Broschiert: 238 Seiten
Verlag: Bvt Berliner Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (August 2008)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Ronit führt ein unbeschwertes Leben in New York. Als ihr Vater, ein strenggläubiger Rabbi, stirbt, kehrt sie widerwillig in die enge Welt ihrer Jugend zurück: In die jüdisch-orthodoxe Gemeinde von Hendon, nordwestlich von London. Mit ihrer unwiderstehlichen Bereitschaft zur Provokation sorgt sie schon bald für Aufsehen. Doch dann trifft sie völlig unvorbereitet auf ihre Jugendliebe Esti, die ihr zeigt, dass sie mit ihrer Vergangenheit noch längst nicht abgeschlossen hat.
Über den Autor
Naomi Alderman ist Absolventin der Oxford University. Sie hat als Lektorin und Spieledesignerin gearbeitet, mehrere Jahre davon in New York. Heute lebt sie in der orthodoxen Gemeinde Hendon, in der sie aufgewachsen ist. Für Ungehorsam, ihren ersten Roman, wurde sie mit dem Orange Award for New Writers ausgezeichnet.
Meine Meinung
ZitatManchmal glaube ich, Gott bestraft mich für das, was wir beide getan haben. Manchmal glaube ich, mein Leben ist die Strafe dafür, dass ich Begehren empfunden habe. Vielleicht ist auch das Begehren an sich schon eine Strafe. Und wenn Gott mich bestrafen will, dann ist das eben so, das ist sein gutes Recht. Aber dann habe ich auch das Recht ungehorsam zu sein.
Das Buch Ungerhorsam wird aus zwei Erzählperspektiven erzählt, die sich immer wieder abwechseln: zum einen gibt es die Autorin, die die Geschichte erzählt und daneben gibt es die Ich-Erzählerin Ronit.
Da Ronits Vater verstorben ist, kehrt sie aus ihrem neuen Leben in New York nach Hendon in London zurück. Als sie zurückkehrt, begegnet Ronit nicht nur alten Bekannten, sondern vor allem auch ihrer heimlichen Jugendliebe Esti, die mittlerweile verheiratet ist. Schnell wird klar, dass Ronit und auch Esti noch lange nicht mit ihren Vergangenheiten abgeschlossen haben und als Leser verfolgt man mit, wie beide Frauen sich entscheiden, mit ihrem Leben und ihren Möglichkeiten umzugehen.
Naomi Alderman fragt in ihrem Roman nicht nur, was heißt eine Jüdin zu sein, sondern sie fragt vor allem auch danach, was es bedeutet lesbisch zu sein. Sie gibt keine endgültigen Antworten auf diese Fragen, aber sie zeigt zwei ganz unterschiedliche Wege auf - die von Esti und Ronit.
Ich muss sagen, dass Naomi Alderman mich mit ihrem Debütroman wirklich begeistern konnte und ich bin schon sehr gespannt auf mehr von dieser jungen Autorin!