'Das zerbrochene Siegel' - Seiten 102 - 208

  • Zitat

    Original von Anita


    Falke -> wohlmöglich ein Spion der Fürsten die zurzeit in Lorsch verweilen, da gab es während der Kirchenszene einen Hinweis meine ich. Könnte mir auch vorstellen das er der nette Dieb ist, der bei Garsende die Lebensmittel klaut :grin



    Bei dem netten Dieb habe ich am Ende des Kapitels irgendwie gleich an den verschwundenen Batholomäus denken müssen.
    Bestimmt hat ihn der Inhalt des Pergaments dazu gebracht, sich erst einmal "dünne" zu machen und zu verstecken. Oder vielleicht alles erst einmal aus der Nähe zu beobachten und heimlich in der Gegend zu bleiben.
    Vielleicht hat ihn das Schicksals seines Cousins dazu gebracht, dass es wohl erst einmal besser ist, sich und es verschwinden zu lassen.
    Und als Geistlicher nimmt er eben nicht mehr, als nötig zum essen aus Garsendes Schuppen.



    Und "die Schöne" aus dem Koster ist mir jetzt nicht mehr nur sehr suspekt sondern auch noch ein wenig unsympathisch. Den armen Bandolf - der als Mann ja gar nix dafür kann, wenn er schönen Reizen erliegt :rolleyes - derart schöne Augen zu machen.
    Und dann versteht der bedauernswerte Mann nicht einmal, weshalb denn seine Frau ein wenig ungnädig sein könnte...... :schlaeger



    So, und nun werde ich den Sonntag Nachmittag nutzen und weiterlesen.
    Das ist so spannend und ich muß jetzt unbedingt wissen, wie es weitergeht :grin

  • Zitat

    Den armen Bandolf - der als Mann ja gar nix dafür kann, wenn er schönen Reizen erliegt


    Ich hatte auch fast Mitleid mit ihm beim Schreiben. Fast ... :grin


    Liebe Grüße, Susanne

  • Ich finde es immer interessant, das Vokabular aus vergangenen Zeiten kennenzulernen.


    Kebse, zum Beispiel, lerne ich hier kennen als Ausdruck für Geliebte. Ich finde, vom Klang her kommt das Wort leicht abfällig rüber... dagegen klingt "Geliebte" ja poetisch, aber Kebse...ob das wohl tatsächlich abfällig gemeint war, oder ganz neutral wie "Geliebte" gebraucht wurde?


    Oder der Ausruf "Verdammnis!"
    Oder Tageszeiten, die z. B. mit "nach der Sext" benannt werden.
    Oder das Wort "just", das wir ja kennen, aber kaum noch gebrauchen.


    Ich finde, in diesem Buch ist die Sprache auf eine wirkungsvolle Weise der damaligen Zeit angepasst - und das wohl dosiert.
    Als Mischung zwischen moderner und historischer Sprache klingt sie flüssig, angemessen und glaubhaft, aber nicht holprig.


    Hier ist das historische "Feeling" sehr gut getroffen, nach meinem Geschmack.

  • Ich überlege, ob Ulberts Vetter Bartholomäus wohl noch lebt...


    Beinahe befürchte ich, dass der Falke auch ihn inzwischen aufgespürt und ermordet hat...


    Obwohl, das wäre zu einfach, dann besäße er ja schon das Dokument und das Ender der Geschichte wäre in Sicht -


    Also wird er wohl doch noch leben -
    bin ja gespannt.

  • Mir gefallen übrigens die Namen im Buch sehr gut.


    Ich habe keinen Lieblingsnamen, aber viele klingen einfach schön-
    Garsende, Serafina, Annalinde, Hildrun....Crispin, Flodoard, Grimbald...
    herrlich.


    Weniger ansprechend, aber trotzdem interessant finde ich Filiberta, Eltrudis (das erinnert mich an Gertrude), Prosperius, Goswin, Pothinus.

  • Zitat

    Kebse, zum Beispiel, lerne ich hier kennen als Ausdruck für Geliebte. Ich finde, vom Klang her kommt das Wort leicht abfällig rüber... dagegen klingt "Geliebte" ja poetisch, aber Kebse...ob das wohl tatsächlich abfällig gemeint war, oder ganz neutral wie "Geliebte" gebraucht wurde?


    Wer heute von einer Kebse spricht, (wenn dieser Ausdruck überhaupt noch gebraucht wird), der meint das ganz bestimmt auch abfällig. Aber im Hochmittelalter war der Ausdruck "Kebse" für eine Geliebte durchaus noch gesellschaftsfähig. ;-) Im Frühmittelalter wurden die Nebenfrauen als Kebsen bezeichnet, mit denen ein Mann eine sogenannte Kebsehe oder Friedelehe eingehen konnte. Sie hatte nicht ganz denselben gesellschaftlichen Status wie die Hauptfrau, doch die Kinder aus dieser Beziehung, die sogenannten "Kegel", waren sogar zum Teil erbberechtigt. (Daher kommt übrigens auch der Ausdruck: "Mit Kind und Kegel"). Erst mit dem Erstarken des Christentums wurde die Friedelehe verboten.


    Liebe Grüße, Susanne

  • Zitat

    Original von SusanneE.
    [ Im Frühmittelalter wurden die Nebenfrauen als Kebsen bezeichnet, mit denen ein Mann eine sogenannte Kebsehe oder Friedelehe eingehen konnte. Sie hatte nicht ganz denselben gesellschaftlichen Status wie die Hauptfrau, doch die Kinder aus dieser Beziehung, die sogenannten "Kegel", waren sogar zum Teil erbberechtigt. (Daher kommt übrigens auch der Ausdruck: "Mit Kind und Kegel").


    Das ist sehr interessant, für mich ist das auch ganz neu.
    Wirklich spannend, welche Sprüche oder Ausdrücke man gebraucht, ohne zu wissen, was diese eigentlich bedeuten.


    Mit Kind und Kegel, das ist ist ja immer noch im Gebrauch, hat sich eingeschliffen. Ich benutze das auch ab und zu, nun weiss ich, dass es eigentlich keinen Sinn mehr macht.... :-]
    vielen Dank für die interessante Info!


    Als Beispiel fällt mir da spontan auch noch die immer noch festsitzende, doch irrationale Furcht vor dem "Freitag den 13ten" ein. Ich kenne Leute, die steigen an einem solchen Tag in kein Flugzeug oder richten sich keine wichtigen Termine ein. Dabei hat dieses Datum heute für uns keine Bedeutung mehr. Es war der Tag, an dem im Jahr 1307 am 13. Oktober, dem schwarzen Freitag, in ganz Frankreich die Templer verhaftet wurden, um sie einem langwierigen und grausamen Prozess auszusetzen und schließlich den Orden aufzulösen.
    Aber was gehts uns heut noch an? Trotzdem sitzt der Ausdruck fest.

  • Zitat

    Original von SusanneE.
    Im Frühmittelalter wurden die Nebenfrauen als Kebsen bezeichnet, mit denen ein Mann eine sogenannte Kebsehe oder Friedelehe eingehen konnte. Sie hatte nicht ganz denselben gesellschaftlichen Status wie die Hauptfrau, doch die Kinder aus dieser Beziehung, die sogenannten "Kegel", waren sogar zum Teil erbberechtigt. (Daher kommt übrigens auch der Ausdruck: "Mit Kind und Kegel"). Erst mit dem Erstarken des Christentums wurde die Friedelehe verboten.


    Liebe Grüße, Susanne


    Vielen Dank für die Info Susanne. Das mit dem Kind und Kegel wusste ich nicht (und habe es natürlich häufig benutzt).... :lache

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Vielen Dank für die Info Susanne. Das mit dem Kind und Kegel wusste ich nicht (und habe es natürlich häufig benutzt).... :lache


    Ihr solltet mal ab und zu "Genial daneben" gucken. Da kommen auch solche Sachen vor :grin

  • Nun, den 2.Teil hab ich mehr schlecht als recht gelesen, mich würden die postings ja interessieren, aber ich bin noch nicht gesund dazu....

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von bauerngarten
    Der 2. Abschnitt ging irgendwie nicht richtig bis zu meinem Hirn durch, es verwirren mich die vielen unterschiedlichen "Edelmänner oder auch nicht" oder ich hatte beim Lesen diesesmal zuviel andere Sachen im Hinterkopf.


    Nun, dieser Abschnitt ist mir auch entfallen. Aber mein dummer Kopf war einfach wo anders. Denn mir tat das Maul sooo weh....
    Immer wieder mal ein paar Seiten lesen, dann wieder was anderes...


    Und das Namensgewirr wurde auch nicht besser...

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von SusanneE.
    Auch von mir: schnelle gute Besserung, Hoffis :wave


    Liebe Grüße, Susanne


    Dir und JaneDoe vielen Dank für die Grüsse... :knuddel1

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Hallo Rosenstolz,


    da Du das Buch ja öfter aus der Hand legen musst, wie geht es Dir mit den Namen? Musst Du öfter mal zurückblättern? Wäre Dir ein Personenverzeichnis dabei hilfreich?


    Liebe Grüße, Susanne

  • Zitat

    Original von SusanneE.
    Hallo Rosenstolz,


    da Du das Buch ja öfter aus der Hand legen musst, wie geht es Dir mit den Namen? Musst Du öfter mal zurückblättern? Wäre Dir ein Personenverzeichnis dabei hilfreich?


    Liebe Grüße, Susanne


    Ja, ein Personenverzeichnis wäre auf jeden Fall für mich schon hilfreich und erleichternd gewesen.
    Aber im Grossen und Ganzen komme ich auch ohne gut klar. :-) Muss nur manchmal kurz Überlegen. Und zum Glück kommen ja auch immer wieder so schöne Zusammenfassungen, z.B. von Bandolf. :-)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Ja, ein Personenverzeichnis wäre auf jeden Fall für mich schon hilfreich und erleichternd gewesen.
    Aber im Grossen und Ganzen komme ich auch ohne gut klar. :-) Muss nur manchmal kurz Überlegen. Und zum Glück kommen ja auch immer wieder so schöne Zusammenfassungen, z.B. von Bandolf. :-)


    So geht es mir auch :wave


    Zitat

    Original von Johanna


    Und "die Schöne" aus dem Koster ist mir jetzt nicht mehr nur sehr suspekt sondern auch noch ein wenig unsympathisch. Den armen Bandolf - der als Mann ja gar nix dafür kann, wenn er schönen Reizen erliegt :rolleyes - derart schöne Augen zu machen.
    Und dann versteht der bedauernswerte Mann nicht einmal, weshalb denn seine Frau ein wenig ungnädig sein könnte...... :schlaeger


    Sehr lustig fand ich in dem Zusammenhang, wie eifersüchtig Bandolf auf Lothar von Kalborn wird, als er kurz mit Mathäa schäkert. Das ist natürlich etwas ganz anderes ;-)


    So schade, dass Bandolfs Schreiber gerade dann reinkommen musste, wo doch Bruder Kilian uns geheimnissevolle Wahrheiten aufdecken wollte :cry


    Ich bin wirklich verwirrt, wer jetzt echt zu den "Bösen" gehört und wer nicht. So viele Leute, die Sachen verbergen und irgendeiner von ihnen ist wirklich böse und ein gefährlichr Mörder :yikes