Hilfe!!! Modernes Antiquariat und andere Fragen

  • Vielen Dank!
    Ja, das weiß ich schon, also was Mängelexemplare sind.


    Restauflagen sind übrigens Bücher, die von den Verlagen aus der Preisbindung rausgenommen werden und dort sozusagen nur noch das Lager verstopfen. Deshalb werden die rausgegeben.


    Mängelexemplare hingegen sind meist Bücher, die noch preisgebunden sind ohne den entsprechenden Stempel. Mit dem Stempel sind sie es dann nicht mehr. Dass sie zuzätzlich beschädigt werdne müssen, ist mir neu.


    Meine Frage ist halt eher: Woher bekommen die Wohlthatsche u.Ä. ihre Bücher?
    Okay - die Wohlthatsche gehört ja auch wieder zur DBH - mag sein, dass dann Hugendubel unverkäufliche Bücher abgibt. Wobei ja dafür meines Wissens auch immer die Erlaubnis der Verlage erfragt werden muss. Außerdem macht Hugendubel ja öfter selbst ME-Tische, ob die dann was von ihren Büchern an die Wohlthatsche abgeben?

  • Oft sind Mängelexemplare auch einfach solche, die lange im Schaufenster gestanden haben und vom Licht und der Sonne ausgeblichen sind.
    Oder beim Druck ist irgend etwas schief gegangen, das kann so wenig sein, daß es ein ungeübtes Auge nicht sieht.
    Oder sie sind vom vielen Anfassen im Buchladen so abgegriffen, daß man es keinem Kunden zumuten kann, sie zu kaufen. Meine Freundin hat das auch oft im Kinderbuch, wo eben alles auch mal schnell im Mund verschwindet oder auch schon mal getestet wird, wie weit so ein Buch fliegen kann:-)
    Sicherlich gibt es eben auch den Fall, daß Bücher "mutwillig" zerkratzt werden, damit man sie als Mängelexemplar ausweisen kann- das würde ich in der Prüfung aber eher nicht sagen, denke ich! Zumal sich da die Verlage nicht ganz so im erlaubten Bereich bewegen!

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


    Mein Name bei BT: nutellamaus86



    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne" (Jean Paul) :lesend

  • Zitat

    Original von glücksbärchi
    Sicherlich gibt es eben auch den Fall, daß Bücher "mutwillig" zerkratzt werden, damit man sie als Mängelexemplar ausweisen kann- das würde ich in der Prüfung aber eher nicht sagen, denke ich! Zumal sich da die Verlage nicht ganz so im erlaubten Bereich bewegen!


    Also bei Wohlthat'sche ist das gang und gäbe, da haben die Buchdeckel hinten dann so einen langgezogenen, unterbrochenen Kratzer, etwa so


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    :lache


    Das sieht aus, wie maschinell erzeugt. Wer das macht, ob der Verlag oder Wohlthat'sche, weiß ich aber nicht.


    Falls ein Buchhändler darüber etwas sagen kann, wäre das super.


    :wave

  • Nicht nur da, ich habe auch einige Bücher unterschiedlichen Titels aus ein und der selben Ramschrunde...die hatten genau den gleichen Kratzer. An der gleichen Stelle und er sah auch gleich aus. Die Bücher haben wahrscheinlich übereinander gelegen und einer ist mal schön mit irgendwas spitzem drüber!
    Oder irgendein armer Azubi mußte das erledigen :lache


    Das wird definitiv gemacht, aber ich denke einfach, keine spricht so richtig drüber und deshalb würde ich so was in einer Prüfung nicht ansprechen. Sicher ist sicher



    Der Verlag macht das wenn schon, die Buchhandlung bestellt den Ramsch nur, soweit ich da informiert bin...aber 100 %ig sicher bin ich mir nicht, sotief gings in unserer Verlagsklasse nie!

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von glücksbärchi ()

  • Na wir haben über solche Methoden auch schon in den Vorlesungen gesprochen ;-) Ich kann sowas ruhig erwähnen, da gibt es keine Probleme. Die Profs sind auch nett und mögen es gern, wenn man von Tatsachen spricht :chen


    Also meint ihr, dass diese reinen "Ramschbuchhändler" (eben Moderenes Antiquariat) die Bücher von den Verlagen bekommen?

  • Wow - da werden heute echt böse Fragen gestellt in den Prüfungen.
    Heute stand wohl irgendwas in der FAZ, dass eine Lektorin von S.Fischer wegen des Marketings in den Ruhestand gehen will. Da sollte man sich nun überlegen, weshalb das so sein könnte bzw. Zusammenhänge zwischen Marketing und Lektorat diesbezüglich erklären. :wow

  • Naja, Marketing und Lektorat hängen ja schon ziemlich eng zusammen.
    Ich weiß jetzt nicht den Hintergrund, ob die Lektorin das von sich aus will oder der verlag.
    Wenn aber natürlich das Marketing für ein von ihr favorisiertes Buch nicht so handhabt, wie sie das möchte, oder sich vorstellt, dann kann ich mir vorstellen, das da jemand das Handtuch wirft. Mittlerweile ist es ja auch oft so, und das muß es wahrscheinlich auch, daß die Verlage eher nach Rendite schauen.
    Wenn da natürlich eine alteingesessesene Buchliebhaberin (oder einfach nur Buchliebhaberin) im Lektorat sitzt, die merkt, daß es weniger um das Buch als um den Gewinn geht...

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


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  • Bei einigen Antiquariaten kann man auch seine alten Bücher abgeben. Ob die genommen werden hängt sicher vom Inhaber ab. So war es zumindest in einigen Antiquariaten in Leipzig.

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

  • Zitat

    Original von glücksbärchi
    Naja, Marketing und Lektorat hängen ja schon ziemlich eng zusammen.
    Ich weiß jetzt nicht den Hintergrund, ob die Lektorin das von sich aus will oder der verlag.
    Wenn aber natürlich das Marketing für ein von ihr favorisiertes Buch nicht so handhabt, wie sie das möchte, oder sich vorstellt, dann kann ich mir vorstellen, das da jemand das Handtuch wirft. Mittlerweile ist es ja auch oft so, und das muß es wahrscheinlich auch, daß die Verlage eher nach Rendite schauen.
    Wenn da natürlich eine alteingesessesene Buchliebhaberin (oder einfach nur Buchliebhaberin) im Lektorat sitzt, die merkt, daß es weniger um das Buch als um den Gewinn geht...


    Ah gut - falls danach gefragt wird, kann ich ja sagen, dass ich nicht weiß wie es in diesem Fall genau ist, aber Lektorat und Marketing hängen eng zusammen usw.

  • Naja, so erkläre ich mir das...wir haben in der Berufsschule gelernt, daß das Berufsbild des Lektors eben nicht mehr so ist, wie man den sich früher vorgestellt hat (im Kämmerchen, über das Manuskript gebeugt). Er muß vielmehr aus einer Vielzahl von eingesendeten Manuskripten, ausländischen Titel, wo es vielleicht lohnt, eine Lizenz zu kaufen und vom Autorenstamm des Verlags die Titel rausfischen, wo es sich lohnt, muß dann natürlich das Manuskript bearbeiten, ist aber teilweise auch schon bei der Entstehung an der Seite des Autors. Also es läuft auch schon teilweise viel Marketingzeugs über den Lektor und er ist auch viel mehr Vermittler zwischen Verlag und Autor als nur noch der, der das Manuskript nach Fehlern absucht.

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


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  • Das stimmt...du kannst ja auch nochmal schauen, ob du den Artikel im Netz auf der Seite irgendwo findest, da steht bestimmt auch was drin.
    So tiefgreifend haben wir das halt alles nicht gemacht, auch wenn ich das gerne gemacht hätte!
    Sowas würde ich gerne noch berufsbegleitend machen...aber was richtiges habe ich noch nicht gefunden, in unserer Branche gibt es leider nicht so viel habe ich das Gefühl...deswegen finde ich diesen Fred grade toll, ich merke, daß ich seit meinen Prüfungen doch noch nicht soviel vergessen habe und noch in in der Lage bin, mich in sowas reinzudenken :anbet

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


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  • Ja, ich finde das auch alles total interessant! Ist aber ein bisschen schwer gleich im ersten Semester und ohne Vorwissen sofort den vollen Überblick zu haben.


    Gerade war eine Freundin von mir da, die eben dran war! Hat jedenfalls auch bestanden und meinte, dass sie sich die ganze Prüfung nur kaputtgelacht haben. Die beiden Profs stacheln sich wohl die ganze Zeit an oder haben nach Abkürzungen gefragt, wo sie selbst die richtige Bedeutung gar nicht wussten und sich dann gegenseitig angestachelt. Meine Freundin hat sich dann sogar die richtige Antwort zusammenegstottert und da waren sie ganz überrascht und wieder einem Lachanfall nahe. Läuft also anscheinend ganz witzig ab ;-)


    Ach ja - sie war zu einem Thema dran, das sie genau nicht gelernt hatte.

  • Halli Hallo,


    ich bin's mal wieder!
    Ich überlege gerade, wie hoch wohl die Lagerumschlagsgeschwindigkeit in einer Buchhandlung mindestens sein sollte! Weiß das jemand - also gibt es da einen Grenzwert? Ich finde irgendwie gerade nichts.
    Oder macht man es davon abhängig wieviel Zahlungsziel bzw. Valuta man hat?
    Wenn man vorfinanzieren muss, geht ja immer die Liquidität runter...

  • Oh man - ich hätte ja auch mal eher drauf kommen können in den Bramann zu schauen wegen der LUG. Na hauptsache ich weiß es jetzt ;-)
    Unbereinigt liegt sie bei etwa 5 und wenn man von der echten LUG (ohne Durchlaufvermögen) ausgeht bei ca. 3,7. Ganz schön übel, wie lange die Bücher so durchschnittlich im Lager/Laden liegen bleiben. :yikes

  • Ruf doch einfach mal im Vertrieb von der Bild-Zeitung an und frag!
    Ich könnte mir vorstellen, daß es sich bei dem Preis, den die Bild kostet (unter 1 Euro) gar nicht lohnt. Man muß ja noch die Kosten drauf rechnen für Post oder Zustelldienst...dann bleibt ja gar keine Gewinnmarche übrig.
    Außerdem glaube ich, daß die Bildzeitung auch keine typische Abozeitung ist, die kauft man sich am Kiosk oder an der Tanke!

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


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  • @ Dani: Gibt es denn ein Antiquariat in deiner Nähe? Vielleicht kannst du dort mal vorbei fahren und einfach mal ein Interview machen? Die helfen dir sicher gern und können auch die Dinge aus ihrer Sicht schildern.

    Liebe Grüße
    Steffi


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  • Ähm... naja also ich bin ja jetzt in 2 Stunden dran - da bin ich viel zu nervös noch irgendwo anzurufen und hinfahren geht gar nicht ;-)


    Bei der Bildzeitung hatte ich aber dann im Bett noch die gleiche Eingebung wie du, glücksbärchi (toller Name übrigens ;-)!
    Das wäre für eine überregionale Zeitung zu dem Preis vom Vertrieb her doch wahrscheinlich viel zu teuer/zu großer logistischer Aufwand. Ich weiß nicht, wie viel die Bildzeitung durch Anzeigen einnimmt, aber würde sich wahrscheinlich nicht lohnen mit dem Abogeschäft. Habe aber noch irgendwo gelesen, dass es vor ein paar Jahren mal geplant war und die Idee dann doch wieder verworfen wurde.


    Die Antwort darauf, woher die modernen Antiquariate ihre Bücher bekommen, weiß ich jetzt auch: Restehändler :-]
    Das haben sie gestern irgendwen gefragt und der wusste es nicht. Da sie ja immer erzählen, was sie wissen wollten, weiß ich's nun auch.


    Okay - ich werd mich mal fertigmachen.... etwas nervös bin ich nun schon :rolleyes

  • Hey wie wars??? Hoffe, du wußtest alles!


    PS: Du kannst davon ausgehen, daß die Bildzeitung seeeeeehr viel geld mit den Anzeigen verdient. Wir hatten mal ein Beispiel in der Schule und das waren sehr große Zahlen für kleine Anzeigen:-)

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


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