Operation Walküre

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Man sollte nicht vergessen, dass die Menschen um Stauffenberg erst dann aktiv wurden, als die Niederlage des Dritten Reichs nur noch eine Frage der Zeit war. Wäre die Kriegssituation eine andere gewesen, niemand hätte je von Stauffenberg und Kollegen gehört. Ziel der Stauffenberg-Gruppe war doch, die alliierten Armeen von deutschen Boden durch einen "ehrenvollen" Friedensschluss fernzuhalten, an der bestehenden Gesellschaftsordnung sollte dagegen nicht gerüttelt werden.


    ...und genauso kommt es im Film auch rüber.
    Hier geht es nicht um einen Heldenmythos, sondern um die Darstellung einer NS-treuen Gruppe im nahen Umfeld von Hitler, die, als der Krieg schon mehr als verloren galt, die Beseitigung des wahnsinnigen Diktators als einzige und letzte Chance sah. Eine neue Regierung sollte gebildet werden und Deutschland damit das "Schlimmste" erspart bleiben.
    Der Film begrenzt seine Handlung auf genau diesen Teil - nichts vorher und nichts nachher.
    Natürlich stellt Criuse als Stauffenberg alle Mitstreiter in den Schatten und mimt den Alleininitiator. Ich weiß nicht, ob das wirklich so war, oder ob das Hollywood ist.
    Trozdem ist der Film weder reißerisch, noch actiongeladen und hat bei mir, obwohl das Ende ja bekannt, keine Langeweile aufkommen lassen. Ganz im Gegenteil: Für mich war es ein beeindruckender Film mit einer Glanzvorstellung von Cruise.


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    Ganz genauso habe ich es auch empfunden. Danke!


    Arti

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    "Die Totenbahre ist die Wiege des Himmels..." (Aus: Verschlungene Wege/wahre Geschichten von Pilgern und Gottsuchern. ISBN 978-3-86744-074-5)
    :grab

  • Ich habe, ausser seiner Sekten-Verbindung, nicht das geringste gegen Cruise, ich halte ihn ihn im Gegenteil für einen guten Schauspieler, in dem Film "Der Letzte Samurai" hat er mich wirklich begeistert!
    Meine Beürchtung ist einfach, das dieser Film für eine nicht unerhebliche Masse von Zuschauern "das letzte Wort" in der Angelegenheit Stauffenberg ist, so nach dem Motto: "Wir haben es im Kino gesehen und so war es!" , ohne das sich "die Leute" ( wie auch immer man sie definiert), über die ganze Geschichte informieren.
    Gerade was unsere, die deutsche Geschichte des Dritten Reiches angeht, bin ich etwas sensibel. Zu vieles wird da auf einen bequemen gemeinsamen Nenner gebracht - die Ziele der Gruppe um Stauffenberg werden viel zu wenig beachtet - ohne das hier einige, meiner Meinung nach notwendige Fragen gestellt werden.
    Mir mißfällt insgesammt, nicht nur auf den Film bezogen, die Aufarbeitung des Themas"Drittes Reich/II. Weltkrieg". Vielleicht sind wir einfach noch nicht so weit!

  • Zitat

    Original von Bodo
    Ich habe, ausser seiner Sekten-Verbindung, nicht das geringste gegen Cruise, ich halte ihn ihn im Gegenteil für einen guten Schauspieler, in dem Film "Der Letzte Samurai" hat er mich wirklich begeistert!
    Meine Beürchtung ist einfach, das dieser Film für eine nicht unerhebliche Masse von Zuschauern "das letzte Wort" in der Angelegenheit Stauffenberg ist, so nach dem Motto: "Wir haben es im Kino gesehen und so war es!" , ohne das sich "die Leute" ( wie auch immer man sie definiert), über die ganze Geschichte informieren.
    Gerade was unsere, die deutsche Geschichte des Dritten Reiches angeht, bin ich etwas sensibel. Zu vieles wird da auf einen bequemen gemeinsamen Nenner gebracht - die Ziele der Gruppe um Stauffenberg werden viel zu wenig beachtet - ohne das hier einige, meiner Meinung nach notwendige Fragen gestellt werden.
    Mir mißfällt insgesammt, nicht nur auf den Film bezogen, die Aufarbeitung des Themas"Drittes Reich/II. Weltkrieg". Vielleicht sind wir einfach noch nicht so weit!


    Was genau missfällt dir den an dem Thema Aufarbeitung...?


    Arti

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    "Die Totenbahre ist die Wiege des Himmels..." (Aus: Verschlungene Wege/wahre Geschichten von Pilgern und Gottsuchern. ISBN 978-3-86744-074-5)
    :grab

  • Mir ist ganz allgemein die Einordnung der diversen "Shows" zwischen Napoleon, Hannibal oder sonstwem ein wenig zu beliebig, die "Besonderheit" des Themas kommt mir
    hier ein wenig zu kurz. Auch die Masse an immer neuen "Wahrheiten" übersättigt meiner Meinung nach das Publikum und reduziert die, sicherlich gut gemeinten, Versuche das Thema einer breiten Masse darzubringen, auf das Niveau vom üblichen "Betroffenseinfensehn", was der Sache an sich nicht gerecht wird.
    Speziell auf den Film bezogen, den ich, zugegeben, noch nicht gesehen habe, habe ich die Befürchtung, das er für viele "das letzte Wort" in der Sache Stauffenberg darstellt, dh. eine "Nacharbeitung wird wohl kaum stattfinden, so das einzig eine Art "Halbwissen" um die Widerstandsgruppe erhalten bleibt. Die Frage nach den langfristigen Zielen der Gruppe wie die Fragen nach dem Ursprung dieses Widerstandes bleiben dann ungestellt - was bleibt ist ein strahlender Held, der wie Tom Cruise aussieht.


    Das Problem geht weit über einen Hollywoodfilm hinaus, hier greift eins ins andere, allerdings wird dieser Film wohl eine sehr dominante Rolle spielen.

  • Unabhängig vom Wahrheitsgehalt war der Film sehr bewegend und unterhaltsam gemacht. So sehr, dass ich auch über den ollen TC hinweg sehen konnte, den ich als Schauspieler nun gar nicht mag. Dennoch hat er die Rolle gut ausgefüllt.


    Ach ja, wir waren für "2 für einen Preis" im Kino und haben somit nur zur Hälfte seinen Kult unterstützt. ;-) :grin

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)