'Brautflug' - Seiten 001 - 099

  • So, mit dem 1. Teil bin ich jetzt fertig. Ich gebe zu, ich habe eine Stunde eher angefangen, aber ich hoffe, dafür wird mir niemand den Kopf abreißen. Schließlich komm ich morgen wahrscheinlich nicht so oft zum Lesen.


    Ich muss sagen, ich hab ein bisschen gebraucht, bis ich in das Buch "reingefunden" habe. Am Anfang war ich ein bisschen verwirrt - auch wegen der Zeitsprünge auf den ersten paar Seiten.


    3 Sachen stehen jetzt jedenfalls fest:
    1. Ich will nicht alt werden. (Die Wehwehchen der alten Damen machen mir Angst ;-))
    2. Ich werde nie wieder fliegen. (Der Horror auf dem Flug würde mir fürs Leben reichen.)
    3. Ich würde NIEMALS jemanden heiraten, der beim Küssen einen See in meinem Mund hinterlässt. Das ist ja mehr als ekelhaft...


    Mal wieder zurück zum Wesentlichen...
    Nachdem ich so 50 Seiten zum Eingewöhnen gebraucht habe, ging es doch erheblich besser. Danach konnte ich relativ leicht weiterlesen. Wenn ich noch Zeit hätte, würde ich super gerne wissen, wie es weitergeht. Aber da muss ich mich wohl noch bis morgen gedulden.


    Ich finde, dass Marieke van der Pol total schöne Bilder von Personen erzeugen kann. Ich konnte mir z. B. total gut vorstellen, wie sich die Situationen im Flugzeug so zugetragen haben. Vor allem das Bild von Ada und Frank war sehr plastisch. Zwischendurch musste ich auch das ein oder andere Mal ziemlich schmunzeln. Es ist einfach zu komisch, sich die verklemmte - zumindest auf den ersten Blick - Ada in einigen Situationen vorzustellen und dass dann auch mal auf die heutige Zeit zu übertragen. Und die Naivität - wobei ich nicht weiß, ob das das richtige Wort ist -, aus Mitleid mit diesem Berk zu schlafen, na ich weiß nicht...


    Ich bin sehr gespannt, wie es jetzt weitergehen wird. Ob die beiden wohl ein Paar werden? Ob sich die anderen beiden Mädels einfach dazwischendrängen? Welches Schicksal die 3 Frauen wohl mit Frank verbindet, dass sie nach so vielen Jahren zu seiner Beerdigung reisen. Mal sehen, was noch so kommt...

  • Guten Morgen!
    Wer hat gesagt, dass ich dieses Buch lesen soll? :fetch Ich bin bis kurz nach drei Uhr heute Nacht dran hängen geblieben. Ersetzt der Verlag die Creme gegen Augenringe? :lache
    Die ersten paar Seiten, auf denen Ada, Marjorie und Esther vorgestellt werden, waren etwas verwirrend, aber trotzdem packend. Wer sind diese Frauen? Warum bekommen sie alle drei die Nahcricht vom Tod eines gewissen Frank?
    Anders als Groupie dachte ich beim Lesen nicht an Zipperlein des Alters, sondern an die Fülle des Lebens, das hinter den drei Protagonistinnen liegen muss.
    Drei ganz unterschiedliche Schicksale verbinden sich mit der Auswanderung nach Neuseeland. Da ist Ada, die schwanger wurde, weil sie einen Jungen trösten wollte, der bei der großen Flut seine ganze Familie verlor. Da ist Marjorie, die passionierte Krankenschwester, die sich seit zwei Jahren nach ihrem Verlobten Hans sehnt. Und da ist Esther, von der man erst später erfährt, warum sie im Flugzeug ans andere Ende der Welt sitzt.
    Zwischen den Mädels sitzt auf dem 50 Stunden dauernden Flug Franl. Ein schöner Mann. Ein Abenteurer, ein Hasardeur. Einer mit einer Menge Charme...
    Im sehr überschaubarenm Raum der Flugzeugkabine beginnen sich die Schicksale dieser vier Personen zu verweben. Müdigkeit, die Aufregung, die Heimat für immer zu verlassen, die gespannte Furcht vor dem neuen schaffen eine Ausnahmesituation, in der alles möglich scheint. Selbst der Heiratsantrag nach nur 20 Stunden des Sich-Kennens.
    Der Leser wird konfrontiert mit aus heutiger Sicht völlig überholten Wertvorstellungen. Das kann, wie Groupie schreibt, eine gropße Portion Naivität sein. Die frühen 1950er Jahre, der Krieg noch frisch in der Erinnerung, das bessere Leben in Aussicht - drei junge Frauen, beinahe noch Kinder, verlassen ihre Heimat, um ein neues Leben und sich selbst zu finden.
    Die Zeitgeschichte wird lebendig. Wertevorstellungen werden gut gezeichnet. Und das alles, ohne in Kitsch abzugleiten. Was bei diesem Thema verständlich wäre - aber dass es nicht so ist, macht das Buch herrlich authentisch. Und packend. Ich will jetzt unbedingt wissen, was im Leben der drei nun alten Damen geschehen ist. Welche Rolle dieser Frank tatsächlich spielte...
    Und außerdem geh ich jetzt mal gucken, was ich im Netz über Neuseeland finde!
    Die Pflege der Übermüdungsaugenringe muss warten... :wave

  • Was das Verwirrende angeht, möchte ich mich anschließen. Mir sind besonders die Szenen der Rahmenhandlung zu wild durcheinander gewürfelt. Da wechselt zu rasch der Blickwinkel, hat man sich an eine Person gewöhnt, ist schon die nächste dran. Geschickt war das nicht.


    Hingegen sehr gut gefallen hat mir generell Adas Figur auf diesen ersten Seiten. Ihre Flugangst hat sie mir sehr symphatisch gemacht und mit der Geschichte, die sie umgibt, kann ich etwas anfangen. Sie ergibt sich ihrem 'Schicksal' und will diese Reise nach Neuseeland eigentlich gar nicht antreten. Es wird von ihr vielmehr erwartet, dass diesen Mann heiratet.


    Auch eine gute Idee sind meiner Meinung nach die Szenen, die in die (noch spätere) Vergangenheit blicken. Die, die mit einer anderen Schriftart geschrieben sind. Sie geben zusätzliche Hintergrundinformationen zu den einzelnen Ereignissen und für mich machte das die Handlung innerhalb des Fluges und davor nachvollziehbarer.

  • Zitat

    Original von Groupie
    ...
    3. Ich würde NIEMALS jemanden heiraten, der beim Küssen einen See in meinem Mund hinterlässt. Das ist ja mehr als ekelhaft...


    :uebel :uebel :uebel


    Da freue ich mich ja schon nachher aufs Lesen. :lache

  • Ich hatte anfangs Probleme, als die Leben der drei Frauen geschildert wurden. Ich kam da irgendwie nicht richtig rein, aber jetzt da sie alle drei in einem Flugzeug sitzen, kann ich sie besser zuordnen.


    Ich mag Ada sehr gerne. Sie ist mir sehr sympathisch. Für die damalige Zeit war es wahrscheinlich normal, dass man sich mit dem Kindsvater verheiratet. Aber eine Ferneheschließung? Das hab ich noch nie gehört. Oder hat sie das nur gesagt, um Frank zu zeigen, dass zwischen ihnen nichts passieren darf?


    Frank ist super. Ich würde ihn nehmen :-) Kenne Derk nicht, aber er scheint mir nicht so der Richtige für Ada zu sein.


    Die anderen beiden Damen find ich auch sehr interessant. Bin auch sehr gespannt, wie die Geschichte der drei Frauen und Frank weiter geht. Irgendwie müssen die eine zeitlang zusammen gelebt haben. Aber bei der Beerdigung hatte ich das Gefühl, dass sie nicht nur schöne Erinnerungen an Frank haben.


    Die Geschichte mit dem Flugrennen find ich äußerst interessant. Ich fliege sehr viel und hab immer noch Angst bei Turbulenzen, aber wie muss sich jemand fühlen, der noch nie geflogen ist und dem auch keine Statistiken vorliegen, dass Fliegen das sicherste Verkehrsmittel ist???


    Ich muss jetzt leider ne Pause einlegen, weil ich arbeiten muss :cry

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Zitat

    Original von Groupie


    1. Ich will nicht alt werden. (Die Wehwehchen der alten Damen machen mir Angst ;-))


    Ich empfand das gar nicht als so schlimm. Ich glaub ich hab schon mehr Wehwehchen :grin

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Solche Ferntrauungen waren v.a. im 2. Weltkrieg an der Tagesordnung, wenn er an der Front war und sie zu Hause sicher versorgt wissen wollte. Dann stand er irgendwo z.B. in Russland vor einem Offizier und unterschrieb ein Dokument und zeitgleich ging sie zu einem Standesbeamten. Dort wurde der eigentliche Bräutigam oftmals durch einen anderen Mann "ersetzt", der symbolisch neben der Braut stand. Es gibt aus jener Zeit viele Fotos, auf denen nur Bräute abgebildet sind bzw. die Braut mit ihrer Familie.

  • Zitat

    Original von CathrineBlake
    Die anderen beiden Damen find ich auch sehr interessant. Bin auch sehr gespannt, wie die Geschichte der drei Frauen und Frank weiter geht. Irgendwie müssen die eine zeitlang zusammen gelebt haben. Aber bei der Beerdigung hatte ich das Gefühl, dass sie nicht nur schöne Erinnerungen an Frank haben.


    Mit Esther werde ich nicht so recht warm. Die ist für mich in diesem ersten Teil unnahbar und unterscheidet sich vermutlich viel zu sehr von mir selbst, damit ich mich mit ihr identifizieren könnte.
    Die Rahmenhandlung ist so geschickt gesetzt, dass man eigentlich gar nicht mehr anders kann, als weiter zu lesen. Denn man kennt das Ergebnis (Frank tot, drei Frauen an seinem Grab, die irgendwie mit ihm zu tun hatten), aber nicht die Zwischenstationen. Das wurmt mich enorm!

  • So der erste Teile habe ich geschafft.


    Auch mir viel der Einstieg in das Buch schwer. Die Sprünge zwischen den einzelenen Personen haben mich ein wenig verwirrt. Aber das hat sich schnell gelegen und nun hat mich das Buch ein seinen Ban geschlagen.


    Ada und Marjorie finde ich ganz sympatisch. Mit Esther hingegegen kann ich bislang noch nicht so viel anfangen.


    Ich bin mal gespannt, wie sich alles im Laufe der Zeit entwickelt und was noch zwischen den 3 Damen und Frank passiert.

  • Mit Esther ging es mir ähnlich wie den meisten von euch auch. Ich finde sie nicht sehr sympathisch. Bei Marjorie hab ich eigentlich noch nicht wirklich irgendeine Meinung. Sie bleibt ein bisschen farblos, meiner Meinung nach. Ada fand ich auf Anhieb sehr liebenswürdig. Ich bin gespannt, wie die 3 zusammenpassen oder auch eben nicht ;-)!

  • Mein erster Gedanke nach den ersten paar Sätzen: Frank ist tot, was ist für ein Scheiß, wie doof fängt das Buch an. Ich "kannte" Frank ja nur vom Klappentext, war aber trotzdem erstmal schlecht gelaunt. Gottseidank habe ich ja schnell gemerkt, dass Frank in ferner Zukunft stirbt... alles war wieder gut ;-)


    Dann kam die Vorstellung der drei "alten" Damen. So richtig sympathisch ist mir keine... Marjorie, die immer noch ihrem toten Mann Hans hinterherweint und wohl eher unselbständig ist; Ada, deren Mann Derk wohl ein eher unsympathischer Zeitgenosse ist und Ester, die kalt und unnahbar bleibt.


    Auch in den folgenden Kapiteln werde ich mit keiner der Frauen warm, auch mit Ada nicht mit ihrer (aus meiner Sicht) übermäßigen Gotteshörigkeit.


    Toll geschrieben und spannend ist es trotzdem. Ich hatte am Anfang auch so ein paar Problemchen mit dem Stil, oh dear, aber da wächst man als Leser doch fix rein. Und natürlich ist, wie den drei Mädels an Bord, mir Frank sofort ans Herz gewachsen.


    Eine meiner kleinen Lieblingsszenen:


    Flug nach Paris, Ada betet vor dem Essen.
    Frank: "War jemand zu Hause?"
    Sie saß neben einem Gottlosen.


    :grin


    Zu dem Kuss, der einen See hinterlässt, will ich mal nix sagen, sonst wird mir wieder übel.


    Schön fand ich auch die Charakterisierung der Holländer, die in London (leise) gemeckert haben, weil erst um acht Uhr zu Abend gegessen wurde und nicht wie in Holland um halb sechs.


    Ach, die ersten Kapitel hatten viele schöne Szenen, ich freue mich, weiterzulesen.

  • Also habe zwar erst 50 Seiten finde aber vor allem die Sprache und die Sprachbilder schon hervorhebenswert. Gefällt mir beides sehr gut.
    Und die Grundstimmung des Buches - zu mindest jetzt am Anfang - ist bei allen 3 Frauen wohl eher schwermütig und ganz leicht deprimiert - finde gerade keinen passenderen Ausdruck. Nicht heiter auch der Grund und Anfang von Adas Reise. Irgendwie keine große Liebe mit Derk - eher nüchtern bis frustrierend.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)


  • Herrlich - auch eine meiner Lieblingsszenen!!!


    Das erste Kapitel fand ich auch etwas verwirrend - der Blickwinkel ändert sich fast schon zu schnell. Ab dem zweitem Kapitel ist es einfach - es wird aus Ada's Blickwinkel geschrieben. Ada scheint sehr naiv zu sein (außerdem wurde sie sehr gottesfürchtig und streng erzogen). Sie tröstet Derk und wird schwanger...
    Majorie ist mir zu verwöhnt - der größte Fehler ihres toten Mannes ist es, daß er sie nicht mehr versorgt und sich nicht mehr um sie kümmern kann.
    Esther bleibt als Person für mich relativ kühl - ihre Passion scheint ihr Modeatelier zu sein (obwohl sie im Flugzeug und auch vorher in London viel Spaß zu haben scheint).


    Schade, daß Ada schon verheiratet ist - Frank macht einen sehr interessanten Eindruck.... :kiss

  • Die ersten hundert Seiten habe ich jetzt auch gelesen, und ich muss sagen, mir ging es wie den meisten. Anfangs hatte ich diverse Probleme, in die Geschichte hinein zu finden. Die Schreibweise, teilweise mitten im Satz von der Handlung zu den Gedankengängen eines der Protagonisten zu wechseln, hat mich etwas verwirrt. Aber mittlerweile habe ich mich ganz gut daran gewöhnt, und insgesamt gefällt mir die Geschichte bis jetzt sehr . Frank ist im Moment meine Lieblingsfigur. Ada ist sicher ein nettes, sympathisches Mädchen, aber sie ist gefangen in ihrer Einstellung, ihrem Glauben und in den Erwartungen der Umwelt, die an sie gestellt werden. Die anderen beiden Frauen wirken bisher noch etwas distanziert und farblos. Aber das kann sich ja noch ändern.
    Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass zwischen Frank und Ada mehr Gefühl vorhanden ist als eigentlich sein dürfte. :rolleyes Ich bin gespannt........

  • Ich habe den 1. Teil auch durch.
    Mir hat gefallen, wie über die drei älteren Frauen geschrieben wurde.
    Sie sind ja sehr verschieden, und wie sie dann die Reise zur Beerdigung angehen ist auch interessant.


    Und dann geht es zurück in Jahr 1953.
    Der Flug war spnnend, obwohl ich ihn nicht gern mitgemacht hätte.


    Frank ist ein netter Kerl, schade das Ada schon verheiratet ist, sonst wäre aus ihnen vielleicht ein Paar geworden.


    Majorie scheint ein Geheimnis zu haben, vielleicht wegen ihres Sohnes?


    Ich bin gespannt wie es jetzt weitergeht.