Zulauf zu Büchereien in der Wirtschaftskrise

  • Das Problem im Augenblick ist wohl eher eine Deflation, sinkende Preise und mangelnde Liquidität durch Kreditzurückhaltung. Auch sensationell niedrige Leitzinsen schaffen es ja im Augenblick nicht, den Konsum anzukurbeln (ob das tatsächlich der Königsweg wäre steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt).

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich bin mir auch unklar, wo man derzeit eine Inflation sehen koennte. Hier ist auch das Gegenteil der Fall: Immobilienpreise sind im freien Fall, der Benzinpreis ist runter - das sind zumindest die deutlichsten Rueckgaenge und beide haben einen grossen Einfluss auf die Gesamtinflationsrate.


    Die mangelnde Liquiditaet seh ich auch als grosses Problem. Viele Firmen koennen doch ohne Finanzierung (die die Banken derzeit extrem zoegelich geben!) keine groesseren Maschinen kaufen oder Projekte anleiern. Darunter leiden nicht nur ihre Angestellten sondern dann auch die Zulieferer und deren Angestellte ....

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Nell
    Es kommt sicherlich auch darauf an, wo man wohnt und welche Auswahl die Bücherei bietet. Eine Dorf-Bücherei hat oft kaum neue Bücher im Bestand und generell eine sehr kleine Auswahl. In Großstädten sieht das sicher anders aus.


    das geht mir hier genauso. ich war hier ein jahr mitglied in der bücherrei und habe selten das ausleihen können was ich wollte. entsprechend lohnt sich das für mich nicht.
    ich kaufe mir weiterhin die bücher die ich lesen möchte und habe vor kurzem tauschticket wieder für mich entdeckt. :-]

  • Ich nutze die Bücherei seit ich lesen kann zusätzlich. Es hat den netten Effekt, dass ich relativ günstig Bücher lesen kann und nicht so viel Platz für Bücher brauche (das anschließende Verkaufen wäre mir ehrlich gesagt zu lästig).
    Hier gibt es einige Büchereien, die einen Bestsellerservice anbieten, so dass man auch einigermaßen gut an aktuelle Bücher rankommt. Ich muss auch nicht jedes gute Buch besitzen, was es für mich leicht macht, mich von den Büchern wieder zu trennen.
    Da ich auch keine Aversion gegen gebrauchte Bücher habe, ist es eine prima Ergänzung zu meinen Buchkäufen.

  • Zitat

    Original von Nell
    Es kommt sicherlich auch darauf an, wo man wohnt und welche Auswahl die Bücherei bietet. Eine Dorf-Bücherei hat oft kaum neue Bücher im Bestand und generell eine sehr kleine Auswahl. In Großstädten sieht das sicher anders aus.


    Dem will ich jetzt mal ein widersprechen, da wir hier im Ort (ca 800 Einwohner) eine wirklich gute Bücherei haben. Das liegt vor allem am hohen Engagement der (ehrenamtlichen) Leiterin. Sie kauft recht häufig neue und aktuelle Literatur, kümmert sich um ein Austauschsystem über einen Bibliotheksverband und mistet alte und selten verliehene Bücher rigeros aus. So gibt es zwar (vergleichen mit großen Büchereien) nur einen kleinen Bücherbestand, der aber recht aktuell ist. Klar, wenn ich ein ganz bestimmtes Buch möchte wirds (manchmal) schwierig und manche Genres sind unterrepräsentiert, aber ich finde auch nach Jahren immer genügend Lektüre (und durch den Austausch habe ich keine Angst, mal alle durchgelesen zu haben).


    Im Laufe meiner Ausbildung und meines Berufslebens bin ich ein bißchen herumgekommen und habe auch in jeder Stadt die Büchereien durchforstet. Dabei habe ich festgestellt, dass die Größe der Stadt mit deren Qualität nicht zusammenhängt. Was nützt mir ein riesiger Bücherbestand aus den 70er Jahren?


    Es kommt meiner Meinung nach immer auf das Büchereiteam an, was daraus gemacht wird.


    Edit: Ansonsten kann ich mich meinem Vorschreiber nur anschließen!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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