Das Saint Netzwerk - Patrick Cave

  • Das Saint Netzwerk
    Das ist meine erste Rezi, also bitte seid nicht zu kritisch mit mir! :unschuld


    Klappentext
    In einer fernen Zukunft tobt der Kampf um die Macht... Und Mira muss sich ihm stellen...
    In Miras Dorf im eisigen Norden wird vor ihren Augen eine fremde Frau umgebracht. Sie trägt einen Zettel bei sich, auf dem Miras Name steht und der eines »Wächters« - der ihres Freundes Gil. Mira ahnt: Sie ist in Gefahr. Von da an ist sie auf der Flucht. Sie schlägt sich durch bis zur Hauptstadt des Reichs. Dort, in einer Gesellschaft, in der die Medien alles sind und Informationen der Schlüssel zur Macht, findet Mira sich unerwartet inmitten der Fehde zwischen den herrschenden Familien des Landes wieder. Als sie Clarissa Saint gegenübersteht, der Tochter der Familie, die die Medien kontrolliert, wird ihr klar, warum: Clarissa und Mira sehen identisch aus ...


    Meine Beschreibung
    Das Buch spielt in Großbritannien einige hundert Jahre in der Zukunft.
    Die Welt, in der die Hauptfigur Mira lebt, ist vom Klimawandel gezeichnet: Die tropischen Länder bestehen nur noch aus verbrannter Erde, der größte Teil Europas ist überflutet und Miras Heimat Schottland liegt unter einer dicken Eisschicht. Mira wächst in einer kleinen Generatorenstation von der Außenwelt abgeschottet auf.
    Als ihr Leben komplett aus den Fugen gerät, schlägt sie sich bis nach London durch, eine der wenigen noch existierenden Städte, in der sich dafür umsomehr Menschen drängen.
    Das Land wird von den sogenannten "großen Familien" beherrscht; so auch von den Saints, welche die Medien kontrollieren.
    Um die Macht der einzelnen Familien zu sichern, werden die erfolgreichsten Familiemitglieder einfach reproduziert: Klonen ist (obwohl illegal) an der Tagesordnung.
    Wer auf "altmodische", natürlich Weise gezeugt wurde, wessen Eltern es sich nicht leisten konnten, vor der Geburt die Gene ihres Sprosses selektieren zu lassen, um Schwächen von Anfang an auszumerzen, der gilt als minderwertig.
    Doch es gibt einige Aufständische, die gegen das System protestieren.
    Und in dieses Chaos wird die verwirrte, unschuldige Mira quasi "auf der Suche nach sich selbst" (klingt abgedroschen, aber ich kann es nicht anders beschreiben) hineingeworfen.


    Meine Meinung
    Ich halte "Das Saint Netzwerk" auf jeden Fall für empfehlenswert.
    Besonders beeindruckend finde ich die Tiefe und Vielschichtigkeit der Figuren, die ausnahmslos alle eine Entwicklung durchmachen: Vom naiven "Landei" zur taffen Kämpferin, von der verwöhnten Göre zu einer aufopfernden, hilfsbereiten jungen Frau, vom Junkie mit "Nullbockeinstellung" zu einem Mann, der bereit ist, für das zu kämpfen, was er liebt, vom verständnisvollen Freund zum grausamen, skrupellosen Killer.
    Es ist für jeden ein Charakter dabei, mit dem man sich identifizieren kann.
    In dem Buch werden zwei große Streitthemen der heutigen Zeit angesprochen: Der Klimawandel und die Genmanipulation, bzw. das Klonen. Dabei wird dieses Szenario so realistisch beschrieben, dass ich mir wirklich vorstellen könnte, dass es in Europa in (naher?) Zukunft so zugeht.
    Das Buch ist durchgehend spannend geschrieben, Längen sind praktisch nicht existent. Am Ende gibt es quasi als Leckerbissen etwas, womit mit ziemlicher Sicherheit kaum einer rechnet.
    Ein großes Plus gibt es von mir für das Cover - aber das ist Geschmackssache.
    Ein Minus gibt es für den Slang, mit dem die Figuren sich gegenseitig unterhalten - der ging mir einfach nur auf die Nerven, obwohl ich den Sprachstil des Autors an sich eigentlich sehr gut finde.
    Alles in allem aber ein sehr lesenswertes Buch.


    Informationen über den Autor
    Patrick Cave ist Engländer, hat aber in Europa schon fast überall gewohnt und seinen Lebensunterhalt zumeist mit Englischunterricht verdient. Mittlerweile lebt er mit seiner Frau, in die er schon zu Schulzeiten verliebt war, und seinen zwei Kindern als Autor in Frankreich. "Das Saint Netzwerk" ist sein erster Roman, der in Deutschland veröffentlicht wird.

    Bücher, die ich diesen Monat gelesen habe/lese/(hoffentlich) noch lesen werde:


    :lesend Dan Brown: Das verlorene Symbol
    :lesend Alison Goodman: Eona - Drachentochter

  • Tja, so kann's gehen: mir hat das Buch gar nicht gefallen. Vielleicht lag's auch am Alter, denn aus dem Jugendbuchalter bin ich ja nun schon lange raus (wo ist noch mal der Smilie mit der Oma?) ;-)


    Aber zum Buch:
    Von der Grundidee her klingt es ja ganz spannend und Endzeit-Romane mag ich gerne. Aber dieses Buch ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Landschaftsbeschreibungen fallen recht langatmig aus. Ständig gibt es Andeutungen, vieles wird nur angerissen, der Leser aber im Dunkeln gelassen. Es gibt Zeitsprünge und Handlungsstränge, die ins Leere laufen. Charaktere, die einfach fallengelassen werden. Die Atmosphäre ist durchgehend düster und hoffnungslos. Und einiges erschien mir schlicht und einfach unlogisch.
    Trotz allem ist es stellenweise spannend und man möchte doch wissen, was aus Mira wird. Wirklich empfehlenswert fand ich diesen Roman jedoch nicht.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)