Der 5. Fall um Hanne Wilhelmsen / Hakon Sand / Billy T.
Kurzbeschreibung
Ståle Salvesen hat Selbstmord begangen, dafür gibt es Zeugen. Salvesen galt jedoch als Hauptverdächtiger in einem abscheulichen Mordfall, und nun steht die Osloer Hauptkommissarin Hanne Wilhelmsen mit ihren Ermittlungen wieder ganz am Anfang. Dann gibt es ein zweites Opfer: Ein bekannter Wirtschaftsjournalist wird erschlagen aufgefunden, und zwar ausgerechnet in Salvesens Keller ... »Anne Holts neuer Fall ist dunkel, schön und melancholisch.« (Die Welt)
Über den Autor
Anne Holt, geboren 1958 in Norwegen, arbeitete nach ihrem Jurastudium als Journalistin, Polizistin und Anwältin, bevor sie 1996 für kurze Zeit norwegische Justizministerin war. Seit 1993 veröffentlicht sie psychologische Kriminalromane. »Blinde Göttin«, »Selig sind die Dürstenden«, »Das einzige Kind«, »Im Zeichen des Löwen«, »Das achte Gebot«, »In kalter Absicht« und »Das letzte Mahl« avancierten zu internationalen Bestsellern und wurden mit den wichtigsten Krimipreisen ihres Landes ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr auf deutsch »Die Wahrheit dahinter«. Mit ihrer Frau und Tochter lebt sie in Oslo und Südfrankreich.
Meine Meinung:
Auch diesen Band aus der Serie um Hanne Wilhelmsen hab ich innerhalb weniger Stunden verschlungen. Anne Holt fesselt auch hier den Leser mit ihrem außergewöhnlichen Erzählstil. Eine der wenigen aktuellen Krimireihen in denen es nicht immer blutrünstiger, brutaler und detaillierter beschrieben werden muß, um das Leserinteresse zu wahren.
Dabei bleibt sie meist glaubwürdig und sehr realitätsnah, ihre Schilderungen des norwegischen Justiz und Polizeisystems finde ich als deutsche Beamtin immer wieder faszinierend und interessant. Nur selten hebt sich meine kritische Augenbraue, um anzuzweifeln, daß so tatsächlich vorgeganen würde.
Hier fand ich tatsächlich nur den Kritikpunkt, daß sich kein europäisches Justizsystem von einer Minderjährigen Hungerstreikenden dazu "erpressen" lassen würde, den zu dem Zeitpunkt Hauptverdächtigen auf freien Fuß zu setzen. Doch auch diesen aus meiner Sicht kleinen Patzer begründet die Autorin annehmbar, so daß man als kritischer Leser zwar die Augenbraue hebt, aber dann doch gebannt weiterliest.
Dazu kommt hier der private Part der Geschichte um Hanne und ihre Lebensgefährtin. Cecilie ist schwerkrank und Hanne fällt es nicht leicht mit dieser Krankheit umzugehen, wie vermutlich viele Polizisten hat sie das mit dem Gefühle zeigen nicht so drauf und vergräbt sich in ihrer Arbeit und schottet sich ab.
Gerade dieses sehr zartfühlend und gefühlsbetont geschilderte persönliche Drama macht noch neugieriger auf den nächsten Fall.
Also auch hier wieder alle Daumen hoch..