Operation Walküre

  • Ich habe schon viele Bücher über das 3. Reich gelesen. Meist finde ich die Filme nicht gut umgesetzt.
    Deshalb tue ich mir sowas nicht mehr an.
    Aber ich denke, für den Rest der Welt ist so ein Film schon wichtig, denn die meisten denken doch, das es in Deutschland gar kein Widerstand gab! Das macht mich rasend! Gerade weil es in meiner Familie beide Seiten gab, die die Hitler toll fanden und die, die gegen ihn gearbeitet haben. leider wurde das in beiden Familien totgeschwiegen. Schade, ich hätte gerne mehr darüber erfahren, von beiden Seiten. Es ist immer wichtig sich beide Seiten der Medaille anzuschauen.

  • Zitat

    Original von keinkomma
    .... nicht, dass das falsch ankam: T.C. ist ein sehr guter Schauspieler, keine Frage. Er beherrscht sein Handwerk und handwerklich ist an diesem Film sicher nichts auszusetzen.


    Bei mir kam überhaupt nichts falsch an. Ich hab ja auch keinen hier gemeint, sondern die allgemein Stimmung, die zum großen Teil von Vorurteilen (in Bezug auf die schauspielerische Qualitäten eines Scientologen) behaftet war. :wave


    drehbuch : Das hat doch nichts mit Aussehen zu tun. Tom Cruise hat seine besten Zeiten hinter sich, find ich :rofl

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  • Zitat

    Original von keinkomma
    Und: bei allem, was hier diskutiert wird, müsste vielleicht auch mal daran gedacht werden, für welche Hauptzielgruppe der Film gemacht wurde... ich denke, die lebt hinterm großen Teich und hat von deutscher Geschichte und dem Kapitel Widerstand noch nicht sooo viel gehört. Dementsprechend muss man, angesichts der Zielgruppe, ein Thema wohl so aufbereiten, wie geschehen. Was ich für absolut legitim halte unter diesem Gesichtspunkt.


    "Nicht sooo viel gehört", ist eine glatte Untertreibung. :grin


    Außerhalb der USA wissen die Menschen allein durch Medien und vor allem Film durchschnittlich viel mehr über Amerika und seine Geschichte als die Amerikaner über das, was außerhalb der USA geschieht. Das liegt einfach am Informationsgefälle durch den "medialen Export".


    Außerdem bestand dieser Widerstand nicht ausschließlich aus traditionalistischen Berufsoffizieren, auch wenn der engere Kreis der "Operation Walküre" der Wehrmacht angehörte. Diese Leute hatten nun mal einen leichteren Zugang zur Person Hitlers; daher wohl auch die Idee, Hitler bei einer Besprechung zu töten und dann über die Wehrmacht die Kontrolle über die Regierung zu übernehmen.


    Edit: Präzisierung

  • Ich habe mir diesen Film in englisch angeschaut (was vielleicht ein Fehler war) und bin alles andere als begeistert. Keiner der Schauspieler kommt glaubhaft rüber, auch Tom Cruise nicht wirklich. Aber wie gesagt, kann auch daran liegen, dass ein Hitler nicht englisch sprechen sollte...auch die Dramatik der ganzen Geschichte kommt irgendwie nicht richtig rüber. Dass Stauffenberg aber nicht die Herstellung der Republik im Sinne hatte, hat der Film schon richtig dargestellt. Jedenfalls hab ich es so verstanden.
    Die Fernsehverfilmung mit Sebastian Koch ist jedenfalls im Längen besser, und Sebastian Koch auch ein sehr viel glaubhafterer und passenderer Stauffenberg als Tom Cruise.... der aber, dass muss ich zugeben, besser geschauspielert hat, als ich erwartet habe. Immerhin.

  • Zitat

    Original von Iris
    Außerhalb der USA wissen die Menschen allein durch Medien und vor allem Film durchschnittlich viel mehr über Amerika und seine Geschichte als die Amerikaner über das, was außerhalb der USA geschieht. Das liegt einfach am Informationsgefälle durch den "medialen Export".


    Sicher? :gruebel
    Ich denke ja immer noch, dass das zum Teil an der Ignoranz vieler (nicht aller!) Amerikaner denkt, die nicht verstehen, dass sie nicht die einzige Nation auf der Welt sind und dass es auch wichtig ist, die Geschichte anderer Nationen zu kennen, nicht nur die eigene.
    Aber ich lass mich gern eines Besseren belehren ;-)

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  • Ich werde mir diesen Film nicht ansehen, was nicht nur mit der Person des Hauptdarstellers und seinen Sektenverbindungen zu tun hat (obwohl das durchaus eine Rolle spielt). Mit missfällt diese Art von Geschichtsaufarbeitung, davon abgesehen empfinde ich den Unterhaltungswert eines Unterhaltungsfilms von vorneherein als gering, wenn alle dramaturgische Abläufe (da auf "wahren Geschehnissen beruhend") längst bekannt sind. Dass die Amis Deutschland für eine Nation halten, die nur aus Nazis, Bratwurst und Autobahnen besteht, ist ein Randaspekt.

  • " drehbuch : Das hat doch nichts mit Aussehen zu tun. Tom Cruise hat seine besten Zeiten hinter sich, find ich" (gummibärchen)


    sag das nicht. ist alles geschmacksache. als der be-oscarte titanic-film herauskam, schwärmten auch so viele für di caprio, der, das will ich zumindest hoffen für ihn, seine was das aussehen betrifft beste zeit noch vor sich hat(te) :grin


    "Nicht sooo viel gehört", ist eine glatte Untertreibung." (iris)


    trotz kennedys (meist aus dem zusammenhang gerissenen und daher fehlinterpretierten) "ik bin ein berliner!" und obwohl fast jeder "eingeborene", mit dem ich während einer usa-reise in den 80ern sprach, jemanden kannte, der in deutschland als alliierter stationiert war, überraschte auch mich damals die unkenntnis das geschichtliche außerhalb der usa betreffend. um wenigstens annähernd die politische lage zu erklären, malte ich dann immer ein kleines geteiltes ei in einem großen geteilten ei (berlin, deutschland*g*).

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Nur mal ein kleiner Einwurf:
    Wie fit seid Ihr in der Landesgeschichte einzelner südamerikanischer oder asiatischer Länder? Es ist immer leicht, den Kopf zu schütteln angesichts der Unwissenheit einiger (auch Amerikaner sind m. E. nicht per se unwissender oder dümmer als Bürger anderer Staaten). Aber die USA sind nun mal ein riesiges Land - und Europa ist weit, weit weg und sehr zersplittert in den Augen der US-Amerikaner. Auch ich habe mich über so einige Äußerungen von US-Amerikanern gewundert, aber diese Generalisierung von Amerikanern als "Unwissende" und "Ignoranten" ist schon merkwürdig.

  • "Wie fit seid Ihr in der Landesgeschichte einzelner südamerikanischer oder asiatischer Länder? " (vulkan)


    nicht so fit wie in der geschichte europäischer länder oder der usa, zugegeben. ich zumindest wollte auch nicht den amerikaner schlechthin diskreditieren, aber
    1. ist die nachkriegsgeschichte deutschlands/berlins mE mit den usa als kriegsgegner und späterer besatzungsmacht doch irgendwie verbunden
    2. denke ich, dass in den usa allgemein wenig über den tellerrand geschaut wird (es sei den von george w. bush, und dann bekanntermaßen perspektiv relativ eingeschränkt!), es wird zB auch auf fremdsprachen weniger wert gelegt (schließlich können wir anderen ja alle englisch lernen)

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ich habe den Film auch gesehen, war jedoch erst unschlüssig ob ich wirklich ins Kino gehe weil ich viele schlechte Kritiken gelesen hatte. Davor hatte ich die2 teilige Doku auf ZDF gesehen und mich schon länger mit den Stauffenberg beschäftigt. Leider muss ich gestehen das ich im Kino fast eingeschlafen wär obwohl ich das Thema wirklich gut finde hat der Film mich absolut nicht mitgerissen. Ich und meine Freundin waren neben einem Pärchen die Einzigen im Kino was mich schon hätte wundern müssen, aber nachdem ich den Film dann bis zum Schluss gesehen habe und gehofft hatte das er doch noch spannend wird, konnte ich nachvollziehen warum so wenig los war. Für mich kein empfehlenswerter Film, die Doku im Fernsehen fand ich um Meilen besser.


    Weiß einer ob es die Doku auf DVD gibt oder ob sie wiederholt wird? Sorry fürs Offtopic

    Ich wünschte mir an meinem eigenem Grab stehen zu können, nur um die Trauernden zu fragen wo sie in meinem Leben waren


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    /Buchkaufverbot/

  • Zitat

    Original von keinkomma
    @ drehbuch: Das Cabrio? Ist mich mich aus der Kategorie flauschiger Knuffelbär. Ich glaub, den hätt ich auch nicht auf meine Holzplanke gelassen... :lache


    :rofl
    Ihr seid pöhse. Hab doch jetzt tatsächlich überlegt, wie du jetzt auf ein Cabrio kommst :rofl
    Also..ich sehe schon, um den Film "Operation Walküre" geht es hier nur im Hintergrund. Soll mir reicht sein. Aber wenn du weiter Leo verunglimfpen willst (und jetzt sag nicht, dass das nicht mal mehr möglich ist, keinkomma), dann werde ich sehr...wie soll ich sagen - ungehalten :schlaeger :schlaeger :chen.
    Also, ich finde ja, er hat sich ganz gut gemacht in den letzten Jahren. Aber es soll immer noch Leute geben, die wünschen, er wäre bei Titanic-Dreharbeiten untergegangen.

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  • @ Gummibärchen: iiiich? Pöhse zum Leo? Nie nich, fahr doch selbst ein Cabrio! :rofl
    Nee, im Ernst: mal von der Optik weg - er hat sich handwerklich extrem verbessert. Und ich denke, das liegt nicht nur daran, dass ihm mittlerweile auch andere Rollen zugetraut werden. Wird halt auch langsam erwachsen, der Bub!
    Was mich allerdings wundert ist, dass die Stuaffenberg-Vorführungen im Kino scheinbar meistens so schlecht besucht sind - denn die Werbemaschinerie war ja gewaltig, angefangen von der Planung der Drehorte im Bendlerblock waren doch stets die Medien mit dabei? :gruebel

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Was mich allerdings wundert ist, dass die Stuaffenberg-Vorführungen im Kino scheinbar meistens so schlecht besucht sind - denn die Werbemaschinerie war ja gewaltig, angefangen von der Planung der Drehorte im Bendlerblock waren doch stets die Medien mit dabei? :gruebel


    Naja, ehrlich gesagt wundert mich das nicht so. Wie der Erfolg in den USA ist, weiß ich nicht. Aber hier wundert es mich nicht, wenn wenig Leute reingehen.
    Es ist ja kein Unterhaltungsfilm an sich (keine Komödie, Action- oder Liebesstreifen), also würde ich mal sagen, dass es eher eine Thematik für diejenigen Leute ist, die im Kino etwas Anspruch suchen. Und das "Problem" des Films ist (in meinen Augen), dass Leute, die im Kino Anspruch suchen, zum großen Teil eben zu den "informierteren" Menschen in der Gesellschaft gehören und sich mit dem, was sie anschauen möchten, etwas genauer auseinandersetzen. Und das kann dann oft damit enden, dass man zwar die Thematik interessant findet und gern reingehen würde, aber allein wegen Tom Cruise und dem "Ich unterstütze den Typen nicht"-Gedanken diesen Film meiden. Also, wäre jetzt meine logische Erklärung :gruebel


    Und nein, bevor jemand über mich herfällt - ich finde es nicht schlimm, wenn man den Film meidet, weil man Tom Cruise nicht Geld in den Rachen schieben möchte ;-)

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  • Zitat

    Original von keinkomma
    @ Gummibärchen: iiiich? Pöhse zum Leo? Nie nich, fahr doch selbst ein Cabrio! :rofl
    Nee, im Ernst: mal von der Optik weg - er hat sich handwerklich extrem verbessert. Und ich denke, das liegt nicht nur daran, dass ihm mittlerweile auch andere Rollen zugetraut werden. Wird halt auch langsam erwachsen, der Bub!
    Was mich allerdings wundert ist, dass die Stuaffenberg-Vorführungen im Kino scheinbar meistens so schlecht besucht sind - denn die Werbemaschinerie war ja gewaltig, angefangen von der Planung der Drehorte im Bendlerblock waren doch stets die Medien mit dabei? :gruebel


    Möglicherweise haben viele, und ich schließe hier natürlich auch von mir auf andere, von der ganzen Thematik einfach die Schnauze voll. Keine Woche (ich übertreibe vielleicht, aber den Eindruck habe ich) ohne neue Doku über Hitlers willige Hunde und sonstige Themen die Zeit betreffend. So wichtig die Beschäftigung mit dem Thema immer noch ist, meine erste Reaktion auf den Stauffenberg-Film war: " Klasse, jetzt kommen die auch noch!" (Die Amis meine ich.

  • Nehmen wir's doch mal dramaturgisch: Das Attentat der Gruppe um Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg war zwar ein Exponent des Widerstands (gleichwohl nicht aus diesem entstanden), aber ein begrenztes und gescheitertes Ereignis. Es ist durchaus wichtig, dass derlei nicht in Vergessenheit gerät und als Mahnung für - hoffentlich niemals wiederkehrende - Zeiten der Diktatur und Tyrannei dient. Fraglich ist aus meiner Sicht, ob eine Hollywoodproduktion das leisten kann, zumal alle Fakten rund um das Geschehen bekannt sind und zumindest in Deutschland zur allgemeinen Geschichtskenntnis gehören sollten. Dieser Film, egal wie gut oder von wem und mit wem gemacht, erzählt mir also unterhaltend etwas, das ich erstens sowieso weiß und dem er zweitens - weil Unterhaltungsfilm - niemals gerecht werden kann. Wenn mir jemand einen Witz erzählt, dessen Pointe ich kenne oder ahne, kann er das so exzellent tun, wie nur irgendmöglich - ich werde kein zweites Mal über die Pointe lachen, sondern mich langweilen. Aus diesem Grund habe ich mir auch die hier erwähnte Verfilmung der Titanic-Katastrophe nicht angesehen: Ich wusste, dass das Schiff untergeht. Der Vergleich hinkt allerdings (wie jeder Vergleich) ein wenig, aber es geht um die Angemessenheit auch des Mediums. Ich fürchte Effekthascherei und überzogene Selbstdarstellung - und das unangemessene dramaturgische Aufblähen eines Ereignisses, dem man so oder so in zwei Stunden nur unrecht tun kann. Dass es um ein "deutsches Thema" geht, spielt dabei eine nur untergeordnete Rolle - ich habe mir auch den Pearl-Harbour-Quatsch von Michael Bay (Flop) nicht angeschaut. Solche Themen gehören meines Erachtens dokumentarisch aufgearbeitet und nicht hollywoodmäßig verbrämt. Und, wie gesagt: Eine Geschichte, die ich schon kenne, höre oder sehe ich mir ungerne ein zweites Mal an. Denn im Kino will ich unterhalten werden, und das funktioniert nicht in solchen Fällen.

  • Die Tatsache das ich das Ende schon kenne spielt für mich mich nur eine untergeordnete Rolle - beim unten angegebenem Film hab ich das Ende schon im Geschichtsunterricht gelern, trotzdem sehen ich den Film immer wieder gerne.


    Mein "Problem" mit der amerikanischen Aufarbeitung der Geschichte
    - jeder Geschichte - ist eher das ich das Gefühl habe das für die Amerikaner vor allem die Kinoversion die einzig wahre Version der Geschichte ist. Ich habe viele Dokumentationen gesehen, in denen sich Amerikaner auf gesehene Filme beriefen, wenn sie zu allen möglichen geschichtlichen Ereignissen befragt wurden, gerade und vor Allem wenn es um die eigene Geschichte, welche in zahlreichen Filmen dargestellt wird, ging.


    Ich will hier keinesfalls die Amerikaner als leichtgläubig und oberflächlich hinstellen, mir ist es nur sehr häufig aufgefallen, das sich die Beurteilung von geschichtlichen Ereignissen oft auf Kinofilme und der darin transportierten Klischees bezog. Das ist natürlich einfach und bequem, allerdings auch sehr gefährlich.

  • Bodo : Ich habe das auch nur aus meiner Sicht beschrieben. Es mag sein, dass Unterhaltungsfilme wenigstens ein rudimentäres Geschichtsverständnis vermitteln, und es ist sogar möglich, dass manch einer über "Operation Walküre" erstmals etwas davon erfährt, dass es ein Hitler-Attentat gegeben hat (oder Hitler überhaupt). Das kann auch die Aufgabe von Unterhaltung sein. Alleine, mir fehlt bei derlei der Zugang. Und Tom Cruise finde ich zum :uebel