'Der Sünde Sold' - Seiten 357 - Ende

  • ich habe bis heute morgen um halb fünf gelesen :lache


    Mit meiner Vermutung, dass Anselm der Mörder ist, lag ich also richtig. Drauf gekommen bin ich, weil es durch die nächtliche Waschgeschichte eigentlich jemand sein musste, der alleinstehend ist. Bei jemandem mit Familie wären da sicher fragen aufgekommen. Zudem wurde immer wieder dieses besondere Hautöl erwähnt und als Anselm dann Agnes die Hand gab und diese den Duft von Lavendel und Eukalyptus gerochen hat, war ich mir sicher, dass er es ist.


    Wenn er nicht gestoppt worden wäre, hätte sich die Zahl der Einwohner von Mariaseeon wahrscheinlich ordentlich dezimiert. Nicht mal vor seiner eigenen Familie hat er halt gemacht...


    Dass Agnes ihre unglückliche Ehe ein ganzes Jahr lang so völlig ausgeblendet, ihren Mann statt dessen auf einen Sockel gestellt hat, fand ich erschreckend. Noch schlimmer war der Brief, den er über den Notar geschickt hat. Ist Dir so ein Fall bekannt, Inge, in dem sich jemand so etwas perfides ausgedacht hat? Was geht in jemandem vor, der nicht nur sein eigenes Kind umbringt sondern auch das Leben eines anderen Menschen so bewusst zerstört?


    Danke für diesen wirklich guten Thriller. Ich bin gespannt, wie es mit Dühnfort weitergeht und freue mich auf den nächsten Band :-)

  • Ich bin jetzt auch fertig und auch ich lag richtig. Passiert ja nicht oft :grin


    Agnes Mann ist noch im Tod ein Arsch. Eine wirklich perfide Idee, die er hatte. Noch nach seinem Tod soll Agnes leiden. Jetzt erklärt sich auch, warum Agnes Vergangenheit öfters Erwähnung fand. Das Agnes die Urne dann von der Seite des Vaters holte, ist verständlich.


    Auch das der Teddi von Jakob an der Stelle mit den Schlachtabfällen gefunden wurde, hat Inge gut geklärt. Es waren also jugendliche Satanisten am Werk.


    Das Anna auch noch sterben musste, war fast zu erwarten. Nicht umsonst wurde auf ihre ehebrecherischen Aktivitäten hingewiesen.


    Alles in allem ein sehr gutes Buch. Es hat mir sehr viel Spass gemacht, Dühnfort und Co. bei ihren Ermittlungen zu begleiten und ich hoffe doch sehr, dass der Nachfolgeband ebenso gut ist.

  • Wow! Ihr seid schnell! Die Leserunde hat doch erst am Freitag angefangen.


    Durchlesene Nächte sind wohl das größte Kompliment, das man einer Krimiautorin machen kann, danke!


    Zu Deiner Frage, Bouquineur: Die Geschichte mit dem Brief habe ich mir ausgedacht, also die Bestrafung der Ehefrau über den erweiterten Selbstmord des verlassenen Ehemanns hinaus. Solche Familientragödien ereignen sich häufig. Meistens bringt der Mann allerdings die ganze Familie um. Motive sind oft Beziehungskrisen oder materielle Sorgen.


    Aber es gibt einen realen Fall, in dem ein geschiedener Ehemann seine Frau ähnlich grausam bestraft, wie Rainer Agnes. Er hat das gemeinsame Kind, wie vereinbart, am Wochenende abgeholt aber nicht zurückgebraucht. Mann und Kind wurden monatelang vermisst, bis die Polizei eines Tages die Leiche des Mannes fand – vermutlich Selbstmord. Vom Kind fehlt jede Spur. Das ist grausam. Was die Mutter des Jungen durch macht, wage ich mir gar nicht vorzustellen.


    LG
    Inge

  • Der Fall Felix Heger. Verschwunden seit 2006. Bei wer-kennt-wen gibt es eine eigene Gruppe für ihn.
    Erweiterter Selbstmord ist etwas, was sich meinem Verständnis irgendwie völlig verweigert. Mütter, die ihre Kinder mitnehmen, Väter, die ihre Frauen auf diese Art und Weise bestrafen.


    Obwohl im Mittleren Teil - nach dem Auffinden von Jakob und dem nächsten Mord - ja eigentlich gar nicht so viel passiert, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Es hatte aber keinen Hänger oder Bruch. In dieser Zeit rückte Agnes mehr in den Mittelpunkt und auch Dühnfort hat einen Einblick in sein Gefühlsleben gewährt. Das war eigentlich genauso faszinierend wie der Krimiplot selbst.


    Ausführlich Rezi kommt noch :-)

  • Ich habe auch fertig :-].


    Auch ich hatte ja sehr früh, Anselm in Verdacht.
    Trotzdem war es richtig spannend.


    Was mir so gut gefällt ist, dass man immer wieder Hinweise erhält und wie ein Puzzle selbst Stück für Stück zusammensetzen kann.


    Und am Ende löst sich wirklich alles auf ohne Ungereimtheiten.
    Im Nachhinein wurde mir dann auch bewusst, wie viel Hinweise im Buch versteckt waren, die auf Anselm hindeuteten, die ich aber überlas.
    Z.B. das mit dem Hautöl ist mir gar nicht aufgefallen.
    Auch wurde ja sehr zu Anfang erwähnt, dass Anselm zu Hause ausgezogen war, in die Scheune, was sich ja durch sein Verhältnis zu seiner Mutter erklärte.


    Danke für diese schönen Lesestunden, Inge.
    Und ich bin natürlich bei Fall 2 (und 3) wieder dabei :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

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    Dass Zeit sich lohnt

  • Guten Morgen,


    Danke für den Namen, Bouquineur. Ich habe den Artikel über den Fall damals im SPIEGEL gelsen und seither geht mir der Fall nicht aus dem Kopf, aber dummerweise habe ich die Zeitschrift damals ins Altpapier getan.


    Es freut mich, wenn ihr Lesespaß hattet und spannende Stunden. Was will ich mehr :-).


    Auf Anselm als Täter gibt es einen ganz deutlichen Hinweis, den hat aber bisher noch niemand entdeckt ... bin mal gespannt, ob sich das noch ändert.


    Liebe Grüße
    Inge

  • Zitat

    Original von Inge


    Auf Anselm als Täter gibt es einen ganz deutlichen Hinweis, den hat aber bisher noch niemand entdeckt ... bin mal gespannt, ob sich das noch ändert.


    Liebe Grüße
    Inge


    Ich weiß nicht, ob Du das meinst, aber mir fiel auf, dass Anselm bei Agnes, als er den umgestürzten Baum wegräumte, unbedingt Wasser zum Trinken wollte.


    Und der Täter trank ja während des "Rituals" nur Wasser, aß auch nichts, um sozusagen auch innerlich gesäubert zu sein.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Nachdem ich das Buch gestern Abend schweren Herzens weglegen musste, weil das Bett rief, hab ich heute morgen direkt den letzten Abschnitt gelesen (wofür so ein arbeitsfreier Rosenmontag gut ist.. :-])


    Was für ein spannendes Leseerlebnis!


    Nachdem ich Anselm ja die ganze Zeit als gestreute falsche Fährte abgetan hatte, deute zum Ende hin doch immer mehr in seine Richtung und ich hätte Agnes am liebsten dran gehindert, ihn an der Kapelle zu treffen. Nachdem er sie und Dühnfort beobachtet hatte, war ja klar, dass das kein gutes Ende nehmen würde.


    Richtig schlimm fand ich Rainers Brief aus der Vergangenheit, was für ein niederträchtiger Schachzug, ihr die Schuld am Tod ihrer Tochter zu geben.
    Gut, dass Dühnfort für sich behalten hat, dass ein angebliches Zeichen von ihr Anselm erst dazu gebracht hat, Melli als nächstes Opfer auszuwählen, ich glaube, dass hätte sie nicht auch noch verkraftet.


    Vielen Dank für das tolle Buch und die Begleitung der Leserunde, Inge! :wave


    Und für einen Tipp, um was für einen Hinweis es sich handelte, wäre ich auch sehr dankbar. :grin

  • Hier also nun der Hinweis auf den Hinweis, wer denn der Täter ist:
    Er versteckt sich in einer Szene mit Agnes und Dühnfort und hat mit einem Bild zu tun.
    Damit es für den Leser nicht zu deutlich wird, habe ich Dühnfort ganz schnell wieder abgelenkt - er selbst könnte damit zu diesem Zeitpunkt allerdings nichts anfangen.


    LG
    Inge

  • Seite 294


    Dühnfort betrachtet die alten Bilder von Mariaseeon. Dabei liegt ein Familienfoto der Familie Münch. Es zeigt die Eltern Münch mit je einem Kind an der Hand. Eines der Kinder ist Anselm im Alter von vier Jahren, beim zweiten Kind steht nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Ich vermute, es zeigt Bene, den verstorbenen Bruder. Gabi ist m. E. nach um einiges jünger als Anselm, müsste also nach Benes Tod geboren worden sein. Da der Gesandte weiter vorne im Buch die Geschichte mit seinem Bruder Revue passieren lässt, hätte man hier wohl drauf kommen können, dass Anselm der Täter ist. Dühnfort hätte sich in dem Moment allenfalls fragen können, was aus dem zweiten Kind geworden ist.

  • Ich wollte euch doch noch ein bissl rätseln lassen.


    Bouquineur hat das perfekt erklärt. Gabi ist ja zehn Jahre jünger als Amseln. Wer also ist das andere Kind auf diesem Bild? Kann das der Bene sein, der verstorben ist?


    Die "goldene Spürnase" geht also an Bouquineur :-)


    LG
    Inge