Der Autor: Joe Lansdale ist der mehrfach preisgekrönte Autor zahlreicher Romane und Kurzgeschichten. In Deutschland ist er leider, trotz des Engagements einiger - auch großer - Verlage, immer noch ein Geheimtipp.
Das Buch: Seit fünf oder sechs Jahren hat man nichts mehr von im gehört, doch jetzt ist er zurück: "Old Satan", der Teufelskeiler!
Viele haben ihn gejagt, und alle sind gescheitert - die Glücklicheren können von der Jagt erzählen, die Anderen.....
Der fünfzehnjährige Richard Dale arbeitet auf der Farm seiner Eltern am Sabine River irgendwo in Osttexas und träumt davon, unter dem Einfluss der Groschenhefte, welche ihm der Arzt auf seinen Besuchen mitgebracht hat, selber Schriftsteller zu werden. Er ist es der die ersten Spuren des Keilers findet.
Als der Teufelskeiler nicht nur einen Hund tötet sondern auch seine hochschwangere Mutter fast zu tode erschreckt beschließen Richard und sein Freund Abraham, dessen Großvater von dem Keiler einst übel zugerichtet wurde, das gefürchtete Untier eigenhändig zur Strecke zu bringen.
Meine Meinung: Schon in seinem wundervollen Roman "Die Wälder am Fluss" entführt uns Lansdale ins Osttexas der Depressionsjahre, seine Kurzgeschichte "Der Teufelskeiler" könnte gut ein Kapitel aus diesem Roman sein. Die Geschichte erinnert natürlich stark an "Moby Dick", um den Keiler ranken sich ebenso viele Geschichten und Legenden wie um den Wal.
Lansdale verzichtet hier, anders als im oben erwähnten Roman, auf die genaue Schilderung der Umgebung und der zeitlichen Umstände. Er erzählt die Geschichte in der einfachen und doch irgendwie ausdrucksstarken Sprache eines Fünfzehnjährigen, was ihr einen zusätzlichen Reiz verleiht.
So sehr ich die Veröffentlicheung auch begrüße, der stolze Preis für dieses, immerhin sehr schön aufgemachte, "Büchlein" wird wohl diejenigen, die sich noch nicht zu Lansdales Gefolgschaft zählen davon abhalten, die Geschichte zu kaufen.
In einem Band mit "Die Wälder am Fluss" wäre sie besser aufgehoben gewesen.
Trotzdem bedaure ich nicht diesen Band gekauft zu haben, zeigt er doch wieder einmal die unglaubliche Bandbreite von Lansdales Erzählkunst.