Kaputte Ermittler in Krimis...


  • Nicht böse sein, aber Autsch, war das anstrengend zu lesen! Darf ich Dir eine Handvoll Kommas schenken? :-)

  • Also meine beiden Lieblingsermittler sind Lord Peter und Adam Dalgliesh und beide sind keinesfalls problembeladen. Sie betrinken sich nicht und schmeissen sich keine Pillen ein. Sicherlich haben sie schon mal ein kleines Alltagsproblem, aber die sind harmlos.


    Und auch die Ermittler bei Deborah Crombie und Elisabeth George sind ganz normale Typen, die sich halt neben der Arbeit noch mit Alltagsproblemen rumschlagen. Hätten sie diese nicht, wären sie mir wahrscheinlich suspekt.

  • Das fiel mir bei dem Buch von Claus Cornelius Fischer auf, der Commissaris van Leeuwen ist auch so ein kaputter Typ mit einem schrecklichen Privatleben, das mich beim Lesen sehr gestört hat.




    Ich mag die Krimis von Julia Spencer-Fleming. Die beiden Ermittler Clare Fergusson (Pastorin) und Sherif van Alstyne sind einfach klasse. Alstyne ist zwar ein wenig brummig, aber nicht so abgedreht, wie so manch anderer. Es ist aber natürlich eine Serie ;-)



    Kurzbeschreibung:
    Clare Fergusson ist die erste Pastorin, die jemals die Episkopalkirche von Millers Kill, einer Kleinstadt in den Adirondacks, geleitet hat. Und davor war sie ausgerechnet Hubschrauberpilotin bei der Army. Kaum hat Clare ihren Posten angetreten, wird in einer eisigen Dezembernacht ein Neugeborenes auf den Stufen ihrer Kirche ausgesetzt. Kurz darauf findet man die Mutter, einen Teenager, ermordet im Schnee. Zusammen mit dem knorrigen Sheriff Russ van Alstyne will die couragierte Pastorin den Fall um jeden Preis lösen.

  • Mich nervt es total, wenn Ermittler ständig irgendein Trauma mit sich herumschleppen, das dann womöglich auch noch unmittelbar mit dem zu lösenden Fall zusammenhängt. Das ist einfach nur unglaubwürdig. Natürlich sollen die Ermittler Profil haben, aber in erster Linie will ich lesen, wie sie ihren Job machen und nicht, was sie alles Schlimmes auf dem Herzen haben.


    Ich mag ja den Herrn Kluftinger gerne. Der ist angenehm schrullig, hat aber nur harmlose Problemchen.

  • Ich hasse "zu kaputte" Ermittler... habe schon Bücher deswegen abgebrochen.
    Richtig erinnern, dass das der Hauptgrund war, kann ich mich bei einem Buch von Henning Mankell... mir gingen die Probleme von ihm so auf die Nerven :rolleyes

  • Die Krimis von Gabriella Wollenhaupt um Maria Grappa sind superschön.
    Maria Grappa ist Journalistin, auch ein wenig durchgeknallt und die Bücher sind einfach nur klasse zu lesen.


    Ebenso die Maria Valensky Reihe von Eva Rossmann. Herrlich.


    Jürgen Kehrer schreibt tolle Krimis, mit relativ normalem Privatedetektiv Wilsberg.
    Der ist auf seine Art und Weise auch bekloppt, aber irgendwie liebenswert.


    Jacques Berndorf und seine Eifelreihe fallen mir da noch ein.


    Ebenso wie Rita Mae Brown mit ihren Katzenkrimis. Auch alle sehr herrlich.


    Andrea Camilleri mit seinem Commissario Montalbano, der zwar auch nen Hau hat, aber alles dennoch legal abläuft.


    Und mit einer meiner Lieblingsautoren, der leider letztes Jahr verstorben ist:


    Pierre Emme mit Mario Palinski. Einfach nur supergenial. Kann ich wirklich nur aufs Wärmste empfehlen.

    Meine Motivation ging heute Morgen winkend an mir vorbei!


    J. M. Soedher: Rotkreuzplatz da Vinci

  • Oh das ist auch so ein "pet peeve" von mir. Diese kaputten Typen brauch ich wirklich nicht, die machen es auch sehr viel schwerer mich ein wenig mit ihnen zu identifizieren. Und man will doch mit dem Ermittler zusammen mitknobeln.


    Dabei sind Ecken und Kanten nicht nur erlaubt sondern ausdruecklich erwuenscht. Macht es wiederum realistischer und gibt damit auch mehr Moeglichkeiten sich mit ihm zu identifizieren. Nicht dass ich mich in jedem Buch voll mit der Hauptfigur identifizieren muss, aber ich moechte mich schon etwas reinfuehlen koennen.


    Ein Ermittler mit etwas Tiefe in der Charakterentwicklung ist etwas feines, aber wenn daraus Abgruende werden, schiesst der Autor doch so manches Mal uebers Ziel hinaus.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Oh das ist auch so ein "pet peeve" von mir. Diese kaputten Typen brauch ich wirklich nicht, die machen es auch sehr viel schwerer mich ein wenig mit ihnen zu identifizieren. Und man will doch mit dem Ermittler zusammen mitknobeln.


    Dabei sind Ecken und Kanten nicht nur erlaubt sondern ausdruecklich erwuenscht. Macht es wiederum realistischer und gibt damit auch mehr Moeglichkeiten sich mit ihm zu identifizieren. Nicht dass ich mich in jedem Buch voll mit der Hauptfigur identifizieren muss, aber ich moechte mich schon etwas reinfuehlen koennen.


    Ein Ermittler mit etwas Tiefe in der Charakterentwicklung ist etwas feines, aber wenn daraus Abgruende werden, schiesst der Autor doch so manches Mal uebers Ziel hinaus.


    Mein Beispiel fuer einen Ermittler mit absolut interessanten Macken ist Selb in der Krimi Trilogie von Bernhard Schlink. Ein kaputter Typ braucht er nicht zu sein, um einen vielschichtigen Protagonisten darzustellen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Beatrix ()

  • Oh das ist auch so ein "pet peeve" von mir. Diese kaputten Typen brauch ich wirklich nicht, die machen es auch sehr viel schwerer mich ein wenig mit ihnen zu identifizieren. Und man will doch mit dem Ermittler zusammen mitknobeln.


    Dabei sind Ecken und Kanten nicht nur erlaubt sondern ausdruecklich erwuenscht. Macht es wiederum realistischer und gibt damit auch mehr Moeglichkeiten sich mit ihm zu identifizieren. Nicht dass ich mich in jedem Buch voll mit der Hauptfigur identifizieren muss, aber ich moechte mich schon etwas reinfuehlen koennen.


    Ein Ermittler mit etwas Tiefe in der Charakterentwicklung ist etwas feines, aber wenn daraus Abgruende werden, schiesst der Autor doch so manches Mal uebers Ziel hinaus.


    Mein Beispiel fuer einen Ermittler mit absolut interessanten Macken ist Selbst in der Krimi Trilogie von Bernhard Schlink. Ein kaputter Typ braucht er nicht zu sein, um einen vielschichtigen Protagonisten darzustellen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich kann Beatrix nur zustimmen Bernhard Schlinks Ermittler Selb ist zwar ein kauziger Typ, kein bisschen durchgeknallt.


    Ich habe auch schon Krimis abgebrochen z.B. von Caro Schäfer die Schilderung seines Ermittlers machte mich richtig depressiv.


    Auch die Mankell-Krimis habe ich am Anfang eigentlich ganz gern gelesen, aber irgendwann nervt dieser weinerliche Wallander eigentlich nur noch.


    Schöne Krimis sind für mich, die Reihe von Kathy Reichs oder auch von Iris Johannson die Reihe um Eve Duncan.


    Bei den Regional-Krimis gefallen mir auch die Bücher von Wolfgang Burger mit seinem Kriminalrat Gerrlach.


    Aber, ich habe in diesem Thread wieder soooooooooviele Anregungen bekommen...
    (das wird teuer!!!)


    liebe Grüße vom Bücherwurm60

  • Das waren noch schöne Zeiten als ein gelegentlicher Drink, zusammen mit der üblichen Zigarette, ein Zeichen für Coolnes waren und nicht dazu dienten, sich den Alltag wegzusaufen. Ich denke Spade, Marlowe und Co. blicken jetzt mit einer guten Portion Mittleid auf ihre saufenden Kollegen herab........

  • Leo Malets Nestor Burma ist eine schöne Variante der amerikanschen Hardboiled-Detektive, wobei er wesentlich fröhlicher ist als seine manchmal doch sehr melancholischen Kollegen.
    Jeder Krimi spielt in einem anderen pariser Arrondissement, so lernt man nebenher noch ein wenig über das Paris vergangener Tage....

  • In meinem typischen Genre - skandinavische Krimis - sind es aktuell der Hauptkommissar Van Veeteren (Hakan Nesser - Schweden) und Kommissar Erlendur Sveinsson (Arnaldur Indridason - Island), die klassische Vertreter der 'kaputten' Ermittler sind.


    Ich schob das bisher immer auf das 'Vorurteil' den Skandinaviern gegenüber: Trinkfest bis Alkoholsüchtig.


    Stören tut es mich nicht wirklich, aber die Tendenz bei solchen Ermittlern ist mir selbst auch schon diverse Male aufgefallen. Fast, als könnte eine Person, die Mordfälle auflösen muss, kein glückliches Leben führen und in der Freizeit lächelnd Rosen züchten oder Rock´n Roll tanzen. ;0)


    GRÜSSE
    savanna

  • Kommissar Kluftinger aus dem Allgäu ist auch kein kaputter Typ. Er hat nur ein gestörtes Verhältnis zur Technik, zur gesunden Ernährung und zu seinem @rschloch-Nachbarn, dem großkotzig-gönnerhaften Doktor, dem er leider nicht entkommen kann, weil die Ehefrauen befreundet sind.


    Alles Macken, die ich ihm nachsehen kann.


    Ansonsten gehen mir extreme Psychomacken und ein superstressiges Privatleben bei den Ermittlern eher auf den Geist. Der Kriminalfall soll die Spannung bringen. Nerviges Familiengedöns hab ich selber.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ich finde Ermittler, die dauernd irgend ein Trauma mit sich rumschleppen auch total nervend. Wenn das dann dauernd in den Fall eingeflochten wird - noch nerviger. Kauzig und seltsam finde ich aber okay.
    Allerdings zu glatt sollte der Chrakter auch nicht sein.