'Brautflug' - Seiten 195 - 306

  • dieser Teil hat mich gegen jede Erwartung sehr mitgezogen und berührt. Was muß in Esther nur vorgegangen sein, ihr eigenes Kind wegzugeben. Wie arg haben sie doch die Erlebnisse der 2. Weltkrieges in der hinsicht doch berührt, das sie lieber ihr Kind weggegeben hat, als es jüdisch aufzuziehen.
    Und Marjorie, was muß es nur sein, erst das Kind zu verlieren um dann eines "geschenkt" zu bekommen.


    Das mit den schwedischen Möbeln ist mir auch aufgefallen. Aber vielleicht hat sie irgendwo einfach mal ein Katalog gesehen oder sie meinte andere schwedische Möbel

  • Natürlich kam auch bei mir der Gedanke auf, daß Frank der Vater sein könnte. Aber da Esther für die damalige Zeit ziemlich emanzipiert und freizügig ist, könnte es auch anders sein. Und mir gefällt es, daß man zwar an Frank als Vater denkt, es aber nicht 100%ig sicher weiß.


    Marjorie und Hans haben mir in diesem Abschnitt auch sehr gut gefallen.
    Esthers Verhalten hat mir irgendwie imponiert.
    Sie wollte zwar das Kind nicht (wegen ihrer jüdischen Herkunft und ich denke auch wegen ihrer beruflichen Träume), aber eine Abtreibung kam für sie nicht in Frage. Bei einer Adoption hätte sie wahrscheinlich niemals erfahren, in welchem Umfeld ihr Kind aufwächst. So aber wußte sie, daß sie es in "gute Hände" gibt.
    Ich denke, damit kann man als Mutter in dieser Situtation immer noch am besten zurechtkommen.

  • Dieser Abschnitt hat mich wirklich gepackt.


    Nun haben wir also auch Marjorie kennengelernt, und sie ist so ganz anders, als ich es nach dem Flug gedacht hätte. Man wusste nur, sie ist verliebt, doch wie schwer es diese Liebe von Anfang an hatte, dafür gab es zunächst keine Anhaltspunkte. Und dann die Schwierigkeiten beim Vollzug der Ehe, die lang ersehnte Schwangerschaft, die in einer Fehlgeburt endete und jegliche Hoffnung auf ein eigenes Kind begrub.


    Doch dann kommt Esther. Ich hatte ja schon im letzten Abschnitt vermutet, dass sie schwanger sein könnte. Aber das es darauf hinauslaufen würde, dass sie Marjorie und Hans ihr Kind geben möchte, das kam unerwartet für mich.


    Zitat

    Original von Königstochter
    Eine meiner Lieblingsszenen ist die, wo Hans weint und Esther das erst nach einer Weile merkt. Als sie das erste Mal von ihrem eigenen Leid wegsieht und merkt, dass auch Hans leidet. Und dann dieser wunderschöne Satz: Und ohne irgendwelche Worte wussten sie, dass das Kind an diesem Abend gezeugt wurde. Ob es ihr eigenes Kind war oder nicht, es wurde an diesem Abend gezeugt.


    Da hatte ich wieder Hoffnung für die beiden :-]


    Diese Szene fand ich auch unheimlich stark und den Satz habe ich einige Male gelesen.


    Auch die gemeinsame Zeit im Wohnwagen habe ich sehr intensiv empfunden.


    Sehr humorvoll dann die Autofahrt, auf der die Geschichte zur Geburt entwickelt wird. Ich konnte jedoch nicht umhin, Esther für den Verlust ihres Kindes zu bedauern. Ich glaube nicht, dass ihr die Trennung so leicht gefallen ist. Das zeigt auch ihre Begegnung mit ihrem Sohn auf Franks Beerdigung.


    Wir werden sicher noch erfahren, wie es ihr danach ergangen ist.


    Gespannt bin ich auch, wie sich Adas Beziehung zu Frank entwickeln wird. Angedeutet wurde ja schon eine geheimnisvolle Reise Adas. Ob sie die Beziehung vor Derk verheimlichen kann?

  • Nachdem ich die letzten Tage kaum zum lesen gekommen bin, habe ich nun auch diesen Abschnitt beendend.


    Ich denke auch, das Frank der Vater von Bobby ist.


    Die Szene im Auto, wo sie die Geburt inzenieren hat mir auch sehr gut gefallen.


    Im großen und ganzen gefällt mir die Geschichte ganz gut. Allerdings habe ich trotzdem irgendwie Probleme mit dem Lesen vorran zu kommen. Aber wenn ich erstmal drinne, bin dann gehts doch wieder ganz flott.

  • Zitat

    Original von Veggie
    Wenn ich nicht mitten in der Nacht mit diesem Abschnitt aufhören musste, weil mir die Augen zugefallen sind, hätte ich vermutlich das ganze Buch durchgelesen... Und nur wegen wenigen Büchern gebe ich meinen geliebten Schlaf auf. :-)


    Ich nehme stark an, dass Frank der Vater ist... Diese vielen roten Fäden in dem Buch, die zusammenlaufen, finde ich nach jeder Seite besser und besser.


    Habe letzte Nacht auch bis kurz vor 2 gelesen.


    Gehe auch davon aus, dass Robert in der Nacht mit Frank gezeugt wurde. Ob er im Lauf des Buchs wohl erfährt, wer seine wirkliche Mutter ist? Welche schwierige Situation für Esther, ihren Sohn nach so langer Zeit das erste Mal zu sehen und zu erfahren, dass sie drei Enkeltöchter hat, die ihr alle fremd sind. Ob sie ihre Entscheidung von damals oft bereut hat?


    Ich hätte auch nicht gedacht, dass sie es schafft, ihr Kind aufzugeben. Gleichzeitig haben Marjorie und Hans nicht nur eine gute Freundin verloren, sondern auch die neu aufgebaute Heimat aufgeben müssen. Für alle drei ein schwerer Schritt. Die Reise mit der erfundenen Geburt fand ich auch amüsant beschrieben. Taktisch klug, kurz vor Toresschluss auf dem Amt einzufallen.


    Ob und wie die drei zwischen dem Flug und der Beerdigung Kontakt zu Ada hatten?


    Ich hätte ihr so sehr ein Leben an der Seite von Frank gewünscht. Aber da sie am Anfang des Buches immer noch mit Derk zusammenwohnte, könnte da allerhöchstens eine kurze Affäre gewesen sein. :-(


    Obwohl die drei jetzt am anderen Ende der Erde leben, schaffen sie es nicht, sich von den alten Zwängen und Gewohnheiten zu lösen. Esther will keine Kinder, weil diese auf der Erde in Gefahr wären. Ada kann sich nicht von den kirchlichen Zwängen lösen und bleibt bei Derk, obwohl sie nicht glücklich ist und ihren Kindern somit doch wohl auch kein glückliches Elternhaus bieten kann. Marjorie ist glücklich an der Seite von Hans und trotzdem unglücklich, weil ihr Vater sie ignoriert und sie das Gefühl hat, in ihrer Familie ohne eigene Kinder als eine Versagerin zu gelten.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    Original von uert
    Zu später Stunde noch eine Frage in die Runde: Glaubt Ihr auch, dass Frank der Vater von Esthers Baby ist?


    Ja, so dachte ich mir das auch.



    Auch dieser Abschnitt hat mir sehr gut gefallen. Viele Szenen und Abschnitte kann ich erstaunlich plastisch und genau vor mir sehen. Die Zeit im Wohnwagen war zum Beispiel.


    Die Szenen auf der Beerdigung werten für mich die Geschichte auch nochmal auf. Eine schöne Mischung, dass man diese beiden Zeiten parallel betrachtet und die Leben der einzelnen Frauen. Macht die Sache wirklich abwechslungsreich.

  • Marjories Geschichte lief für mich bisher eher so nebenbei mit, nicht wirklich interessant oder gar fesselnd als Person, aber nun da auch ihre Probleme näher beleuchtet wurden ...
    Die Sache mit ihrem Kinderwunsch bzw. der Fehlgeburt ist schon arg ergreifend.


    Die stillschweigende Abmachung zwischen ihr und Esther kam doch überraschend.


    Interessant finde ich auch Adas Andeutung bzgl. Mozie.


    Ach ja, und natürlich Franks Brief, der nun auch Infos über seinen Verbleib gibt...