Kaputte Ermittler in Krimis...

  • Hm..."normale" Ermittler. :gruebel


    Am normalsten find ich das Team um Thea Engel in Britts Büchern.
    Und natürlich Sherlock Holmes... :grin


    Die von Karin Slaughter und Patricia Highsmiths Ripley Reihe fallen mir spontan auch noch ein. :wave

  • In meiner bisherigen Dienstzeit habe ich es nur einmal erlebt, dass ein Bediensteter wegen Alkoholismus gekündigt wurde, dabei hat der Betroffene nicht einmal im Patientenbereich gearbeitet und auch keine gravierenden Fehler gemacht.


    Und von einem Beamten weiss ich, dass man als solcher nur so lange unkündbar ist, als man ein unbescholtenes Leben führt. Wenn also einer unter Alkoholeinfluss schwerwiegende Fehlentscheidungen trifft, ist er weg vom Fenster. Wobei man das demjenigen aber nachweisen können muss. Ist also nicht so einfach.
    (Das gilt zumindest für Österreich).

    Mich wundert überhaupt, Babyjane, dass Du als Polizistin Krimis und Thriller lesen kannst. Da bist Du sehr zu bewundern.
    Ich vermeide alles, was nur im entferntesten mit dem medizinischen Berufsalltag zu tun hat. Da müsste ein Notfall eintreten und mein SUB gegen NULL tendieren.

  • Froschi


    Du findest Thea's Team normal? O je, dann muss ich mir wohl fürs nächste noch ein paar Marotten einfallen lassen.... :rolleyes :chen


    Ich mag es, wenn die Ermittler Ecken und Kanten haben, von mir aus können sie auch ein bisschen durchgeknallt sein, oder auch kaputt (was bei dem Job ja auf Dauer nicht ausbleibt), ich denke da nur an Rankins Inspektor Rebus oder an Pete Marino von Patricia Cornwell.
    Wenn ich jetzt mal an Lisbeth Salander in der Trilogie von Stieg Larsson denke, die hat ja nun wirklich nicht alle Latten am Zaun, ist aber absolut liebenswert!
    Trotzdem mag ich auch den völlig spießigen Brunetti von Donna Leon, inklusive seiner intakten Familie.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Der Thread ist klasse, ich habe mich auch schon ziemlich oft über die Autoren aufgeregt, die meinen, ihr Ermittler müsse nun unbedingt ein Privatleben haben und die dann übers Ziel hinaus schießen.
    Gibt es irgendwo einen Ermittler, der ein intaktes Familienleben hat, der abends nach Hause kommt, den Fernseher anschaltet und einfach Feierabend macht? Jemanden, der kein Alkohol- und Drogenproblem hat, der nicht am Rande der Legalität ermittelt und deshalb ständig an der Grenze zur Suspendierung steht? "Wooooo bist du Mr. Normalo, bitte melde dich!" :wave

  • Zitat

    Original von beowulf
    Nur Nullen haben keine Ecken und Kanten.. (mein Lieblingszitat 2009!)


    Das ist so schön, dass ich es demnächst mal anwenden muss!

  • Zitat

    Original von beowulf
    Nur Nullen haben keine Ecken und Kanten.. (mein Lieblingszitat 2009!)


    :rofl :rofl :rofl Das ist gut!


    Ich denke, dass die Ermittler schon ihre Ecken und Kanten haben dürfen; genau das macht sie ja auch liebenswert und "normal" (und das ist in meinen Augen z.B. Thea Engel sehr, mach die ja nicht unglaubwürdig Britt! :hau).


    Es müssen ja nicht gleich cannabisabhängige, zur unkontrollierten Gewalt neigende Alkoholiker, die ihre Ehefrauen mit der Verdächtigen betrügen sein. :rolleyes

  • :lache Das Zitat gefällt mir beo. Naja, ein paar Ecken und Kanten sind ja in Ordnung. Inspector Rebus z.B. finde ich klasse, und gerade Brunetti zeigt, dass ein Ermittler, wenn er zu brav ist auch ein wenig lanweilig wirken kann. Trotzdem, zur Zeit scheint es kaum Ermittler zu geben, mit denen man sich gern identifiziert...

  • Bei Ermittlern mit Ecken und Kanten aber ohne Hang zu kriminellem Verhalten fällt mir die Julia Durant aus den Andreas Franz Krimis ein. Die ist geschieden, mag zwar Bier, aber nicht im Überdruss und holt sich ab und an Rat und Hilfe bei ihrem Vater, einem pensionierten Pfarrer.


    Die ist manchmal sehr unkonventionell, bewegt sich meiner Erinnerung nach aber immer innehalb der gesetzlich zulässigen Möglichkeiten. Bei den Franz-Krimis stört mich mitunter allerdings diese deprimierende Stimmung der Machtlosigkeit gegenüber wirklich kriminellen Vereinigungen, die auch die besten polizeilichen Ermittlungen manchmal ins Leere laufen lassen.

  • Ich glaube schon das einige Krimis trotz Extrem Kaputt wirkender Ermittler doch sehr nah an der Realität sind, ich glaube das hat auch was mit dem wie man sich selbst sieht und wie man gesehen wird zu tun und das es da oft verschiedende Wahrnehmungen gibt.


    Ich schätze schon das es auch Reflektionen von Beobachtungen und Recherche sind, das es für einen Schriftsteller ebend doch eine andere Wirkung hat als für einen Insider also Kommisare und Polizisten.


    Auch ist das Leben nie einfach egal welcher Berufsgruppe man angehört und da insbesondere Mankell sich auf die Fahnen geschrieben hat auch sehr Kritisch mit der Gesellschaft und seinen Angehörigen umzugehen und ich ihn auch für sehr emphatisch halte ist das halt dann doch noch mal was anderes.


    Manchmal muss man dann halt auch übertreiben um seinen Gefühlen die Richtige ausdrucksform geben zu können

  • Ich geb ja zu daß ich persönlich Typen wie Wallander, Monk, Thurday Next u.ä. mag, ich find solch zum Teil schrullige oder auch schwierige Charaktere ganz interessant beim Lesen zusätzlich zu den Krimis; aber wer eigentlich relativ "normal" ist und sogar ein funktionierendes Familienleben führt ist Comissario Brunetti aus den Venedig-Donna-Leon-Krimis. Unten ein Link als Beispiel...
    Sind immer wieder eine schöne Zwischendurchlektüre, die auch ich als eher selten Krimi-Leserin gern mag. Aber klar... mir echter Realität hat das natürlich auch nichts zu tun, aber ist auf jeden Fall unterhaltsam .


    Edit: Weil ich es gerade noch weiter oben gelesen hab.
    Ich fand die Leon-Krimis trotz des "harmlosen" Komissars aber nie langweilig :-)


    ..

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.
    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde. "

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  • Ich erwähne ja immer wieder gerne eine meiner Lieblingskrimiserien: Die von Dennis Lehane um das Privatermittler-Duo "Angela Gennaro und Patrick Kenzie".
    Könnte mir vorstellen, daß sie dir auch gefallen, Babyjane :-)
    Oder Caroll O'Connells "Kathleen Mallory" Reihe.

  • ... gerade noch eingefallen ist mir "Inspektor Jury" aus der gleichnamigen Reihe von Martha Grimes. Auch er eigentlich relativ normal, die Krimis aber spannend und herrlich englisch, mit netten Randgeschichten. Habe davon zwar noch nicht so viele gelesen, aber die paar die ich las fand ich klasse. Auch hier ein Auswahlbuch (eins von denen die ich selbst auch gelesen habe) als Link unten. Gibt aber noch viele weitere aus der Reihe.


    @BabyJane
    Ja.. in solchen Threads findet man immer Lesefuttter für Jahrzehnte :-D , ging mir in den beiden "Ich suche Fantasy-Literatur"-Threads schon so nur beim Durchlesen :grin
    .

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  • Oder das hier ist aber ne ganze Reihe,was auch sonst :rolleyes


    Aber es ist eben so,als wir jetzt auf der CMT waren unterhielt ich mich mit einem Polizei Beamten. Normale Menschen (Polizei,Arzt etc) wollen die Menschen doch gar nicht mehr sehen wollen. Ihm würden sich auch immer die Haare bei einem Tatort stäuben,weil so eben niemals die Polizei Arbeit ist. Aber die Leute wollen es so sehen,würde das Leben der "normalen Polizei Arbeit " gezeigt würde es keine Einschaltquoten mehr geben :rolleyes :rolleyes