16. mittwochsgeschichte (weil morgen ganz viel Dienst und keine Zeit)

  • Diesmal keine Polizeigeschichte und auch nichts wirklich authentisches, hab mich mal an was anderem versucht.... wie gefällts?


    Immer noch nicht....


    Sie war müde, wollte schlafen. Doch das ging nicht, ihr Handy und Telefon klingelten, also das heißt sie klingelten nicht mehr wirklich. Sie hatte das Handy abgestellt und die Kabel vom Telefon aus der Wand gerissen. Dennoch war sie so aufgewühlt, daß sie immer wieder aus dem Fenster sah und Angst hatte. Angst vor seiner Stimme vor ihm. Ihm? Wer ist er? Er ist ihr Ex-Freund. Vor mehr als zwei Jahren haben sie sich nach 2 jähriger selbstzerstörerischer Beziehung getrennt. Vorher hat er sie schon mehrmals in die Wüste geschickt.


    Erst damals hatte sie die Kraft nicht mehr zu ihm zurück zu gehen. Hatte den Mut ihn nicht mehr herein zu lassen. Anfangs schien er ihre Entscheidung zu akzeptieren. doch dann rief er an, stand trotz der Entfernung vor ihrer Türe, lange. Kam an ihre Arbeitsstelle wo sie ganz bestimmt immer zu erreichen war und sich nicht die Blöße geben würde, sich vor ihm zu verstecken.


    Sie war mittlerweile wieder glücklich, hatte von einem anderen gelernt, was eine Beziehung wirklich ist, daß man nicht immer nur geben muß und allein gelassen wird. Daß es nicht normal ist, daß der Freund einen nie unterstützt, nie für einen da ist. Daß in einer gesunden Beziehung viel Liebe ist und man selbst im Streit respektvoll miteinander umgehen kann.
    All das hatte sie inzwischen gelernt.


    Was hatte er gelernt?
    Immer mal wieder meldete er sich und stieß sie in tiefe schwarze Löcher.
    Immer dann wenn sie dachte sie wäre drüber weg, hätte vergessen, was er für ein Arschloch war. Wie er sie vor seinen Freunden lächerlich machte, nie zeigte, daß sie ein Paar waren, wenn man in der Öffentlichkeit war.
    Später nur noch in Ausnahmefällen mal zärtlich oder nett war.


    Immer dann klingelte das Telefon, wenn sie glücklich war und immer dann wenn sie alleine war. Wenn keiner da war, der sie aus den Löchern ziehen könnte. Keiner der ihre sagen könnte, daß er weit weg ist, daß die Zeit vorbei ist, in der er ihr nicht nur mit Worten weh tun konnt.


    Heute hatte er sich wieder mal gemeldet, scheinheilig per SMS gefragt, wie es geht, sie hätte Probleme hätte er gehört. Woher gehört? Wer redete noch mit ihm über ihre persönlichen Dinge? Wem konnte sie sich noch anvertrauen, ohne daß er von ihren Gedanken und Gefühlen erfährt?


    Irgendwann hatte sie mal gehört, daß solange Hass für einen Menschen in einem ist, man auch noch etwas für ihn fühlt. Sie wünschte sich so sehr, sie könnte ihm gegenüber gelichgültig sein. Aber soweit war sie anscheinend immer noch nicht.

  • Hey BJ, auch wenn die Geschichte nicht aus Deinem Polizei-Alltag war, hat sie mir dennoch sehr gut gefallen... Ich persönlich fand sie nur ein wenig kurz... Hätte gern noch mehr gelesen... :-]

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von Morgana
    Hey BJ, auch wenn die Geschichte nicht aus Deinem Polizei-Alltag war, hat sie mir dennoch sehr gut gefallen... Ich persönlich fand sie nur ein wenig kurz... Hätte gern noch mehr gelesen... :-]



    hm.. mal sehen vielleicht fällt mir gleich noch was ein...

  • Hallo Babyjane


    Also wieder Mal eine gelungene Geschichte von Dir!


    So langsam werde ich ein Fan von Dir!


    Gibt es auch schon Fanclubs, denen man beitreten kann? :grin

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------