"Das letzte Experiment" von Phillip Kerr ist ein weiterer politscher Thriller mit dem Berliner Polizisten Bernie Gunther
Die Geschichte des eigensinnigen Berliner Polizisten Bernhard Gunther geht weiter. Mittlerweile befindet er sich im Jahr 1950 als illegaler Einwanderer in Buenos Aires. Kaum dort angekommen, wird er von der argentinischen Geheimpolizei angeheuert, um ein verschwundenes 15-jähriges Mädchen aus Deutschland zu finden.
Der Auftrag deutet auf zwei unaufgeklärte Fälle hin, die Gunther 1932 in Berlin bearbeitet hatte – bis er auf Betreiben sehr einflussreicher Nazis davon abgezogen wurde. Seine Recherche in der argentinischen Hauptstadt führt ihn nun zu vielen früheren Nazi-Schergen, die mittlerweile einen sicheren Unterschlupf in dem südamerikanischen Staat gefunden haben und, wie es scheint, noch immer sehr aktiv sind.
Mein Fazit:
Eigentlich war das Abenteuer des aufrechten Polizisten Bernhard Gunther nur als Trilogie angelegt. Die Bücher spielten im Berlin der 30er Jahre und zeigten, wie sich die Weimarer Republik allmählich in das faschistische Deutschland verwandelte. Jetzt gab es schon zweimal „Nachschlag“, denn nach „Januskopf“ erscheint nun „Das letzte Experiment“.
Das Buch spielt im peronistischen Argentinien des Jahres 1950, und auch hier ist Kerr wieder ein politischer Thriller gelungen, der eine spannende Geschichte zwanglos in historische Tatsachen einbettet. Mit Bernhard Gunther hat Kerr dabei eine lakonische Figur entwickelt, die an die Detektiv-Helden der 30iger Jahre erinnert: immer cool, aber mit dem Herz am richtigen Fleck. So jagt er geflohene Nazis, deckt Top-Secret-Geheimnisse auf und verliebt sich – natürlich völlig unglücklich. Ein weiterer mitreißender Polit-Krimi von Philipp Kerr.