Dies ist bereits der 6. Band um Artemis Fowl, dem jungen, sympathischen Meisterdieb, dessen Abenteuer Eoin Colfer uns Leserinnen und Lesern miterleben läßt...und man möchte hoffen, dass es bei weitem noch lange nicht der letzte Band sein wird. Man muß die vorangegangen Bände nicht gelesen haben, um dieses rasante neue Abenteuer zu verstehen, aber man wird sie - genau wie ich - lesen WOLLEN. Nicht zuletzt, weil Eoin Colfer es schafft, das derzeitige Abenteuer geschickt mit Ereignissen, die in früheren Bänden eine Rolle spielten, zu verweben und mich zumindest wahnsinnig neugierig darauf gemacht hat, was mir bisher schon leider alles entging.
Dringender Nachholbedarf meinerseits!
Worum geht es diesmal?
Artemis Mutter leidet an einer tödlichen Krankheit, für die es nur ein Gegenmittel gab, das aus der Hirnflüssigkeit einer ausgestorbenen Lemurenart gewonnen werden konnte. Die logische Schlußfolgerung, mittels einer Zeitreise das Aussterben dieser letzten Lemurenart zu verhindern, wird nicht gerade einfacher durch die Tatsache, dass der damals 10-jährige Artemis selbst für die Vernichtung dieses Lemuren verantwortlich zeichnete. Das Supertalent muß also gegen sich selbst bestehen und das ohne ein Paradoxon zu bewirken, welches unwiederruflichen Schaden für die Zukunft bewirken würde.
Zur Seite steht Artemis dabei die bezaubernde und äußerst fähige Elfe Holly Short und die beiden haben gehörig viel zu tun, um den Lemuren vor den Extinktionisten, einer skrupellosen Vereinigung, die sich zum Ziel gemacht hat, alle Tiere auszurotten, die sie für Menschen nutzlos halten und der machthungrigen Wichtelin Opal Koboi, die nur noch die Körperflüssigkeit genau dieses letzten Lemuren benötigt, um sich selbst durch ihre böse Magie allmächtig zu machen, zu retten.
Artemis jüngeres ICH steht den beiden natürlich stark und buchstäblich im Wege, denn auch dieses moralisch noch nicht so ganz ausgereifte und wesentlich skrupellosere Persönchen hat gute Gründe, als Sieger aus dem Wettrennen gegen die Zeit hervorzugehen.
Artemis äußerst fähiger Leibwächter Butler und weitere interessante Figuren aus dem fantastischen Umfeld der Fowlerschen Familie runden das positive Bild ab.
Bei dieser temporeichen, humorvollen, charmanten und sehr kreativ und iddenreich umgesetzten Geschichte fliegen im wahrsten Sinne des Wortes die Funken und der Autor bezaubert meines Erachtens jede/n Leser/in von 0-99. Wenn die Fantasywelt nach würdigen Nachfolgern von J.R.R. Tolkien gesucht hat, Eoin Colfer ist definitiv einer davon.
Sehr empfehlenswert.
Ikarus