Hallo
vor einigen Tagen machte jemand hier im Forum seinem Ärger Luft über die Flut von historischen Romanen, die alle nach demselben Schema gestrickt sind.
Heute Abend las ich zufällig einen Artikel mit dem Titel "Copyshop Fernsehen".
Es ist tatsächlich so, dass Produzenten (und auch Verleger?) zum finanziellen Erfolg "verdammt" sind. Niemand geht mehr ein Risiko ein, ein Blick über den großen Teich genügt und ein erfolgreicher angloamerikanischer Film wird einfach kopiert. (jüngstes Beispiel: Der Film "Gonger-Das Böse vergisst nie).
Bands wie "Wir sind Helden" - eine Band mit eigenständigem Sound - mussten ihre erste CD selbst produzieren, weil sie keiner haben wollte. Als sich der Erfolg einstellte, wurden schnell zahlreiche Kopien auf den Markt geworfen. Nach Dan Browns "Sakrileg" gab es eine wahre Flut von Romanen, die irgendwas mit Maria Magdalena zu tun hatten. Mittlerweile kommt es den Leuten zu den Ohren raus.
Ich habe bei der Verlagssuche für meinen ersten Roman ähnliche Erfahrungen gemacht. Das Thema war für viele Verlage nicht "mainstream" genug und sie wollten kein Risiko nicht eingehen, frei nach dem Motto: "Sie sind schon gut, aber schreiben Sie doch mal was wie der und der... (Die kleinen Verlage sind übrigens etwas experimentierfreudiger)
Interessant ist, dass die Lesermeinungen, die mich erreichen, durchweg positiv sind und sich kein Leser Gedanken darüber macht, ob das Buch, welches er kauft, in irgendeine Schublade passt.
Mich würde Eure Meinung dazu interessieren. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wünscht Ihr Euch auch mal das eher "Ungewöhnliche"? - mehr Risikobereitschaft bei den Verlagen?
Und ist es nicht so, dass die Verantwortlichen bei Verlagen, Plattenfirmen und Fernsehen mit Ihrem Verhalten das Entstehen von neuen Strömungen verhindern und damit letztendlich auch eine Kultur der Vielfalt?
Gibt es z.B. in den USA einen anderen Umgang mit Newcomern und ist das vielleicht sogar ein typisch deutsches Phänomen?
Dean