Berlin 1922. Die junge Chiara ist aus der Provinz in die Reichshauptstadt gereist, um ihrer Schwester das letzte Geleit zu geben. Jula war vor Jahren von zu Hause weggelaufen, um als Filmschauspielerin zu Berühmtheit zu gelangen. Im Unterschied zu zahllosen Mädchen mit dem gleichen Traum war ihr das gelungen: Bald spielte sie die besten Rollen in den teuersten Produktionen, für die genialsten Regisseure und an der Seite der brillantesten Kollegen.
Doch das Glück sollte nicht ewig währen. Die Zeitungen berichten ausführlich über den tragischen Drogentod der jungen Diva. Nicht alles scheint mit rechten Dingen zugegangen zu sein, doch dergleichen liest man oft über die sündige Welt des Films. Chiara war nur nach Berlin gekommen, um die Angelegenheiten der Toten zu regeln. Bald stößt sie jedoch auf einige Ungereimtheiten im Nachlass ihrer Schwester, die sie schließlich auf die Spur einer ausgewachsenen Verschwörung bringen. Ein überraschendes Angebot lässt sie sogar in die Fußstapfen Julas treten: Sie soll eine Rolle übernehmen, die ihre Schwester nach anfänglicher Begeisterung nicht zu Ende gespielt hatte. Ebenso gut hätte sie einer freundlichen Einladung in den Schlund der Hölle folgen können...
Nach einer Reihe von Romanen, die meist auf klassischen Mythen und Sagenstoffen basierten, unternimmt Kai Meyer einen Ausflug in das Berlin der 20er-Jahre. Doch auch diese scheinbar moderne Großstadt wird von düsteren Schatten heimgesucht -- wer die Werke der Stummfilmzeit wie Doktor Mabuse oder Der müde Tod in Erinnerung hat, wird die Atmosphäre und viele Motive wiedererkennen. Mit geradezu expressionistischer Wucht schildert Meyer eine bis aufs Mark verdorbene Welt. Dabei ist der Roman in einem Maße realistisch, wie wir es von diesem Autor bisher nicht gewohnt waren. Das zweite Gesicht gehört zu jenen seltenen Büchern, die einen bis in die Nacht hinein nicht mehr loslassen und die man am Schluss mit großer Erschütterung aus der Hand legt. Die letzten Zweifel sind ausgeräumt: Kai Meyer ist ein Erzähler, wie es in Deutschland keinen zweiten gibt. (aus Amazon)
»Suggestiv, fast beklemmend beschwört Kai Meyer die Atmosphäre eines längst vergangenen Berlins.« Madame
Ein irres Buch, absolute Hochspannung und man erfährt ganz nebenbei noch einiges über die Stummfilmaera´.....sehr zu empfehlen, lg Bea