Der neue Thriller "Hochzeitsflug" von Ilkka Remes spielt auf dem krisengeschüttelten Balkan
Der Deutsche Christian Brück arbeitet als Gehirnforscher für eine große Pharmafirma im französischen Cannes. Seine Hochzeit mit der Amerikanerin Tina Carabellas steht kurz bevor, als sie für einen Tag nach Frankfurt fliegen muss. Über den Alpen geschieht das Unfassbare: Die Maschine verschwindet von den Radarschirmen und stürzt wenig später vor der Küste Montenegros ins Meer.
Von den Passagieren fehlt allerdings jede Spur und auch Informationen über den Absturz sickern kaum durch. So hält es Christian nicht mehr zu Hause aus – er fliegt in das bürgerkriegsgeschüttelte Montenegro, um sich auf eigene Faust von Tinas Schicksal zu überzeugen. Dabei kommt er einer Wahrheit auf die Spur, die ihn selbst das Leben kosten kann.
Mein Fazit:
Der Thriller „Hochzeitsflug“ von Ilkka Remes stammt aus dem Jahr 2000. Remes siedelt seine beunruhigende Geschichte in Montenegro kurz nach Ende des Kosovokrieges an. Die Machtverhältnisse in der serbischen Provinz sind ebenso undurchsichtig wie die mysteriösen Machenschaften der amerikanischen NATO-Truppen, die dort operieren. Und so hat es sein Held, der deutsche Arzt Christian, schon bald mit korrupten Beamten, gefährlichen Geheimdiensten, einheimischen Dieben und schießwütigen Agenten zu tun.
Die einzelnen Kapitel sind kurz, knackig und enden jeweils mit einem gelungenen Cliffhanger. Und auch wenn im Verlauf der Handlung einige logische Hürden zu nehmen sind und das Finale etwas holprig daherkommt, verliert der Thriller nicht an Schwung. Remes Frühwerk kommt noch nicht ganz an den Thrill seiner späteren Bücher heran, ist aber trotzdem ein hochwertiger Action-Roman.