Worte und ihre Bedeutung...

  • ....geht es euch manchmal auch so, daß ihr Wörter alltäglich benutzt und kaum darüber nachdenkt?


    Mir ging es öfter mal so mit meinen (Schul-)Kindern. Da fragen sie nach einem Wort und dessen Rechtschreibung oder Bedeutung und ich lasse es mir noch mal langsam auf der Zunge zergehen und denke:


    Was für ein eigenartiger Klang - was für ein eigenartiges Wort.


    Heute war dieses Wort "Leidenschaft".


    Ich verbinde das mit leidenschaftlicher Verliebtheit oder einem leidenschaftlichen Kuss. Also durchaus als etwas Positives.


    Aber in diesem Wort steckt "Leiden". Ist das nicht irgendwie paradox?

  • Da bin ich ja froh, dass ich damit nicht alleine bin :lache Wenn ich über ein bestimmtes Wort nachdenke und es immer wieder vor mir hersage, dann hört sich das Wort plötzlich so absurd an. Das krieg ich dann oft gar nicht mehr aus dem Kopf.


    Früher als Kind erging es mir so mit meinem Namen und auch dem Namen von Freundinnen. Sabine hörte sich für mich total eigenartig an und ich war lange davon überzeugt, dass meine Eltern sich das selbst ausgedacht hätten, bis ich dann irgendwann eine Sabine traf, die älter war als ich :lache

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Das kenn ich auch ohne Schulkindern, solche Wörter kommen manchmal so ganz spontan und man findet sie oft unlogisch oder kann sich das nicht erklären. :lache


    Zitat

    Original von Charlotte
    Heute war dieses Wort "Leidenschaft".


    Ich verbinde das mit leidenschaftlicher Verliebtheit oder einem leidenschaftlichen Kuss. Also durchaus als etwas Positives.


    Aber in diesem Wort steckt "Leiden". Ist das nicht irgendwie paradox?


    Wobei ich das gar nicht so unlogisch finde :gruebel
    Eine leidenschaftliche Verliebtheit kann ja durchaus im Leiden enden :grin

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  • Oh doch, das kenn ich! Und besonders deutlich wirds, wenn ich Worte, die man nicht alltäglich gebraucht, schreibe.
    Was ich allerdings viel auffälliger finde, worauf mich aber auch erst ein Therapeut bringen musste: wir benutzen im Alltag viel zu oft Worte wie "Wahnsinn", "irre" und dergleichen. Wenn ich sage, es geht mir wahnsinnig schlecht - bin ich dann bekloppt? Wenn man aber mal versucht, diese Worte komplett zu vermeiden (was nicht sooo wahnsinnig einfach ist! :lache) dann fühlt man sich automatisch besser. Ich jedenfalls. Irre, was?

  • Jaaaa,


    mir geht es auch so! :-)
    Gant alltägliches kommt einem komisch vor, sodass man nach dem Sinn 'dahinter' sucht...


    Hat Verführung etwas mit Führen zu tun?
    Oder Verdienen mit Dienen? Ja, hier scheint mir sogar der Zusammenhang zu 'Für jemanden Arbeiten' recht klar gegeben ;-)


    Deutlich... also deutbar, verständlich... da kann man es wiederum herleiten...


    Oft geht es mit aber auch mit bekannten Verben so... sind aber teilweise eher Redewendungen
    Jemandem etwas abknöpfen...
    Sich aufbrezeln oder auftakeln... Hat das was mit dem Bäcker oder der Schiffstakelage zu tun?


    :wave

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Wenn man aber mal versucht, diese Worte komplett zu vermeiden (was nicht sooo wahnsinnig einfach ist! :lache) dann fühlt man sich automatisch besser. Ich jedenfalls. Irre, was?


    Wenn es dir dadurch besser geht, freut mich das :knuddel1 Aber das halte ich jetzt für ein Gerücht :gruebel
    Geht es mir besser, wenn ich sage "Mir geht es furchtbar schlecht" als wenn ich sage "Mir geht es wahnsinnig schlecht"? :gruebel Warum sollte das so sein?


    Ich glaub, besser könnte es werden, wenn man sich sagt "Mir geht es gut" :lache


    Aber was erzähle ich da, ich bin ja eh wahnsinnig irre :schnellweg

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  • Zitat

    Original von Charlotte
    Genau, Gummibärchen.


    Unlogisch ist das richtige Wort. Vieles klingt so unlogisch, auch einfache Wörter, nur wie gesagt fällt mir gerade kein plausibles Beispiel ein.


    Und mit der Leidenschaft......das muß ja nicht zwangläufig und logischerweise im Leiden enden ;-)


    Nein, das muss es nicht. Aber ich denke, dass man bei Dingen, die man "leidenschaftlich" liebt, weiß, dass es so enden könnte (oder es "spürt") und dies einen dennoch nicht davon abhält, sich da "reinzusteigern"...wenn man das so versteht :lache


    keinkomma : solche Kinderfragen find ich toll, weil man dann selbst darüber nachdenkt :-)

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  • Ich denke über so etwas ständig nach, noch öfter seit ich angefangen hab, Germanistik zu studieren.
    Besonders die Wortbildung interessiert mich sehr, bin mal gespannt, was da im Sommersemester noch kommt.


    Ich spreche auch ganz gern ungewöhnliche oder selten verwendete Wörter aus und drehe sie hin und her, um zu erforschen, wie sie klingen.
    Neulich hatte ich plötzlich das Wort "Harlekin" im Kopf. Das find ich toll! :-]
    Aber mein Lieblingswort ist Oboe. Ich finde, das klingt wunderschön.

  • Zitat

    Original von Kim_Meridian
    Aber mein Lieblingswort ist Oboe. Ich finde, das klingt wunderschön.


    Was hat eine Oboe für einen Klang, eher einen hellen? Das Wort klingt ja eher nach einem dunklen, tiefen Ton... ich mag es, wenn Worte nach dem Geräusch klingen, das sie beschreiben, wie "knistern" zum Beispiel.

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Neee, Gummibärchen, das ist kein Gerücht - wie Du selbst sagst: wenn Du Dir x-mal selbst sagts "Mir gehts gut" - dann fühlst Du Dich irgendwann auch gut. Der Satz "Ich bin dünn" hingegen funktioniert nicht. Höchstens mental... :cry


    Ich dachte, du meinst "Ich fühle mich wahnsinnig schlecht" wäre nicht gut, aber "Ich fühle mich schlecht" wäre schon ok. Das fände ich recht unwahrscheinlich.


    Kim : Oboe find ich ein schreckliches Wort :gruebel Ich mag das englische Wort "desire". Ich weiß nicht, wieso, aber es zieht mich magisch an. Naja, da sind die Geschmäcker wohl verschieden.

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Kim : Oboe find ich ein schreckliches Wort :gruebel Ich mag das englische Wort "desire". Ich weiß nicht, wieso, aber es zieht mich magisch an. Naja, da sind die Geschmäcker wohl verschieden.


    :cry Du magst mein Wort nicht...


    Ich finde, es klingt so schön dunkel und weich. Einfach schön.
    Libelle mag ich auch.
    Und Meridian. :-)
    Die Wörter klingen einfach schön, mal ganz abgesehen von ihrer Bedeutung.

  • Zitat

    Original von Kim_Meridian


    :cry Du magst mein Wort nicht...


    Ich finde, es klingt so schön dunkel und weich. Einfach schön.


    :knuddel1


    Nur weil ich es nicht so mag, musst du nicht traurig sein ;-)

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  • :gruebel
    leidenschaftlich ist aber doch total logisch, für mich zumindest.
    Wenn ich jemanden leidenschaftlich liebe, dann verschafft es mir Leid, wenn ich damit aufhören müßte....


    Also ich verstehe schon, was du meinst und kann das auch gut nachvollziehen, weil mir das hin und wieder auch so geht, aber leidenschaftlich ist für mich recht simple herzuleiten...

  • Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich in meiner Kindheit regelmäßig die Erfahrung gemacht habe, auf einmal die konkrete Bedeutung eines Wortes erkannt zu haben. Oder die Unterschiede von zwei ähnlich klingenden Wörtern begriffen zu haben. (Ich habe lange Motel und Hotel verwechselt sowie Kirche und Kirsche als ein Wort verstanden.) In der Jugend kam dann die Zeit, in der ich über die Herkunft so mancher Wörter, gerade fremdsprachiger oder zusammengesetzter, erstaunt war. Leider passiert sowas heute nur noch sehr selten - früher waren das regelmäßige und schöne Aha-Erlebnisse.

  • Zitat

    Original von Vulkan
    Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich in meiner Kindheit regelmäßig die Erfahrung gemacht habe, auf einmal die konkrete Bedeutung eines Wortes erkannt zu haben. Oder die Unterschiede von zwei ähnlich klingenden Wörtern begriffen zu haben. (Ich habe lange Motel und Hotel verwechselt sowie Kirche und Kirsche als ein Wort verstanden.) In der Jugend kam dann die Zeit, in der ich über die Herkunft so mancher Wörter, gerade fremdsprachiger oder zusammengesetzter, erstaunt war. Leider passiert sowas heute nur noch sehr selten - früher waren das regelmäßige und schöne Aha-Erlebnisse.


    Naja, es gibt ja auch Leute, die sprechen es so aus, dass es wie ein Wort klingt :lache

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