'Brautflug' - Seiten 307 - 405

  • Dieser Abschnitt hatte es wahrlich in sich.


    Zu Beginn trifft Marjorie Esther wieder und Esther trifft somit auch Bobby, der zu diesem Zeitpunkt neun ist. Aus dem ersten Abschnitt erinnere ich mich, dass Majorie, Hans und Bobby wieder in Holland lebten... ich könnte mir vorstellen, dass dies auf Marjories Initiave passierte, um sich und Bobby völlig einer wohl auch geschockten Esther zu entziehen.


    Und dann der Showdown: Derk entdeckt die Briefe von Frank, ruft erst ein Kirchenrattribunal ein :yikes wird dann gewalttätig und endlich endlich... Ada flüchtet.


    Ein toller Abschnitt und wieder sorgt Frank für das Highlight. Wie er Ada in der letzten Nacht sagt, dass er es nicht erträgt, dass ihn immer noch das Bild von Ada in der Transportkiste quält...dieser ganze Monolog... toll. Ada hat "an gar nichts Schuld"... genau meine Denke... ich hoffe, Ada kann das übernehmen und dies macht ihr die Zukunft leichter *Daumen drück*

  • Ich finde auch, dass Frank sich toll verhält, aber ich bin mir bei Ada noch nicht ganz schlüssig. Will sie wirklich ihre Kinder zurück lassen? Ich hoffe doch sehr, dass sie noch um die Kinder kämpft.


    Derk kann ich auch schon ein bisschen verstehen. Ada sagt ja selbst, dass er ohne sie zugrunde gehen würde. Armer Kerl.


    Dass er ihr aber die Haare versaut hat, verzeih ich ihm nicht :grin


    Bin jetzt sehr gespannt, wie es weiter geht.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich mag den Brief, den Frank schreibt (obwohl er darin fast zu gut weg kommt). Kann mir auch gut vorstellen, wie Ada auf dem Stein am Fluß sitzt. Wie sie sich ständig in Gedanken mit Frank unterhält. Das ist Liebe - zumindest starkes Verliebtsein... - aber wie ich ahne (und was auch aus den zwischengeschobenen Beerdigungsszenen deutlich wird) wird das nix mit den beiden.
    Esther steht auf einmal Marjorie und ihrem Sohn gegenüber. Und gerät aus der Fassung. Bin gespannt, ob sie darüber noch mehr reflektiert.
    Frank und Bobby gehen nebeneinander - also DOCH Vater und Sohn?
    Und dann frag ich mich die ganze Zeit, was Ada Judy (ihrer Tochter) und den Söhnen noch zu erzählen hat. Einer ist schwul - herrlich, der "arme" Derk!

  • Ja, Derk hat es wirklich nicht leicht, doch würde er mal überlegen, dass er eben gar nicht mehr nachdenkt, sondern nur noch nachbrabbelt, was ihm gesagt wird von seiner Kirche, würde er merken, dass er selbst an seiner Situation Schuld hat. Aber gut, vielleicht ist das sein Gemüt und vielleicht wäre er mit einer anderen Frau auch glücklich geworden.
    Als Ada verschwunden ist, habe ich mich gefragt, ob er seine Lektion gelernt hat und seine schöne Frau nicht häßlich machen kann, indem er ihre Frisur zerstört. Dass er nach dieser Episode mit den Kirchenmännern auch noch ihre körperliche Annäherung will, ist das Allerhöchste... :hau


    Ich will Ada zuschreien: Wieso hast du denn nicht einfach deine Kinder mitgenommen??
    Gut, sie wollte sich nicht eingestehen, dass sie auf dem Weg zu Frank war, aber dann...


    Da man vom ersten Teil des Buches schon weiß, dass Ada ja dann doch bei Derk geblieben ist, verlagert sich die Spannung darauf, was passieren wird, wenn sie zurückkehrt...


    Ich versinke gerade in tiefes Mitleid für alles und jeden. ;-(


    Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
    Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
    Wenn nicht jetzt, wann dann?



  • Zitat

    Original von uert


    Ist doch Wochenende, ein verregnetes noch dazu :grin


    Hier regnet es zwar nicht, aber ich freue mich auch über das Wochenende und dass ich den ganzen Nachmittag dran bleiben konnte ;-)


    Es war schon ziemlich naiv von Ada, die Briefe zwischen der Unterwäsche zu verstecken und sich in Sicherheit zu glauben :bonk
    Was tat sie mir leid, als sie dem Kirchenrattribunal gegenüber treten musste und derk nachts über sie hergefallen ist! :fetch
    Die Lebensumstände in diesem Bunker müssen wirklich grauenhaft sein!
    Ich bin gespannt, wie ihre Heimkehr verläuft und wie Derk sich Ada gegenüber verhält.

  • Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Kapitel.


    Marjories Angst, das Esther mal das Kind wieder haben will, kann ich verstehen.
    Oft will ich sagen, es wird schon gut gehen.


    Aber dann zieht Esther auch noch in die selbe Stadt, was für ein Schreck


    Von der Beerdigung weiß ich ja wenigstens, das Bobby bei ihnen bleibt.


    :lesend

  • ... feuchter Bunker, Kirchentribunal, Matschweg zum "Haus" - oh my God! Wer hält das aus? Wer würde da nicht - wenigstens in Gedanken - flüchten?
    Klar, der Ehemann tut scheinbar alles für seine Familie, aber wieder mal ekelt es mich, wie seine Körperlichkeit beschrieben wird. Es war eine Zwangsheirat, immer noch bestimmt Adas Mitleid für Derk die Beziehung. Und dann schneidet er ihr die Haare ab und schlägt sie - boah. Starker Tobak. Den Kerl hätt ich am liebsten aus dem Buch rausgezerrt und: :hau

  • Ich kann das ganz schwer nachvollziehen, dass man so gefangen ist in seiner Ehe, mit dem Pfarrer, der quasi stets in der Besucherritze liegt... aber die Frauen, die beschrieben werden, sind eine andere Generation (obwohl... solche Frauen wie Ada kenn ich auch heute, junge Frauen, die geheiratet haben, weil sie mussten - und dann werden sie verkloppt... und gehen nicht... :bonk)

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Ich kann das ganz schwer nachvollziehen, dass man so gefangen ist in seiner Ehe, mit dem Pfarrer, der quasi stets in der Besucherritze liegt... aber die Frauen, die beschrieben werden, sind eine andere Generation (obwohl... solche Frauen wie Ada kenn ich auch heute, junge Frauen, die geheiratet haben, weil sie mussten - und dann werden sie verkloppt... und gehen nicht... :bonk)


    Geht mir auch so, ich kann es nicht nachvollziehen. Oft finde ich es auch schwer, über solche Frauen/solches Verhalten zu lesen, aber hier hat die Autorin (für mich) grad noch die Kurve gekriegt, so dass ich nicht nur diagonal lesen konnte :grin

  • Eieieieiei, da ist ja ne Menge passiert.


    Ich finde es auch super schwierig, mir das alles vorzustellen. Also irgendwie ist es für uns heute nicht so einfach uns vorzustellen, wie das früher so war. Die meisten von uns haben eine große Klappe, ne Menge Selbstbewusstsein und jederzeit die Möglichkeit, eine Beziehung zu beenden, wenn es sein muss.


    Wenn ich mir vorstelle, mein Freund/Mann würde sich an meinen Haaren vergreifen, dann würde ich ihn auch noch anzeigen und Schmerzensgeld verlangen ;-)! Das ist ja wohl der Hammer. Haare und Schlagen ist ja wohl ein absolutes NO GO! Mitleid hin oder her - so geht das nicht.


    Mein Hightlight des Abschnitts: BIN BEIM FRISEUR! KANN EINE WOCHE DAUERN! Da musste ich echt laut loslachen. Hätte ich ihr eigentlich gar nicht zugetraut. Aber die Kinder hätte sie wirklich mitnehmen können. Immerhin ist sie nicht mehr so gottesfürchtig wie am Anfang. Ganz kriegt man das vermutlich nie raus, aber sie ist doch ein bisschen lernfähig. Leider weiß man ja schon, dass sie nicht mit Frank zusammen bleibt. Das finde ich sehr schade.


    Jetzt bin ich mal auf den Rest gespannt, den ich hoffentlich gleich auch noch schnell durchlesen kann.

  • Zitat

    Original von uert


    Der Bunker ist echt der Horror. Passt aber auch. Alles irgendwie der Horror bei Ada... :-(


    Wer möchte so schon leben - und dann der Gegensatz bei Frank!
    Arme Ada!
    Aber Derk scheint ja auch sehr verklemmt zu sein! (keine Entschuldigung für ihn- die Sache mit dem Tribunal und den Haaren war zu heftig! :cry)

  • Das war ein tragischer Abschnitt.
    In Marjorie kann ich mich gut hinein versetzen, sie hat Angst, dass ihre Familie zerstört wird, dass evtl. Esther Ansprüche auf ihren Sohn anmeldet. Aber ich denke mal, Esther möchte vielleicht schon sehen, dass es ihrem Kind gut geht, beläßt aber die Sache wie sie ist. Zeit für ein Kind hätte sie ja schon mal gar nicht, ist zu sehr mit ihrem Beruf beschäftigt. Und außerdem habe ich da noch so einen Gedanken im Hinterkopf, dass sie Bobby in Sicherheit weiß, solange nicht bekannt ist, dass seine leibliche Mutter Jüdin ist, und das war ihr auch sehr wichtig.


    Bei Adas Geschichte läuft ja alles ziemlich aus dem Ruder. Verständnis habe ich eigentlich für alle drei Beteiligten. Frank kann Ada nicht vergessen, und seine Briefe sind ja eigentlich kein "Verbrechen". Von Ada habe ich immer das Gefühl, dass sie sich lebenslang als Büßerin sieht, für ihren "Fehltritt". Einer ihrer Gedankengänge ist auch, dass Gott ihr dieses Leben gegeben hat, so wie es ist. Als sie Frank trifft, kriegt ihr altes Weltbild doch einige Sprünge, die beiden führen ja auch Gespräche über den Glauben und ihre verschiedenen Ansichten dazu.


    Derk kann nicht aus seiner Haut, er ist eben so, vielleicht auch bedingt durch schlimme Erlebnisse und den Verlust seiner Familie in früher Jugend. Die ganze Sache scheint ihn verbittert und mürrisch gemacht zu haben. Anfangs war er sowieso nicht begeistert, so plötzlich heiraten zu müssen, ich erinnere mich daran, als auf Adas erstes Schreiben an ihn ein bissiger Brief zurück kam. Wahrscheinlich hat er sich aus seiner Gläubigkeit heraus mit der Situation arrangiert, und Ada ist ja anscheinend auch eine sehr schöne Frau, auf die er vielleicht insgeheim sogar stolz ist. Ohne sie würde er vor die Hunde gehen, das weiß auch Ada. Allerdings was er sich da nachts leistet, ihr einfach die Haare abzuschneiden und sie so brutal zu behandeln, das ist einfach unmöglich, auch wenn er sich am nächsten Tag entschuldigt hat. Dass Ada zu ihm zurück geht, wenn auch nur um der Kinder Willen, ist ja schon von Anfang an klar. Ich habe nochmal den ersten Abschnitt nachgelesen, als Ada die Todesanzeige erhält. Da ist ihr Verhalten Derk gegenüber direkt liebevoll. Anscheinend hat sie sich irgendwie mit ihrer Lage abgefunden, und wenn es nur der Kinder wegen war.

  • :cry Ich hänge etwas hinterher - leider hatte ich zuviel um die Ohren, um das Buch schneller zu lesen.
    Ich bin immer noch unsicher, ob ich Ada wünsche, dass sie bei Frank bleibt, oder ob sie zu ihren 3 Kindern zurückgehen soll. Auch, wenn es eine andere Generation war, so denke ich, würde es auch heute keiner Frau leicht fallen, ihre Kinder zurück zu lassen. Dass sie die Kinder mit zu Frank nimmt, davon scheint keine Rede mehr zu sein. Eines hätte er ja scheinbar akzeptiert, aber 3...? Ich denke, so groß ist seine Liebe dann doch nicht. Außerdem hat sie sicher recht, als sie erkennt, dass er eigentlich niemanden braucht - während ihr Mann ohne sie zugrunde gehen würde...
    Trotzdem möchte ich ihr zurufen: "Hau ab, lass dich nicht vom ungeliebten Mann und vom Pastor terrorisieren!"


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht...

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :cry Ich hänge etwas hinterher - leider hatte ich zuviel um die Ohren, um das Buch schneller zu lesen.


    Bist nicht die Einzigste :wave


    Ein Abschnitt in dem wirklich viel geschieht. Auf der einen Seite Marjorie, die unerwartet auf Esther trifft und dabei mit intensiven Schuldgefühlen kämpft. Interessant fand ich hier, dass Bobby und Frank sich gleich symphatisch waren. Ich bin fest überzeugt, dass Bobby Franks Sohn ist. Esther muss sich wirklich erschreckt haben, dass Frank mit Marjorie und Hans und natürlich mit Bobby so gut befreundet ist.


    Sehr intensiv fand ich die Szenen rund um Adas Entdeckung. Wie Derk sich nicht anders zu helfen wusste, als den Pfarrer und die Ältesten zu rufen. Derk ist mir wirklich unsymphatisch und er tut mir auch nicht leid. Auf seine Art ist er so schwach, er kriegt einfach nichts alleine auf die Reihe.


    Die Begegnung zwischen Ada und Frank hat mir gefallen. Wie sie um einander rumgeschlichen sind am Anfang und Frank fragt: Dann bist du also nur gekommen um dich zu verabschieden? Dabei wussten sie es doch irgendwie beide besser. Frank hat mir echt gut gefallen, ich verstehe Ada, dass sie so in ihn verliebt ist. Schon die Beschreibung, wie er sie an den Baum gelehnt beobachtet hat und dass er so kultiviert ist mit Jazz und schöner Einrichtung. Er ist auf seine Art wirklich das Gegenteil von Derk. Die Szenen, wo Mozie und Frank beide um Ada werben fand ich toll, glaub das hat Ada gut getan.


    Zitat

    Original von keinkomma
    Ich kann das ganz schwer nachvollziehen, dass man so gefangen ist in seiner Ehe, mit dem Pfarrer, der quasi stets in der Besucherritze liegt... aber die Frauen, die beschrieben werden, sind eine andere Generation (obwohl... solche Frauen wie Ada kenn ich auch heute, junge Frauen, die geheiratet haben, weil sie mussten - und dann werden sie verkloppt... und gehen nicht... :bonk)


    Ich kann das auch nicht so richtig nachvollziehen, warum Frauen bei solchen Männern bleiben. Derk ist für mich extrem abschreckend. Wie er körperlich beschrieben ist, seine Anhänglichkeit und Schwäche :yikes
    Und auf der anderen Seite hab ich das Gefühl, dass Ada das mag. Dass sie gerne diejenige ist, von der ihr Mann abhängig ist. Das kommt finde ich gut raus in der Szene, als sie merkt, dass Frank sie nicht braucht. Da ist also auf der einen Seite Derk, der fest von seiner Frau abhängig ist, aber ihr davon abgesehen nichts zu geben hat und Frank, der überhaupt nicht von ihr abhängig ist, weil er selber stark ist, ihr aber ganz viel zu geben hat. Ich glaube, dass Ada sich lieber für Derk, der für sie mit Leiden verbunden ist, als für Frank, der irgendwie für Genießen steht, entscheiden wird.


    Zitat

    Original von keinkomma
    Und dann frag ich mich die ganze Zeit, was Ada Judy (ihrer Tochter) und den Söhnen noch zu erzählen hat. Einer ist schwul - herrlich, der "arme" Derk!


    Schwul? Wer? Hab ich da was verpasst?