Die Zeitschrift "Kurzgeschichten" stellt leider ihr Erscheinen ein. Offensichtlich scheinen finanzielle Gründe den Ausschlag für diesen Schritt gegeben zu haben.
Schade!
Edit:
Ein "t" in der Überschrift "hineineditiert".
Die Zeitschrift "Kurzgeschichten" stellt leider ihr Erscheinen ein. Offensichtlich scheinen finanzielle Gründe den Ausschlag für diesen Schritt gegeben zu haben.
Schade!
Edit:
Ein "t" in der Überschrift "hineineditiert".
Schon seit geraumer Zeit habe ich das Gefühl, dass Kurzgeschichten immer weniger auf Gegenliebe oder zumindest Interesse stoßen.
Woran das liegt weiß ich auch nicht, zumal es eine Zeit gab, wo gern Kurzgeschichten gelesen wurden und auch der Absatz dementsprechend war.
Neulich wurde ich erst gefragt, was den die Bezeichnung "Anthologien" bedeuten solle
enttäuschte Grüße von Elbereth
Könnte daran liegen, daß die Autoren/Verlage auf der Suche nach dem eckigen Rade nur noch Schrott in Kurzgeschichtenform als grandiose Meisterwerke anpreisen und der Leser von Mal zu Mal mehr enttäuscht ist.
Ich beziehe mich da auf das unten angehängte Machwerk zum Beispiel. Wenn das gute Kurzgeschichten sind, dann möchte ich die schlechten wirklich nicht lesen.
Ich hab's an anderer Stelle schon angemerkt - von den 500 oder sogar 1.000 Beiträgen, die zu einem professionell ausgeschriebenen Kurzgeschichtenwettbewerb eingehen, sind weit über 90 Prozent bestenfalls Testate maßloser Selbstüberschätzung. Nicht selten gelingt es den Jurys solcher Bewerbe nicht einmal, zehn richtig gute (=veröffentlichungsfähige) Geschichten auszuwählen. Was bei Castingshows gilt, gilt auch hier. Berühmt werden will jeder, aber nur wenige haben tatsächlich das Zeug dazu, und selbst von "besten zehn" sind acht totale Hampelmänner. Anthologieausschreibungen von Kleinverlagen (in Schnitt zwei- bis dreihundert Einsendungen) nötigen Redakteuren und Lektoren eine Heidenarbeit ab, um daraus Bücher mit zwanzig halbwegs erträglichen Geschichten zu machen. Und lesen will all das - von den Autoren selbst und ihren Meschpoken abgesehen - niemand.
Möglicherweise war das ein ambitioniertes Projekt, aber mäßige Kurzgeschichten von Nachwuchsautoren haben einfach keinen Markt. Das mag im Hinblick darauf, dass dieserart tatsächlich Literaturförderung im Wortsinn stattfindet (oder stattfinden sollte), schade sein, aber wenn einem tausend Holzköpfe die Tür einrennen, übersieht man die drei oder vier Topmodels darunter einfach. Man muss andere Wege finden, um den Literaturmarkt zu beleben. Sofern das überhaupt nötig ist.
Ich lese eigentlich sehr gerne Kurzgeschichten. Von dieser Zeitschrift habe ich aber gar nichts gewusst. Ich habe mir aber jetzt mal drei Hefte bestellt. Schade das sich so was nicht finanziell lohnt!
ZitatOriginal von Tom
Ich hab's an anderer Stelle schon angemerkt - von den 500 oder sogar 1.000 Beiträgen, die zu einem professionell ausgeschriebenen Kurzgeschichtenwettbewerb eingehen, sind weit über 90 Prozent bestenfalls Testate maßloser Selbstüberschätzung.
Beschreibst du da nicht gerade Sturgeon's Law (Ninety percent of everything is crap)?
Prinzipiell verstehe ich nicht so ganz wieso es nicht auch wenige gute Anthologien oder Kurzgeschichtenmagazine geben sollte. Vielleicht ein bestimmtes Thema und eine Mischung aus Geschichten professioneller Autoren, die direkt angesprochen werden, augefüllt mit den paar Talenten, die man finden kann. Man darf halt nicht ausschließlich Amateur-Schriftsteller ansprechen (als Autoren und auch als potentiell einzige Leser).
Zumindest bei englischsprachigen Magazinen aus dem Science Fiction-Genre gibt es einige hoffnungsvolle Beispiele dieser Art (wobei man auch dort abnehmende Abonnentenzahlen beklagt). Bei englischsprachigen Kurzgeschichtenbänden einzelner Autoren gibt es sogar eine ganze Menge. George Saunders, Steven Millhauser etc. etc.
Aus Autorensicht ist die Crux ja die: eine richtig gute Kurzgeschichte zu schreiben ist eine Kunst für sich. Das ist mehr Arbeit, als mancher Roman macht.
Ich persönlich liebe Kurzgeschichten... aber leider gibt es wenige Autoren, die gute KGs schreiben können. In Amerika sind Shortstories angesehener. DAS wäre mal ein Trend, der gerne rüberschwappen dürfte.
Vielleicht verwechseln manche Autoren Kurzgeschichten mit kurzen Texten? Es gab ja eine Zeit lang ein paar relativ erfolgreiche deutschsprachige Kurzgeschichtenbände von Peter Stamm, Judith Hermann etc.
Ich habe das Gefühl, dass auch in den USA es nicht mehr so viel Kurzgechichten-Leser gibt, nur eben mehr Kurzgeschichten-Schreiber. Kein wirklich zukunftsweisendes Business-Modell.
Hallo, Googol.
ZitatPrinzipiell verstehe ich nicht so ganz wieso es nicht auch wenige gute Anthologien oder Kurzgeschichtenmagazine geben sollte. Vielleicht ein bestimmtes Thema und eine Mischung aus Geschichten professioneller Autoren, die direkt angesprochen werden, augefüllt mit den paar Talenten, die man finden kann.
So wird es ja auch - ansatzweise - gemacht, zumeist von den größeren Verlagen. Monothematische Anthologien oder Dinge wie "Ferienreader", zu denen auch der Nachwuchs eingeladen wird. Alleine - was der Nachwuchs abliefert, ist eben zumeist nicht veröffentlichungsfähig.
Kleine Verlage oder solche Initiativen wie die hier genannten generieren aber so gut wie nie Resonanz aus dem Profilager. Aus Sicht der reputierten Schriftsteller stellt sich das Problem so dar, dass es einerseits belächelt wird (von den anderen) und dass andererseits weder Honorare gezahlt werden können, noch eine gewisse Mindestqualität garantiert werden kann. Arrivierte Schriftsteller möchten eben ungerne ihre Geschichten neben zappeliger Hausfrauenlyrik sehen. Tatsächlich aber könnte es sich auszahlen, wenn die kleinen Verlage, die in der Hauptsache Anthologien publizieren (weil es einfacher ist als Romane zu veröffentlichen), mehr Mut beweisen und häufiger bei auflagenstarken Autoren anfragen würden. Ich nehme an, dass sich eine erkleckliche Zahl dazu bereiterklären würde, auch für lau mal einen Text aus der Schublade zu ziehen.
Hm, etwas komisch ist das schon. Ich habe mir drei Hefte bestellt und weder eine Email noch sonst irgendwas bekommen. Ist das normal? Oder wollen die ihre Zeitschriften einfach nicht loswerden?