Taschenbuch: 182 Seiten
Verlag: Dtv (Mai 2003)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
– Iran am Vorabend der islamischen Revolution. Ein junger Innenarchitekt und sein kranker Freund Christopher reisen als Angehörige einer internationalen Partyszene durch das Land. In Teheran werden die Panzer des Schahs aufgefahren. Zwischen Drogenexzessen, Schönheit und Gewalt erfaßt den Ich-Erzähler der Taumel von etwas Neuem. Eine Welt ohne Zentrum, in der auf einmal alles möglich erscheint. Doch bald wird klar, daß man in einer durch Schönheit und Leid zweigeteilten Welt nicht ewig als Tourist herumreisen kann.
Im besetzten Tibet, wohin es den Ich-Erzähler nach dem Tod seines Gefährten verschlägt, wird er von chinesischen Soldaten verhaftet. Dort holen sie ihn ein: die Realitäten der von Machtinteressen und politischer Gewalt beherrschten Welt. Er wird verhört und nach China gebracht, zur Umerziehung in ein Arbeitslager.
Über den Autor
Christian Kracht ist seit 1966 auf der Welt. Er ist 1,75 m groß und ärgert sich schon seit langem, daß er in der Lufthansa auf die Bitte nach einer Bloody Mary immer einen Wodka mit Tomatensaft hingestellt bekommt. Vielleicht sollte er ja Business fliegen, aber dafür ist er zu sparsam. Sein erstes Buch hieß »Faserland« (1995), danach schrieb er den Asien-Klassiker »Der gelbe Bleistift« (2000).
Meine Meinung
"Musst du diese Sandalen unbedingt tragen? Sie sehen zum Schämen aus", sagte er.
"Sandalen zu tragen, dear, ist, der Bourgeoisie einen Fußtritt ins Gesicht zu geben."
"Fotze", sagte Christopher.
Nachdem ich mit dem neuesten Buch von Christian Kracht "Ich werde hier sein ..." einige Schwierigkeiten hatte, wollte ich nicht kampflos aufgeben und habe mich in den letzten Tagen an einem seiner älteren Bücher versucht.
Ich habe das Buch einfach nur versucht zu lesen und den Wunsch alles zu verstehen habe ich dabei versucht außen vor zu lassen.
Der namenlose Ich-Erzähler ist mit seinem Freund Christopher in Teheran, ohne das man als Leser weiß, warum sie dort sind und wer die beiden eigentlich sind. Was man aber erfährt ist, dass sich das Land im Kriegszustand befindet - was beide Protagonisten aber nicht zu stören scheint, da sie sich weiter hauptsächlich mit Drogen, Berluti-Schuhen und Party beschäftigen.
Nach einem tragischen Zwischenfall reist der Ich-Erzähler weiter nach Tibet um einen angeblich bekannten Berg zu umrunden und kommt von dort aus am Ende des Buches - ohne zu viel zu verraten - in ein Umerziehungslager.
Ob mir das Buch gefallen hat, kann ich nicht genau sagen - der erste Teil in Teheran ist interessant zu lesen und hat mich am meisten angesprochen, aber auch mit der Wendung, die das Buch danach nimmt, bin ich einverstanden.
Ich habe sicherlich nicht alles verstanden oder auch nur ansatzweise durchschaut, aber da die Sprache unheimlich poetisch und das Erzählte sehr fesselnd war, war es dann dennoch ein gutes Leseerlebnis.
Als Zusatzinformation möchte ich nur noch auf dieses Interview von Kracht bei Harald Schmidt hinweisen: http://www.youtube.com/watch?v=GUJypXBsJJQ
Die Qualität ist zwar nicht die beste, aber es bietet einige Hinweise von Kracht eben auf das Buch 1979.