'Der Joker' - Seiten 123 - 228

  • Ich fand diesen Teil etwas brutal, erst Daryl und Keith und dann die Geschichte mit Gavin.
    Wobei ich auch nicht ganz verstanden habe, was Ed damit bezweckt hat, ok die Brüder halten jetzt vielleicht zusammen, aber ob aus Gavin dadurch ein besserer Mensch wird wage ich zu bezweifeln, ich glaube nicht, dass man das "Böse" aus jemandem herausprügeln kann, sondern eher das Gegenteil damit erreicht ;-)
    Die anderen beiden "Fälle" hat er aber gut gelöst, manchmal reicht eben auch eine Kleinigkeit.
    Manchmal hirnt mir Ed aber ein bisschen zuviel rum, das hat mich im ersten Teil schon ein wenig gestört.
    Ich bin gespannt, wer hinter allem steckt, wer anderen gutes tun will, dabei aber selbst nicht gerade zimperlich ist :gruebel


    Ansonsten gefallen mir die kurzen "Zwiegespräche" mit Doorman :grin
    überhaupt gibt es immer wieder Dinge, die einen zum Schmunzeln bringen.

  • Die Geschichte mit Gavin hat mich auch eher irritiert. Hab da so meine Zweifel, ob man jemanden verbessern kann, indem man ihn verprügelt. Insgesamt ist diese Konstellation ziemlich merkwürdig. Da will einer, dass Ed anderen Gutes tut, ist aber wenig ziemperlich in seinen Methoden! Bin gespannt, wie sich das ganze auflöst.
    Die Geschichte mit der Kirche fand ich nicht so toll, irgendwie ziemlich kitschig.

  • Ich bin jetzt auch mit der zweiten Message durch und bin immer noch begeistert. Erstmal lieb ich ja total den trockenen Humor von Ed (z.B. die Diskussion mit Keith und Daryl wg. der Flöhe von Doorman - herrlich) und ich finde es auch interessant, wie unterschiedlich er die "Fälle" löst. Bisschen blöd für Ed finde ich, dass jede Karte wohl mit Prügel für ihn endet... ich hoffe, dass geht nicht so weiter.


    Mir gefällt's bis jetzt, ich hab nichts an der Story oder Schreibe auszusetzen :zwinker

  • Zitat

    Original von Clio
    Die Geschichte mit der Kirche fand ich nicht so toll, irgendwie ziemlich kitschig.


    Gerade das fand ich gut gelöst. Und mit Freibier die halbe Stadt in die Kirche zu locken ist schon originell, finde ich.


    Die Lösung, die er für Gavin hatte, ist zwiespältig. Einerseits ist das Problem, das sie Brüder unter sich hatten, jetzt anscheinend gelöst, andererseits hätte man aus Gavin kaum einen besseren Menschen machen können. Somit ist das schon okay, was Ed gemacht hat.


    Ich entwickle mehr und mehr eine Sympathie für den Türsteher. :kiss


    Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
    Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
    Wenn nicht jetzt, wann dann?



  • Man sollte nicht außer acht lassen, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Und da ist es schon mal an der Tagesordnung, dass sich junge Menschen prügeln. Geschwister untereinander sowieso, im Flegelalter. Die Jungs suchen doch noch ihre Stellung und müssen sich durch diese Rangeleien behaupten, wer das Geschwisteroberhaupt in dieser Familie ist. Das werden sie nun anders lösen müssen, nachdem Ed mitgemischt hat.


    Und auf die Idee, mit Freibier mehr Menschen in die Kirche zu bekommen, würde ein Erwachsener nie kommen.


    Was habt ihr denn gemacht und gedacht, als ihr Teenager bzw. Anfang 20 ward?


    Insgesamt war dieser Teil des Buches nicht so spektakulär, wie der erste.


    Aber der Einfallsreichtum des Autors ist wirklich bemerkenswert. Bin gespannt, auf die nächsten Aufgaben, die auf Ed warten.


    :wave Ruhrmaus

  • Da hast du natürlich recht. Ich finde es ja auch kein Problem. dass sich die Brüder prügeln. Aber das es eine Lösung sein soll, dass sie sechst einen einzelnen verprügeln, leuchtet mir nicht so recht ein...

  • Zitat

    Aber das es eine Lösung sein soll, dass sie sechst einen einzelnen verprügeln, leuchtet mir nicht so recht ein...


    Guten Morgen!


    Ich denke, hier geht es um das Gemeinschaftsgefühl, darum, dass die Jungs nicht mehr gegeneinander arbeiten, sondern miteinander - und sei es nur, um einen einzelnen zu verprügeln.


    Schöne Grüße!
    Mariechen

  • Mariechen, da hast du vollkommen recht. So sehe ich das auch. Ich weiß jetzt auch nicht, ob es eine andere Möglichkeit gegeben hätte, das Gemeinschaftsgefühl der Brüder zu stärken. Geschwister streiten sich, aber gegen Fremde halten sie dann wieder zusammen und genau das hat Ed damit bewirkt.


    Verstanden habe ich nur nicht, warum der Absender der Karten Ed die Schläger vorbeigeschickt hat. Das hätte doch auch anders gehen können.
    Das nimmt mir jetzt so ein wenig den mystischen Hauch des Absenders.

  • Hallo!


    Zitat

    Verstanden habe ich nur nicht, warum der Absender der Karten Ed die Schläger vorbeigeschickt hat. Das hätte doch auch anders gehen können.


    Klar hätte es; das ganze Buch hätte anders gehen können ... Warum Daryl und Keith Ed einen Besuch abstatten, kann ich euch auch nicht sagen; so ist nun mal die Story. Dafür gibt es sicher unendliche viele Interpretationsmöglichkeiten (z. B., dass die beiden Ed unmissverständlich klar machen wollen, dass er eigentlich ganz unten liegt, weil er nichts aus seinem Leben macht; ich erinnere mich, dass Ed ausgiebig den Küchenfußboden betrachtet ... oder dass man als LeserIn den Absender der Karten eben nicht als nur "gut" betrachtet, sondern dass diese Figur ambivalent wird ...). Aber ich glaube vielmehr, dass uns Markus unterschwellig klar machen will, dass jede/r AutorIn die Freiheit hat, zu schreiben und zu erfinden, was er oder sie will, egal, ob es logisch, einleuchtend, schön, verstörend, hässlich oder sonst was ist. Wie gesagt: so geht die Story nun mal.


    Have fun!
    Mariechen

  • Inzwischen bin ich auch so weit - und mir geht es ganz ähnlich wie euch:


    Mir hat die "KirchenFüllung" sehr gur gefallen, für mich hat Kirche auch immer ganz viel mit Gemeinschaft zu tun, von daher hat mir die Aktion gut gefallen.


    Über die Schläger habe ich mich auch sehr gewundert, bislang erschließt sich mir der Sinn davon auch noch nicht.


    Insgesamt hat man den Eindruck, dass Ed an seinen Aufgaben wächst, dass er zunehmend Selbstbewusstsein entwickelt - sich allerdings seinen Aufgaben auch recht unkritisch gegenüber verhält...


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Hallo!
    Der Vortrag über die Autonomie des Autors war gar nicht provokant gemeint; ich bin da so manchem selbst schon auf den Leim gegangen ...


    Ich habe mal recherchiert, weil mir eingefallen ist, dass Markus in einem Interview über den Joker auch zum Thema Gewalt befragt wurde. Und das sagt er dazu:


    "Ed bedient sich seiner Menschlichkeit, um anderen zu helfen. Ich sage absichtlich Menschlichkeit, nicht Menschenfreundlichkeit. Ed ist wie ein Superheld ohne Superkräfte. Er hat nur sich selbst, und es sind eben sowohl die guten als auch die schlechten Eigenschaften des Menschen, die er nutzen muss." (München: JuLit 4/07)


    Viele Grüße!
    Mariechen

  • Ich liege seit einigen Tagen absolut krank im Bett und kann leider auf Grund von Kopfschmerzen nicht so viel lesen, wie ich gerne täte.


    Aber den zweiten Abschnitt habe ich nun doch fertig. Es ist irgendwie seltsam dieses Buch, es ist November und es ist Frühling (klar in Australien), die Leute fahren auf der falschen Straßenseite Auto und ich denke, der Roman ist auch eher für männliche Leser. Es wird zu viel geprügelt, soviel getrunken und zuviel Karten gespielt.


    Wieviel Prügel muss Ed denn noch einstecken? Warum muss alles mit Schlägen enden? Dafür hab ich für mich noch keine Lösung gefunden.
    Die Lösungswege für den Pfarrer und die alleinerziehende Mutter haben mir dagegen sehr gut gefallen, auch find ich es schön, dass er immer noch Milla besucht und auch Sophie immer wieder sieht. Er erweitert seinen Bekanntenkreis stetig.


    Ich warte gespannt auf die nächste Karte.

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

  • Mittlerweile bin ich mit dem Buch durch.
    In diesem Abschnitt fand ich die Kirchenfüllung witzig. Es ist erstaunlich, auf was für einfache Ideen Ed kommt, um einen Menschen für einen Moment glücklich zu machen.


    Die Geschichte wird immer interessanter und man wird immer neugieriger, wer dahinter steckt.

  • Den Schlägertrupp konnte ich auch nicht so ganz nachvollziehen.


    Ed ist für mich in diesem Abschnitt etwas ambivalent. Auf der einen Seite löst er die Rätsel mit großer Reife und enormer Kreativität. Aber sein Leben bekommt er nicht in den Griff. Wenn er nur die Hälfte der Energie, die er für die Karten aufbringt, in seine Lebensplanung stecken würde, würde er sicherlich nicht den Küchenboden minutenlang anstarren müssen.


    Das brutale Vorgehen von Ed und im Anschluss der beiden Brüder fand ich passend für diese Generation. Leider gibt Menschen, die auf normale Ansprachen nicht mehr reagieren. Glaube Ed hätte sich den Mund fusselig geredet, wenn er versucht hätte in Gesprächen die beiden Brüder zusammen zu führen. Manch einer versteht leider nur die Sprache der Gewalt. Traurig, aber wohl wahr.


    Freibier in der Kirche. Klasse. Sollten sich vielleicht einige Kirchengemeinden zu Herzen nehmen. Dann wären auch ihre Bänke wieder gefüllt. Allerdings müsste dann auch derjenige an der Kanzel ein wenig flexibel werden, und da sehe ich dann doch wieder schwarz. :lache


    Interessanter Abschnitt, der mir immer noch keine Antwort geliefert hat, warum ausgerechnet Ed ausgewählt worden ist und was dieses Aktion mit den Karten bezwecken soll.

  • Letzte Nacht habe auch ich endlich diesen Abschnitt beendet.
    Ich bin immernoch restlos begeistert von dem Buch. Es gefällt mir eigentlich immer besser...
    Die Story mit der Kirche fand ich wirklich klasse. Auf die Idee muss man erstmal kommen, in der Kirche Freibier aus zu schenken und dann hat Ed das auch noch aus eigener Tasche bezahlt. Das war wirklich eine gute Tat von ihm. Schön fand ich auch, dass Toni kam und dass Ed auch Milla dazu geholt hat.
    Sehr rührend fand ich die Geschichte mit der alleinerziehenden Mutter... vorallem was die Tochter zuletzt sagte.
    Jetzt bin ich sehr gespannt auf den weiteren Verlauf der gesamten Geschichte.


    Ich bin übrigends nicht der Meinung, dass das Buch eher für Jungs geschrieben ist. Gut die Schlägerein sind meist eher was für Jungs, aber trinken zum Beispiel kann ich auch :-) und Karten spielen ebenfalls. Ich finde das Buch wirklich klasse, obwohl ich kein Junge bin :grin

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Die Idee mit dem Freibier um die Menschen in die Kirche zu locken, fand ich richtig gut. Ich konnte mir das lebhaft vorstellen und musste dabei lachen.
    Den Pfarrer fand ich auch sehr "cool" ;-).


    Also bei den Prügeln, die auch Ed beziehen musste, dachte ich so, dass auch er vielleicht noch viel lernen kann und soll, dadurch, dass er die Karten erhält.
    So als Ausdruck dafür, wie hart das Leben eben sein kann.

    Liebe Grüße, Sigrid

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