Der verborgene Garten - Kate Morton

  • "Der verborgene Garten" hat mir im ersten Anlauf überhaupt nicht gefallen, deshalb habe ich das Buch erst mal für zwei Wochen auf die Seite gelegt und da ich das Buch eigentlich am Samstag schon abgeben musste, habe ich noch zweiten Anlauf gewagt.


    Die Geschichte beginnt als ein kleines Mädchen, sie weiß ihren Namen, nicht alleine auf einem Schiff, nach Australien, sitzt. In Australien wird sie von niemanden erwartet und so nimmt sie ein Hafenarbeiter mit nach Hause mit, dessen Frau sehr glücklich ist nun ein"eigenes" Kind hat.


    Nell, so wird sie von ihren neuen Eltern, genannt erfährt an ihrem 21. Geburtstag, die Mutter ist bereits verstorben, dass Hamish und sein Frau nicht ihre leiblichen Eltern sind.


    Leslie, Nells Tochter, schiebt ihre Tochter Cassandra bei Nell. So, dass Cassandra bei ihrer Großmutter aufwächst.


    Nach dem Tod ihrer Großmutter erfährt Cassandra, dass ihre Großmutter ein Haus in Cornwall hatte von dessen Existenz sie nichts wusste. Genau wir ihre Großmutter macht sich Cassandra auf den Weg nach Cassandra auf den Weg um die Familiengeschichte zu entwirren. Immer wieder hört sie den Namen Eliza. Hat Eliza etwa Nell nach Australien geschickt.


    Die Handlung wird aus dem Gesichtspunkt von Rose und Eliza (um 1900), Nells Gesichtspunkt (ca. 1975) und Cassandras Blickwinkel erzählt. Da mir noch knapp 100 Seiten fehlen, kann ich jetzt schon sagen, dass mir das Buch überraschendweise gut gefällt. Sollte das Buch genauso spannend zu Ende gehen, bekommt das Buch von 10/10 Punkte.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Nach *Das geheime Spiel* habe ich mich im Urlaub nun dem Buch *Der verborgene Garten* gewidmet. Nach diversen Thrillern war dies mein absolutes Urlaubslesehighlight :-] Wundervoll und empfehlenswert für alle, die gerne spannende und flüssig geschriebene Romane über Familiengeheimnisse lesen möchten, gespickt mit Romantik aus dem alten England. Ich habe mich selten so wohl gefühlt in letzter Zeit mit einem Buch, und das lag nicht nur am Urlaub ;)
    Von mir volle 10 Punkte.

  • Ich lese auch gerade den verborgenen Garten, und bin bis jetzt ziemlich begeistert, ich mag Bücher, die in verschiedenen Zeiten spielen.


    "Das geheime Spiel" kenn ich noch nicht, werde es aber nach diesem Schmöker sicher lesen....

  • Nachdem ich das Lesen vom verborgenen Garten unterbrechen musste, habe ich vor kurzem wieder angefangen und auch so wieder reingefunden.
    Habe heute die letzten 300 Seiten gelesen und war total hin und weg, zwischenzeitlich fand ich es ein wenig verwirrend, dass teilweise auch in der Zeitspanne von Nell in den 70er Jahren über Eliza berichtet wurde u.s.w., aber durcheinander kommt man doch nicht.


    Es ist spannend und wirklich schön zu Lesen, ein sehr zu empfehlendes Buch...

  • Ich bin anscheinend die einzige, die das Buch nicht zu Ende gelesen hat.
    Bis Seite 250 bin ich gekommen und dann habe ich es getauscht.


    Es hat sich anfangs toll gelesen, richtig zum Zurücklehnen und zum Schmökern, aber wenn es richtig schön war - Orts- und Zeitwechsel.
    Das hat mir auf Dauer einfach keinen Spaß gemacht.


    Aber vielleicht war es einfach die falsche Zeit???

  • "Der verborgene Garten" macht es dem Leser nicht allzu leicht. Es gibt mehrere Erzählebenen und Zeitwechsel. Zwischendurch mal ein kurzes Märchen. Trotzdem wird zielgerichtet die Geschichte erzählt und auf ihr Ende hingearbeitet.


    "Das geheime Spiel" ist bei mir schon eine Weile her. Ich habe es als gut in Erinnerung, könnte aber spontan keine Inhaltsangabe liefern. Aber ich würde sagen, das dieses Buch etwas anders angelegt ist.


    Bewundern muss man auf jeden Fall, wie die Autorin ihr Jahre überspannendes Handlungsnetz entwickelt und sich Zeit lässt, es zu entwirren. Sie entwirft viele verschiedene einprägsame Figuren. Die Geschichte ist rund, glaubwürdig und schön erzählt. Mancher Leser mag seine Schwierigkeiten mit den Zeitwechseln haben. Auch ich dachte ab und an, das die Autorin es wirklich ausreizt. Aber insgesamt ist es ein eindrucksvoll entwickeltes und angenehm ruhiges Buch, das eine ganz eigene Qualität entwickelt uns sich somit aus der Masse heraushebt. Kate Morton scheint eine wirklich bemerkenswerte Autorin zu sein, die ich bestimmt auf meinem Radar behalten werden.

  • Aus verschiedenen Perspektiven wird die Geschichte einer englischen adligen Familie erzählt, die sich über einen Zeitraum von über 100 Jahren erstreckt. Nach und nach erfährt man immer mehr über die Familie, lernt die Mitglieder und deren Lebenswege kennen und es werden Geheimnisse enthüllt, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Wie Puzzlestücke fügen sich die einzelnen Teile zu einem großartigen Ganzen, wie Zahnräder greifen die einzelnen Teile ineinander über und präsentieren ein Familiendrama, Geheimnisse und eine verwunschene Atmosphäre.


    Wir leben mit Eliza in einem Armenviertel von London um 1900, fahren mit Nell über den Ozean und hören das erschreckende Geständnis ihres Vaters in den zwanziger Jahren in Australien und gehen dann wieder mit Nell in den Siebzigern auf Spurensuche in einem verwunschenen Fischerdorf in Cornwall. Cassandra, Nells Enkelin, vollendet dann die Suche nach ihrer wahren Herkunft in der heutigen Zeit in einem verborgenen Garten in einem Cottage in Cornwall. Sie entdeckt so vieles Verborgenes, schonungslos wird aufgedeckt, was die Familie so verzweifelt versucht hat zu verstecken. An den unmöglichsten Orten entdeckt sie Hinweise, Bilder oder Tagebücher, und besonders die früheren Bewohner und deren Kinder und Enkel von Blackhurst Manor helfen ihr mit ihren Erinnerungen, den richtigen Weg zu finden. Immer wieder kommen die verschiedensten Hinweise, nie geht es in die gleiche Richtung. Wenn Cassandra scheinbar einem Geheimnis auf die Spur gekommen ist, taucht aus dem Hintergrund irgendjemand mit einer neuen Erinnerung auf, die so manches Mal alles über den Haufen wirft. Und zum Schluss findet Cassandra nicht nur ihre wahre Herkunft, sondern noch sehr viel mehr.


    Alle paar Seiten wechselt die Erzählperspektive, man muss immer sehr genau auf den Ort und die Jahreszahl achten, damit man eine ungefähre Vorstellung hat, wen man jetzt gerade auf seinem Weg begleitet. Sind es am Anfang nur Cassandra, Nell, Eliza und Hamish, so kommen nach und nach weitere Personen hinzu, sie erzählen ihren Teil der Geschichte. So erfährt man eine Menge über die Armut in London um die Jahrhundertwende, den Lebensstil und die Konventionen der Adligen ein Jahrzehnt später und Nells Spurensuche in den 70ern. Immer wieder werden dem Leser kleine Bröckchen hingeworfen, man springt hierhin und dorthin, ist aber jedes Mal sofort wieder gefangen. Die Abwechslung stört in keinster Weise, ganz im Gegenteil, man erfährt immer mehr und mehr und ist völlig gebannt von der Handlung und wartet auf das letzte, sich einfügende Puzzleteil. Dieser unnachahmliche Erzählstil macht den ungeheueren Reiz dieses Buches aus, man weiß nie, wer auf den nächsten Seiten etwas zu erzählen hat und in welcher Zeit man landet.


    Aber das Buch beinhaltet ja noch so viel mehr. Eingebettet in die Geschichte ist ein Märchenbuch, welches Eliza einst geschrieben hat. Die Märchen dienen zur Auflösung, ihre Botschaften enthüllen die Familiengeheimnisse, wenn man sie richtig deuten kann. Sie werden zwischendurch immer mal eingestreut, genau zum richtigen Zeitpunkt. Es sind unbekannte Märchen, die auch von Erwachsenen gut gelesen werden können.


    Die Atmosphäre ist unheimlich stimmig, man fühlt sich in hochherrschaftliche Anwesen versetzt und stromert durch die phantastisch angelegten Parks und entdeckt einen verwunschenen Garten hinter einer Mauer. Man ist sofort in jeder Zeit angekommen und fühlt und leidet mit den Protagonisten. Auch das Cover ist sehr schön gewählt, an dieser Stelle wäre man auch sehr gerne.


    Fazit


    Ein Buch, das man mit einem gehauchten "Hach" und einer Wehmutsträne im Augenwinkel zuklappt, weil es schon zu Ende ist. Ein Buch zum Wohlfühlen, Träumen und gedanklichen Lustwandeln in wunderschönen, englischen Gärten. Bildhafte Sprache, stimmige Atmosphäre, verwunschene Gärten und eine großartige Familiensage mit vielen unerwarteten Wendungen, ein abwechslungsreicher Erzählstil und noch ein Buch im Buch – einfach perfekt.

  • Ich habe das Buch gestern ausgelesen. Ich fand es gut. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir richtig gut und besonders die Zeit 1903 bis 1913 fand ich atmospährisch und sehr dicht erzählt. Die Geschichte war zwar sehr vorhersehbar, hat mich aber keinesfalls gestört. Mir persönlich hätten zwei Erzählstränge, nämlich Nell und Eliza und Rose gereicht und die einzelnen Erzählebenen länger. Der häufige Wechsel hat mich doch etwas gestört. War ich drin, kam ein Wechsel. Aber alles in allem ein gutes Buch. Es gibt von 8 von 10 Eulenpunkte.

  • Ich habe gerade das Hörbuch gehört und bin sehr begeistert, habe aber so ein paar Vermutungen, wo dieses gekürzt wurde. Vielleicht kann mir jemand, der das Buch gelesen hat, mal erzählen, ob diese Stellen im Buch ausführlicher waren. Ich spoiler die Fragen mal, damit ich nichts verrate:


    Zitat

    Im Hörbuch erfährt man so gar nichts über Nells Tochter (= Cassandras Mutter), ebenso über den Mann, der diese Kind gezeugt haben muss.
    Ebensowenig habe ich mitbekommen, warum Cassandras Mutter diese bei Nell abgibt...


    Und dann wird im Hörbuch eigentlich nur angedeutet, warum Georgiana von Blackhurst flieht. Ich vermute, ihr Bruder ist Schuld... Wird da etwas detaillierte drauf eingegangen?


    Wenn dem so ist, wie ich vermute, könnte ich mir gut vorstellen, auch noch mal das Buch zu lesen, und so noch tiefer in das Familiengeheimnis blicken zu können...

  • Gerade habe ich das Buch zu Ende gelesen und bin immer noch überwältigt!
    Mit den Figuren findet der Leser langsam aber sicher alle Puzzleteile, die sich langsam zu einem Bild zusammensetzen. Superschön geschrieben, vor einer wunderschönen Kulisse und Personen, die nie kitschig wirken.


    Volle Puntzahl von mir!


    @ chaosmausi


    1.


    2.


    Ich hoffe, das hilft dir weiter!
    LG

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • tinkerbell und kissy :
    Danke für die Antworten. Diese kleinen Details sind in der Hörfassung auf der Strecke geblieben.


    Ich hatte fast ein bißchen den Eindruck, dass


    Vielleicht habe ich früher einfach zu viel V. C. Andrews gelesen, da passierte sowas öfter mal. :wow

  • Ich habe das buch gestern zu Ende gelesen und muss sagen, dass ich am Anfang auch Schwierigkeiten mit den ständigen Zeitsprüngen hatte. Aber irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt und ich habe das Buch gerne gelesen.
    Von mir 9 von 10 Punkten.