Mord im Dom - Jürgen Kehrer

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    Im Jahr 799 begegnen sich Papst Leo III. und der König der Franken, Karl der Große, in Paderborn. Der eine ist vor seinen Feinden in Rom geflohen, der andere denkt daran, sein Lebenswerk mit dem Kaisertitel zu krönen.


    Dieses historische Ereignis wird aus der Sicht von Hathamur beschrieben, ein junger Moench, der als saechsische Geisel in einem Kloster im heutigen Nordfrankreich aufwuchs. Er soll nun helfen einige rätselhaften Mordfälle aufzuklären, die auf einmal im nähsten Umfeld Karls auftreten.


    Meine Meinung


    Eine spannende Zeit, eine grosse Persoenlichkeit, Intrigen im Kirchenstaat, ein Land in Unruhe - mehr als genuegend Stoff um als Grundlage fuer spannende Unterhaltung zu dienen. Hier sollte es ein historischer Krimi werden. Aber es hat nicht wirklich geklappt.


    Dabei bin ich schon seit langem ein grosser Fan von Juergen Kehrers Wilsberg Krimis. Ich mag sie, weil sie die Realitaeten der Lokalitaet mit interessanten Charakteren und viel Humor verbinden. Doch diese Rezeptur fehlte beim "Mord im Dom". Da war keine Spur von Humor zu finden, es wirkte staubtrocken. Die Spannung fehlte, ich war gar nicht mal so dran interessiert herauszufinden, wer denn nun der Moerder war.


    Wenn man nicht grade ein begnadeter Erzaehler ist (und bei aller Liebe zu Kehrer, das ist er nicht), sind 168 Seiten fuer einen historischen Titel einfach zu wenig. Da wird der geschichtliche Hintergrund auf ein paar Seiten zusammengequetscht und nur noch schemenhaft deutlich. Und wenn mir 2 Dutzend Namen auf einer halben Seite ohne grosse Tiefe vorgestellt werden, so hab ich sie auch gleich wieder vergessen. So bildet man keinen guten historischen Rahmen.


    Dabei hatte Kehrer mit Hathamur eine sehr sympathische Hauptfigur geschaffen, die man gerne naeher kennenlernen wollte. Doch darueber hinaus war nicht viel in diesem duennen Buechlein zu finden. Schon bezeichnend, dass ich dafuer nach zwei Anlaeufen eine ganze Woche zum lesen brauchte ...


    Fazit: Leider eine grosse Enttaeuschung, wo bei diesem Thema doch so viel mehr moeglich gewesen waere.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von €nigma
    Schade, von der Thematik hätte es mich interessiert.
    Aber 168 Seiten für einen historischen Roman ist wirklich ein Unding. :wow


    und dann noch bei dem Preis.. Da hätte man sicherlich mehr aus der Thematik rausholen können :-(


    Schade, denn vom Titel und Klappentext hörte es sich gut an.