Lesezwänge // Bücherfolter
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Na ja, es soll ja nur eine Liste der Zwangsleser werden. Aber es gibt wohl auch viele Leser, die mit Lust zwangslesen: die haben dann eine leicht sadomasochistische Leseader :grin.
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Schullektüre fand ich schon aus Prinzip grundsätzlich uninteressant und widerwärtig und habe - noch in der Prä-Internet-Ära - alle Hebel in Bewegung gesetzt, sie nicht lesen zu müssen und mich ausschließlich mit Sekundärliteratur durchzumogeln.
Wahrscheinlich war die Recherche mehr Aufwand, als wenn ich die Schwarten tatsächlich gelesen hätte.
Heut muss ich mich manchmal beruflich durch Bücher durchbeißen, die mir partout nicht liegen und bin froh, wenn
a.) sich das Lesen dadurch umgehen lässt, dass man im Internet nach Infos schaut (geht aber nur, wenn ich maximal einen Vierzeiler abliefern muss. Gerade heute bin ich wieder mächtig am Knurren, weil ich "romantisches Frauengedöns" betexten muss.
b.) ich manche Themen an Kollegen weiterleiten kann, die zu dem einen oder anderen Genre mehr Bezug haben als ich. Ich übernehme dafür freiwillig alles Naturwissenschaftlich-Technische.
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Was ist mit der Leserin, die ihr ständig wachsendes RUB im Nacken sitzen hat und gar nicht so schnell Bücher ablesen kann, wie sie sie nachkauft?
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In der Schule habe ich "Romeo und Julia" absolut gehasst. Zwar liebe ich Shakespeares Arbeiten, aber erstens hat mich der Druck angenervt, der dahinter stand und zweitens wie das Buch zerpflückt wurde. Da wurde interpretiert, gedeutet, kommentiert anstatt daß das Buch GELESEN wurde.
Privat gelesen mochte ich es eher -
Ich konnte noch drei weitere Typen identifizieren:
AUF-BESSERUNG-HOFFER:
Der erste Band war klasse, der zweite war nix, aber ich les immer weiter und weiter, immer in der Hoffnung, dass mich irgendein Band noch mal so fesselt wie Band 1. Z.B. bei Diana Gabaldon. Band 1 hab ich verschlungen und danach hab ich mich immer weitergequält, immer in der Hoffnung, dass es noch mal besser wird. Aber jetzt nach Band 6 ist endgültig Schluß, noch einen von den Klötzen tue ich mir nicht an.PRIVATLEBEN-VERFOLG-MÜSSER:
Zum Beispiel Elizabeth George. Die Bücher werden immer dicker und die Kriminalfälle öden mich schon seit langem an, aber hör ich auf zu lesen? Nein, denn ich muss das Privatleben von Lynley und Havers weiterverfolgen. Und deshalb quäle ich mich durch einen langweiligen Kriminalfall nach dem anderen.TRILOGIE-VERVOLLSTÄNDIGER
Band 1 war gut, Band 2 war nix, aber von einer Trilogie nur zwei Bände zu haben, ist ja auch doof. Also wird Band 3 auch noch gekauft und gelesen. Bin da mal reingefallen bei Sergej Lukianenko, wo ich mich durch die Trilogie gequält habe, nur um am Ende rauszufinden, dass er noch einen vierten Band drangehängt hat. Den hab ich mir dann aber gespart. -
Ich bin die drei Dingser von Delphin in einer Person, geht sowas?
Seufz....Dann bin ich auch noch der:
UMSONSTBÜCHERFERTIGLESENMÜSSER
Ganz schrecklich, wenn mir wer ein Buch schenkt oder ich wie jetzt bei Vorablesen eins umsonst bekomme und ich finde es wirklich ganz schrecklich, höre ich keineswegs auf, nein, ich lese weiter, ich quäle mich, denn ich fühle mich verpflichtet, diesen Schund zu Ende zu lesen. GAAAAAAAAH! -
Zitat
Original von Babyjane
Dann bin ich auch noch der:UMSONSTBÜCHERFERTIGLESENMÜSSER
Ganz schrecklich, wenn mir wer ein Buch schenkt oder ich wie jetzt bei Vorablesen eins umsonst bekomme und ich finde es wirklich ganz schrecklich, höre ich keineswegs auf, nein, ich lese weiter, ich quäle mich, denn ich fühle mich verpflichtet, diesen Schund zu Ende zu lesen. GAAAAAAAAH!Glaub ich dir nicht.
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@ Oemchen
Spielst du auf den Carre an?
Der war so unterirdisch da hat alles Zwingen nicht geholfen, den konnte ich einfach nicht fertig lesen.Aber dieses gruselige Magdalena Evangelium, jetzt die Liebespaarungen oder auch damals vor ewigen Zeiten den Kleinen Freund, da hab ich mich durchgezwungen, schrecklich... seufz.
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Zitat
Original von Babyjane
@ Oemchen
Spielst du auf den Carre an?
Der war so unterirdisch da hat alles Zwingen nicht geholfen, den konnte ich einfach nicht fertig lesen.Aber dieses gruselige Magdalena Evangelium, jetzt die Liebespaarungen oder auch damals vor ewigen Zeiten den Kleinen Freund, da hab ich mich durchgezwungen, schrecklich... seufz.
Nee eigentlich meine ich das bei dir generell, weil ich denke du läßt dich zu nichts zwingen.
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Noch ein Typ:
Der ENDLOSGUTENACHTGESCHICHTENVORLESER: ich kenne Eltern, die ihrem Kind zum tausendsten Male die immergleiche Zubettgehstory vorlesen müssen. Na dann, Gute Nacht. -
@ Oemchen
Ich zwinge mich mehr selbst.
Das ist die verdammt gute Erziehung die da leider ab und an durchschimmert, seufz -
Zitat
Original von Babyjane
@ Oemchen
Ich zwinge mich mehr selbst.
Das ist die verdammt gute Erziehung die da leider ab und an durchschimmert, seufzDann ist es okay.
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Ist es sehr streberhaft, wenn man eigentlich wenig negativ Erinnerungen an Schullektüre hat
Ich fand als einziges "Draussen vor der Tür", "Homo Faber" und "Sansibar oder der letzte Grund" ätzend, Hermann Hesses , Faust, Tolkien und Mann habe ich eigenlich gerne gelesen..Streber Grüße von Elbereth
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Wie wäre es mit der zwanghaft um Anerkennung bettelenden Leserin, die zwar grundsätzlich liest, wonach ihr der Sinn steht, aber im seltenen Fall, daß ihr mal was sog. "anspruchsvolles" vor die Augen gerät, sich heftig bemüßigt fühlt, dies den Lesesnobs ihrer Verwandtschaft mitzuteilen. Und doch stets belächelt wird.
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Zitat
Original von Grisel
Wie wäre es mit der zwanghaft um Anerkennung bettelenden Leserin, die zwar grundsätzlich liest, wonach ihr der Sinn steht, aber im seltenen Fall, daß ihr mal was sog. "anspruchsvolles" vor die Augen gerät, sich heftig bemüßigt fühlt, dies den Lesesnobs ihrer Verwandtschaft mitzuteilen. Und doch stets belächelt wird.Haha...
da hab ich dann auch noch eine:
Diejenige welche nämlich, die sich ständig anhören muß, welche total neuen Entdeckungen ihre sporadisch lesenden Freunde gerade gemacht haben und welche Bücher sie UNBEDINGT lesen muß.
(Ist immer ein wenig peinlich, wenn ich dann sag, Nett, danke, hab ich vor zwei Jahren gelesen....)Oder
Diejenige die immer ablehnen muß, daß man ihr Bücher leiht, weil sie zum einen geliehene Bücher BAH findet und zum anderen einen SUB hat und darauf keine geliehenen Bücher stapeln will. -
Zitat
Original von Grisel
Wie wäre es mit der zwanghaft um Anerkennung bettelenden Leserin, die zwar grundsätzlich liest, wonach ihr der Sinn steht, aber im seltenen Fall, daß ihr mal was sog. "anspruchsvolles" vor die Augen gerät, sich heftig bemüßigt fühlt, dies den Lesesnobs ihrer Verwandtschaft mitzuteilen. Und doch stets belächelt wird.Wer zu diesem Typus gehoert, dem lege ich den witzigen kleinen Ratgeber von Bayard ans Herz. Also: im Notfall lieber nicht lesen, sondern so tun als ob.
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Ich bin SUB-Opfer, meiner buchkaufsucht erlegen, das haus ist voller bücher, die ich irgendwann einmal lesen will, wenn ich sie alle lesen wollte, wort für wort, müsste ich 270 jahre alt werden, weil ich das nicht kann, lese ich manche quer, und hab einen lesplan fürs nächste jahr, den ich - bekanntlich nie und nimmer einhalte, weil mir ständig uneingeplante bücher dazwischen kommen, aber bei LR's bin ich Trotzleser: irgendwann krieg ich dich schon klein, in LR's werden bücher abgehakt, von denen ich glaube, dass ich einen anstoß brauche, weil sie zu dick sind, schon zu lange am SUB liegen, und sicher nicht mehr hervorgeholt werden...
lest leute, lest um euer leben, sonst erschlägt euch noch der sub neben eurem bette, der sich langsam aber immer drohender ob eurem haupte wölbt...
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Zitat
Original von Timo
Wer zu diesem Typus gehoert, dem lege ich den witzigen kleinen Ratgeber von Bayard ans Herz. Also: im Notfall lieber nicht lesen, sondern so tun als ob.Das ist ein ganz köstlicher Tipp! Dann könnte ich bei Harry Potter und den Bis(s)-Büchern auch mitmischen, was? Aber das will ich ja gar nicht ... das Buch landet trotzdem mal auf meiner Liste im Hinterkopf - die für Bücher, die noch nützlich sein könnten.
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Ich empfinde immer eine leichte Abneigung gegen Bücher oder Leute (z.B. manchmal die fürchterliche Elke Heidenreich), die uns vorschreiben wollen,welche Bücher man gelesen haben MUSS. (z.B. Beispiel Pruys unten.) Meistens stößt man uns mit der Nase auf die Klassiker einer sogenannten Kanonliste. Ich habe ja nichts gegen gute Ratgeber. Und die "Kanonischen" lese ich ja auch ganz gerne. Doch ich mag es nicht, wenn man dann mit didaktischem Zeigefinger und der Bildungspeitsche daherkommt und manchem sogar ein schlechtes Gewissen einreden will, weil man dieses oder jenes noch nicht gelesen hat.