht, diese zu verhindern. Da endet aber auch schon die Ähnlichkeit, denn während Indiana Jones eine mit einem Augenzwinkern erzählte Abenteuergeschichte ist, ist "Das Schwert" ein knallharter Politthriller, in dem nicht nur die Bösen sterben, sondern auch zahllose Unschuldige auf grausamste Art ihr Leben lassen müssen. Autor Daniel Easterman entwirft ein erschreckend realistisches Bild von der Lebenssituation im Nahen Osten, wo radikale Muslime mit ihren Hasspredigten und dem Aufruf, als Selbstmordattentäter zum Märtyrer zu werden, auf nahrhaften Boden treffen: Hier begegnen wir Kindern, die in ihren Zimmern Postern von solchen "Helden" statt von Fußballstars hängen haben und jeden Tag Hass und Fanatismus eingetrichtert bekommen, und Erwachsenen, denen scheinbar jegliches Menschliche abhanden gekommen ist.
Das titelgebende Schwert ist in diesem Thriller eigentlich nur der Anlass für die sich fast überschlagenden Ereignisse, denen der Leser atemlos folgt, vielmehr geht es um die Situation im Nahen Osten und die Gefahr, die von radikalislamischen Gruppen - aber auch westlichen Nachrichtendiensten auszugehen vermag. Easterman gelingt es, diese Atmosphäre, wie auch überhaupt den Lokalkolorit der pulsierenden Metropole Kairos sehr gut einzufangen und hat auf dieser Basis einen brisanten Thriller ohne Längen und ohne aus Effekthascherei eingebaute Schlenker geschrieben, der Spannung bis zur letzten Seite verspricht.
Dafür vergebe ich 8 Punkte!