Lisa Jackson: Deathkiss - Süß schmeckt die Rache

  • Lisa Jackson: Deathkiss - Süß schmeckt die Rache



    (Rezis zum Buch findet man hier)



    Inhaltsangabe:
    Dani, ein dreizehnjähriges Mädchen, wird entführt, ohne daß die Polizei irgendeinen Hinweis hätte. Ist es Zufall, daß am Tag der Entführung die Klavierlehrerin des Mädchens ermordet wurde?
    Als keine Lösegeldforderung eingeht, macht sich der Adoptiv-Vater des Mädchens, Travis Settler, auf die Suche nach seiner Tochter. Seine erste Spur ist die leibliche Mutter des Mädchens, Shannon Flannery. Doch bei seiner Ankunft kann er Shannon gerade noch vor einem Brand retten, von Dani gibt es keine Spur. Oder verbergen Shannon und ihre vier Brüder etwas? Als es zu weiteren Anschlägen kommt, wird Travis klar, daß er sich mit Shannon verbünden muß, wenn er Dani finden will...



    Allgemeines:
    Ich habe die Weltbild-Ausgabe des Hörbuches. Eigentlich schon im Dezember erscheinen sollte eine Ausgabe des Ame Hören-Verlages, auf das sich der Link unten bezieht.



    Beurteilung:
    Die Geschichte ist spannend, keine Frage. Brandstiftungen, ungeklärte Morde, eine ratlose Polizei und ein Familiengeheimnis. Alles Zutaten für einen spannenden Thriller, der "Deathkiss" ohne Frage auch ist. Allerdings haben mich zwei Dinge an der Geschichte gestört: zum einen ist der Ausgang vorhersehbar. Schade, hier hätte ich mir mehr Spannung bis zum Schluß gewünscht. Zum anderen fand ich die Liebesgeschichte unpassend: Die Tochter wurde entführt, aber Travis und Shannon können nur an ihre Bettgeschichte denken? Hm...
    Elke Schützhold hat eine angenehme Stimme und liest gut, allerdings liegt ihr Talent weniger in den verstellten Stimmen: gerade bei den Stimmen der Brüder klang es oft albern, wenn sie mit besonders tiefer Stimme sprach.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Deathkiss: Süss schmeckt die Rache – Lisa Jackson


    Meine Meinung:
    Bei diesem Hörbuch bleibt am Ende ein zwiespältiges Gefühl.
    Das Buch ist unterhaltsam, ohne Frage und gut gesprochen ist es auch. Als Roman hätte ich ihn nicht beendet, als Hörversion gewinnt das Buch.
    An der Sprecherin Elke Schützhold überzeugt die Begeisterung mit der gesprochen wird. Ihre Stimme ist wirklich sehr angenehm zum zuhören. Nur das Sprechen mit verstellten Stimmen wirkt teilweise etwas übertrieben. Das liegt aber auch daran, dass das Buch sehr dialoglastig ist. Eine Herausforderung für jeden Sprecher und ich habe wirklich schon schlimmeres gehört.


    Die Handlung mit einer dramatischen Ausgangssituation ist vielversprechend angelegt.


    Mein Hauptkritikpunkt liegt im Verhalten der Charaktere. Ein Mädchen wurde entführt. Die Mutter, die es bei der Geburt zur Adoption freigegeben hatte und der Adoptivvater sind die Hauptfiguren, die sich schließlich auch ineinander verlieben. Die Hauptfiguren Shannon und Travis sind interessant angelegt. Leider verlieren diese Figuren im Laufe des Buches, da sie aus meiner Sicht praktisch nichts unternehmen, um die verlorene Tochter zu finden. Stattdessen konzentrieren sie sich auf ihre Liebesgeschichte. das wirkt schon befremdend vor diesem Hintergrund. Zusätzlich sind diese Szenen auch nicht besonders gut geschrieben, zu lauwarm ist die Liebesgeschichte, um den Roman zu einem gelungenen Romantikthriller zu machen.


    Dann ist die Hintergrundgeschichte zu abstrus, um als Psychothriller glaubwürdig zu wirken. Es gibt ein Familiengeheimnis, dass sich in absurder Weise auflöst.
    Schlimm bis schlecht ist auch die Darstellung des Psychopathen, die einen Irren zeigt, ohne auch nur ein wenig in die Tiefe zu gehen. Das Rachemotiv greift irgendwie nicht, zu unglaubwürdig. Außerdem ähnelt dieser Psychopath Dutzenden von anderen in ähnlichen Romanen.


    Die Ermittlungen der Polizei nehmen auch einige Kapitel ein. Leider werden die Polizisten dabei kaum als eigenständige Figuren entwickelt. Die Ermittlungen selbst sind von der Stange, verraten nicht viel über echte Polizeiarbeit bei einer Entführung.


    Lisa Jackson hat erzählerische Ansätze, die sie aber leider zu wenig nutzt. Der Plot hätte besser noch einmal durchdacht werden müssen und auf eine solide Basis gestellt gehört.
    Was bleibt, ist das zugängliche im Stil und ein wenig Spannung vor allem am Schluß.
    Doch es gibt immer wieder gute Szenen, trotzdem von mir nur 5 von 10 Punkten!

  • Ich habe mich von diesem Hörbuch während ein paar Stunden Autofahrt gut unterhalten gefühlt.


    Sicherlich ist es etwas befremdlich, dass sich die Hauptfiguren um ihre Liebesgeschichte statt um die entführte Tochter kümmern, aber das stand jetzt nicht so sehr im Vordergrund, dass es mich sehr gestört hat.
    Travis und Shannon waren schon recht passiv in Hinblick auf die Suche nach Dani, was vielleicht auch daran lag, dass sie weite Strecken des Hörbuchs von den Geschehnissen überrollt wurden und nur zusehen konnten.


    Es passiert jedenfall genug, um über die ganze Zeit hinweg spannend zu sein, und auch das Ende hat noch Überraschungen parat, auch wenn ich einen Teil davon schon vermutet hatte.


    Schmuzeln konnte ich z. B. über den pulverspuckenden CO2-Feuerlöscher, oder über die Frau am Telefon der Notrufzentrale, die sich mit tiefer männlicher Stimme meldet.


    Elke Schützhold liest angenehm, die Stimmen der "bösen" männlichen Charaktere waren in der Tag ein wenig seltsam, mehr gestört hat mich aber "Santa Lutschia". Das Hörbuch spielt im spanisch geprägten Californien, die italienische Aussprache passt nicht.