'Das Hotel New Hampshire' - Kapitel 09 - 12

  • Ich stecke grad mitten im 10. Kapitel.


    Das 9. hat mir auch nicht besser gefallen als das 8. Ich frag mich, wo der Charme ist, den das Buch für mich bei Kapitel 7 verströmt hat? Bei mir sinds eindeutig die Radikalen, die ich nicht mag... Ob es nun zu dem Bombenanschlag kommt und ob die Family da Wien schon verlassen hat?
    Weitergelesen hätte ich das Buch aber sicher auch, wenn es keine Leserunde wäre. Denn trotz allem mag ich schon wissen, was weiter passiert mit der Familie, von der mir übrigens Lilli mit Abstand am sympathischsten ist. Die Idee mit ihrem Buch als Ansporn zum Weiterwachsen find ich irgendwie gut.

  • Lilly ist irgendwie noch am Normalsten.


    Wer ist der unsympathischste der Familie?
    Die anderen haben alle irgendwie Macken. Frank, der schwule Besserwisser, Franny, die viel durchmachen musste und daher vielleicht ihre provokante Art hat? Oder John? Hm... Weiß nicht. Vielleicht Vater, weil er in seinen Traumwelten lebt und keine Rücksicht auf die Familie nimmt?


    Was meint ihr?

  • Pah, das ist aber echt eine schwere Frage, find ich. Franny nervt mich mit ihrer Art schon irgendwie (wenngleich man ihr ihre Schrullen wahrscheinlich am ehesten nachsehen kann bei dem, was sie erleben musste). John und Frank find ich recht ok, wobei ich Franks Wesen noch am ehesten nachvollziehen kann. Er spielt halt irgendwie den Aufpasser dieser verkorksten Familie, die niemanden hat, der ihr Halt oder eine Richtlinie gibt. Der Vater tut mir fast leid, ich denke, er ist am einsamsten in der ganzen Familie. John hat seinen Sport und z.T. Franny, Franny hat John und Susy den Bären, Lilli ihre Literatur, Frank seinen Wissensdurst. Das ist natürlich nicht viel, aber trotzdem. Vater hat zwar das Hotel, aber mittlerweile dürfte ihm schon klar sein, dass das auch nichts kann. Und den blinden alten Freud.. Er ist irgendwie das "Armutschgerl" der Partie, find ich.

  • So, ich hab jetzt erst mal Kapitel 10 fertig und geb jetzt mal meinen Senf dazu ab.


    Als die Opernsprengungsgeschichte begonnen hat, hab ich mich etwas geärgert, weil ich dachte, dass das jetzt wieder ein zähes Radikalenkapitel wird. Den Ablauf fand ich dann aber eigentlich recht gut und gar nicht langatmig. Dass Freud stirbt und Vater dann sein Augenlicht verliert, also quasi irgendwie zum zweiten Freud wird, dessen Rolle einnimmt - so hab ich es empfunden, weil Vater ja auch etwas von einem Träumer mit Hang zum Optimismus hat - hat mir gefallen. Das war für mich irgendwie in sich stimmig. Und dass Vater endlich aktiv was getan hat, war auch schon dringend notwendig.


    Die Inzestgeschichte nervt gewaltig. Wenn alle anderen in der Family (bis auf den Vater) das schon mitbekommen, sollte endlich mal was dagegen unternommen werden. Ich hoffe, das geht nich so weiter. (Manchmal wünschte ich mir, eine(r) der beiden würde in Wien zurückgelassen werden...


    Na mal schauen, was sich in den letzten Kapiteln noch tut.

  • Ich fand eigentlich Keinen der Familie wirklich unsympathisch. Klar, die sind alle ziemlich seltsam aber trotzdem irgendwie ganz nett. Vielleicht gefielen sie mir auch gerade wegen ihren ganzen Macken.


    Azrael Ich hab das auch so empfunden, dass der Vater zum zweiten Freud wird und fand das sehr gut. Hat irgendwie genau gepasst.

  • Ich habs jetzt auch fertig und tu mich mit einem abschließenden Urteil auch schwer, da mich das zweite Hotel stellenweise schon sehr genervt hat. Das dritte hat mir da erheblich besser gefallen.
    Was das Ende betrifft, so fand ich Lillis Tod traurig, obwohl er irgendwie "gepasst" hat - in die gesamte Grundstimmung des Buches und zu Lillis Wesen.
    Die Inzestgeschichte fand ich schlichtweg unnötig. Das mit Chipper Dove hat sich irgendwie sehr skurril aufgelöst - und war in sich wieder stimmig, fand ich.
    Das Ende hat mir im großen und ganzen gut gefallen, die Pärchenbildung Franny & Junior Jones, John &Susie ist passend. Die Geschichte mit dem Baby, das Franny "nur für John" bekommt, hätte nicht sein müssen.


    Alles in allem bin ich aber trotzdem froh, das Buch gelesen zu haben. Denn irgendwie mag ich Irvings Schreibe und seine skurrilen Geschichten schon gerne.

  • ich habe es auch durch.


    Mir war das alles zu merkwürdig, zu abgedreht. Dass Lilly dann auch noch stirbt, die Pärchenbildung, einfach alles war überzogen.
    Das dritte Hotel war wesentlich besser alls das 2., aber alles in allem ein schreckliches Buch, überhaupt nichts für mich.
    Das hat mich abgeschreckt, nochmal etwas von Irving zu lesen.

  • Zitat

    Original von Orlando
    Wunderbares Buch...damit hat meine Liebe zu John Irving begonnen.


    Bisher hat mir nur eins von ihm *nicht* gefallen und das war: Lasst die Bären los


    Meine auch... hast Du gesehen ? Im Januar wollte ich wieder eins von ihm lesen... vielleicht hast Du ja Lust, mitzumachen ?


    --> Leserunde

  • Das hab ich schon gelesen, obwohl ich das Thema (als absoluter Abtreibungsgegner) nicht so doll fand - nichts desto Trotz ein tolles Buch - aber die Diskussion dazu ist mir dann zu heiss ;-)

  • ich hänge im 10 Kapitel und kann mich nicht wirklich aufraffen weiter zu lesen, ich mag das Buch einfach nicht..... trotzdem wüßte ich gerne wie es weitergeht, kann es also nicht einfach weglegen, noch was von Irving werde ich dennoch nicht lesen.... :-]

  • ach ja, mir ist Franny am sympathischsten neben Lilly..... der Ich Erzähler ist aus meiner Sicht ein ziemliches ARSCH! Wobei ich das jetzt nicht mal an irgendwelchen Sachen festmachen kann, es ist einfach eine für mich feststehende Tatsache...


    In wie weit deckt sich das Buch eigentlich mit dem wirklichen Leben von irving?


    EDIT:
    So ich bin durch und ganz ehrlich ich hab mich durch die letzten Seiten gequält.....
    Das soll große Literatur sein? Ich fand es war Schund in eine literarische Form gepreßt.
    Vom Stil her fand ich es irgendwie ganz nah an der Danzig Triologie von Grass und die fand ich ja auch schon ziemlich bescheiden.
    Keine Ahnung warum, aber ich lese nicht gerne solchen auf intellektuell getrimmten SChund.....
    Ich kann es nicht anders ausdrücken, ich hatte irgendwie das Gefühl ich bin in einer Lesergeschichte aus Praline oder Sexy Wochenend gefangen.
    Ne, das war mal nichts für mich....

  • habe das Buch nun auch gelesen und ich vermisse diese chaotische Familie jetzt schon :-]


    - besonders schlimm fand ich den Tod von Lilly: oh Mann, ich hab so mitgelitten, die kleine Lilly, die an ihren großen Träumen gescheitert ist :-(



    - Heftig auch die Beziehung zwischen John und Franny...also, Irving greift hier ja ein sehr schwieriges Thema auf - Inzest - und trotzdem schafft er es, mit einer solchen Selbstverständlichkeit darüber zu berichten, als wären die beiden ein ganz "normales" Liebespaar.



    -dann diese etwas außergewöhnliche Rache an Chipper Dove - aber wen wunderts eigentlich, bei so einer durchgeknallten Familie muss natürlich auch die Rache etwas theatralisch und skurril ausfallen.



    - und über Frank habe ich mich richtig gefreut: der wurde mir immer sympathischer.



    Tja, und nun ist es vorbei.


    Oder wie die Berrys sagen würden: Bleib immer weg von offenen Fenstern :knuddel1