Darling Jim, Christian Mørk

  • Mir hat es sehr gut gefallen. Ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen, so dass ich es an einem halben Tag ausgelesen habe.


    Wie die Geschichte der Schwestern erzählt wurde, anhand der Tagebücher und das ganze sich Stück für Stück zusammen gesetzt hat, fand ich klasse.


    Was mich etwas schockiert, hat war die Dorfdynamik und das sich alle von ein paar schönen Augen und Geschichten haben blenden lassen, auch noch fast bis zum Schluß.


    Ich fande nicht, das dem ganzen etwas mystisches anhaftet. Die beiden Zwillinge, waren psychisch gestört und Jim ganz besonders. Ich denke sie haben im Kindesalter, sich diese Geschichte mit den Wölfen ausgedacht und diese hinterher immer weitergesponnen.


    Ich gebe 9/10 Punkten!

  • Töten oder lieben?


    Über dem ganzen Buch liegt eine gewisse Melancholie, denn man weiß, dass es Tote gibt. Das Buch beginnt mit dem Fund der Leichen und befasst sich damit, die Dinge von hinten aufzurollen und zu erklären, wie es so weit kommen konnte.


    Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte von verschiedenen Leuten und damit aus verschiedenen Perspektiven, auch zeitlich gesehen, erzählt wird. Trotzdem erfährt man ziemlich linear, wie sich alles zugetragen hat. Die Titelfigur Jim ist allerdings nicht in der Riege der Erzähler dabei und gerade dessen Perspektive hätte mich sehr interessiert. Von außen gesehen ist er einschichtig böse , und das macht ihn ein bisschen leblos und blass. Die erzählenden Personen sind allerdings lebendig geschildert und man kann gut mit ihnen mitfühlen. Die exzentrischen Schwestern und der stinknormale Postbote Niall wachsen einem sofort ans Herz. Der Autor schreibt spannend, aber für meinen persönlichen Geschmack etwas zu erzählerisch und zu wenig handlungsbetont.
    Durch die für unsere Augen fremdartigen irischen Namen und das Märchen, das Jim erzählt, bekommt das Buch selbst etwas märchenhaftes und eine mystische Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht. Fazit: Ein gelungener Thriller. 8 Punkte von mir.

  • Ich schliesse mich den positiven Meinungen hier an. "Darling Jim" ist ein ungewöhnliches, aber sehr lesenswertes Buch.
    Mich hat der Schreibstil begeistert und auch der mystische Anteil war für mich absolut passend und gekonnt mit in die Geschichte eingebaut.


    Ein beeindruckendes Buch - ich gebe 9 von 10 Punkten.



  • Was mich irritiert hat, war die Frau auf dem Motorrad. Als Niall sie zum zum zweiten Mal sieht, hatte ich den Eindruck, es wäre Aoife gewesen. Als sie wegfährt, nennt er sogar ihren Namen. Als Aoife ihm aber später ihre Tochter im Auto zeigt, erkennt er in der Frau daneben die Frau vom Motorrad. Ja was denn nun?


    Zimööönchen, Aoife ist drei Jahre weg gewesen. Zwischen ihren Auftauchen und dem Tod Moiras, Rosis und Fionas lagen mindestens 3 Monate. Niall dürfte das Tagebuch kurz nach der Beeridigung gefunden haben. So müsste das mit der Alterseinschätzung von 3 Jahren hinkommen, wenn man die Zeit der Schwangerschaft abzieht.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    @Bouquineur:



    Seite 315:
    Der Fahrer verlangsamte die Maschine und hielt direkt vor ihm. Mit einem fröhlichen Schnalzen klappte er das Visier seines Helms hoch. Und Nial erkannte das Gesicht dahinter. "Na, hast Du gefunden, was du gesucht hast?", fragte die junge Frau, die ihn nun schon zum zweiten Mal in Todesangst versetzt hatte. (...)
    "Komm nie wieder hierher", sagte sie freundlich, gab Gas und schoss auf dem Motorrad in Höchstgeschwindigkeit den Hügel hinauf. (...)
    Er blickte zurück auf die Straße und sah eine Nebelwand, die ihm nahezulegen schien, ihren Rat zu befolgen.
    "Keine Sorge, Aoife", sagte er, lief weiter und ließ Castletownbere für immer hinter sich.


    Seite 342
    "Alleine trinken bringt Unglück", sagte Sie. Niall hob den Kopf und erkannte Aoife augenblicklich. (...)


    Seite 345
    Das Kind konnte nicht viel älter als drei Jahre sein. Neben ihm saß jemand in schwarzer Lederjacke uns grinste Niall an. Er war sprachlos. Auch ohne Helm erkannte er sie sofort, die Raserin auf dem schwarzen Motorrad. (...)


    ________


    Nialls Suche findet übrigens im Sommer statt. Zwischen dem Auffinden der Toten (Februar) und der Suche liegen also ca. 4 bis 6 Monate).

  • Das Buch hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Gut, ich hatte die Rezis hier vorher nicht gelesen. Sonst hätte ich gewusst, dass Darling Jim kein typischer Thriller ist. Nach der Leseprobe hätte ich einen solchen erwartet.
    Ich wurde nicht recht warm mit den Protas. Die Handlung ging nicht richtig an mich.
    Schade, ich hatte hier wirklich mehr bzw. anderes erwartet.

  • Ich fand es jetzt gar nicht so schlecht. Ich fand es spannend, wobei mich die Geschichte mit dem Wolf und der Prinzessin eher gestört als fasziniert hat. Irgendwie hat das Mystische in meinem Augen nicht so richtig reingepasst, ich hatte eher einen Krimi erwartet und so war ich dann doch etwas verwirrt nachher. Aber vielleicht bin in auch nur von falschen Voraussetzungen ausgegangen und war deshalb am Schluss enttäuscht.


    Fazit: Den Teil des Buches in dem es nur um die Walsh-Schwestern geht fand ich sehr gut umgesetzt, der mystische Teil hat mir weniger gut gefallen

  • Christian Mørk hat mich mit seinem Buch „Darling Jim“ total überzeugt und umgehauen.
    Er schreibt lebhaft und fließend und fesselt den Leser so an die Geschichte, dass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen.
    Durch die verschiedenen Zeitstufen gewinnt die Handlung zunehmend an Tempo und der Leser ist völlig in den Bann der Geschichte gezogen.
    Das Thema des Buches und die Geschichte um den Postboten Niall wurden von Mørk erfolgreich und bildhaft umgesetzt. Man erlebt dadurch die ganze Geschichte wie einen guten Film.
    Das Ende kam für mich sehr unerwartet, dennoch blieben für mich dadurch auch einige Fragen ungeklärt.
    Ansonsten kann ich dieses sehr spannende Buch nur jedem empfehlen!


    4 von 5 Sternen

  • ~ Märchen, Mystik und Morde ~


    In einer kleinen Stadt in Irland werden drei Frauenleichen gefunden. So wie es aussieht, wurden die Schwestern Fiona und Roisin Walsh von ihrer Tante Moira in deren Haus festgehalten und vergiftet. Ein drittes Zimmer ist leer - der oder die Gefangene spurlos verschwunden.
    Was die Polizei zunächst im Dunkeln tappen lässt, klärt sich für den Briefträger Niall Stück für Stück auf. Er hat Fionas Tagebuch im Postamt gefunden und gebannt von ihren letzten Zeilen macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit…


    Bei „Darling Jim“ handelt es sich nicht um einen typischen Thriller, obwohl alle passenden Zutaten vorhanden sind: Es geschehen Morde, Spuren werden verfolgt und Geheimnisse aufgedeckt. Geschildert wird das Ganze jedoch nicht aus der Sicht eines Ermittlers oder des Mörders, sondern durch die Gedanken und Gefühle der Walsh-Schwestern. Gebannt liest Niall ihre persönlichen Zeilen und kommt so Schritt für Schritt hinter die Geheimnisse.
    Die Reihenfolge der Ereignisse wird dabei chronologisch erzählt, wobei hin und wieder Andeutungen gemacht werden, die aus den zukünftigen Vorgängen zwar kein großes Geheimnis mehr machen, jedoch trotzdem für Spannung sorgen, sodass man gerne weiter lesen möchte.
    Die Sprache ist dabei eher umgangssprachlich und den jeweiligen Schwestern angepasst, wodurch man die Unterschiede in den Wesen der Schwestern herauslesen kann. Sprachlich ist „Darling Jim“ kein Highlight, aber auch keine Niete.


    In den Thriller eingewebt findet man immer wieder mystische Elemente, wie z.B. verzauberte Wölfe, die durch Irlands Wälder irren, Brüder, die sich mit Flüchen belegen und Burgen mit schönen, kämpferischen Herrscherinnen. Was zunächst etwas fehlplaziert wirkt, fügt sich letztlich zu einer runden Geschichte zusammen und gibt dem Leser das Gefühl, dass eine Art Märchenthriller erzählt wird. Mich persönlich hat das nicht gestört. Die Atmosphäre wurde dadurch dichter und die Bilder im Kopf erschufen eine eigene Welt, in die ich abtauchen konnte. Da die Handlungsstränge dicht miteinander verwoben sind, hatte ich auch nicht das Gefühl, einen Thriller und ein Märchen parallel zu lesen.
    Diese Erzählweise könnte jedoch eingefleischte Thrillerfans ein wenig irritieren oder stören.


    Alles in allem handelt es sich bei „Darling Jim“ um einen Thriller, der das Lesetempo steigert, eine Familiengeschichte mit vielen Emotionen und ein Märchen, das Irland in eine geheimnisvolle Welt verzaubert. Die volle Punktzahl bekommt das Buch von mir nicht, ich halte es jedoch trotzdem für einen gelungenen Thriller mit Unterhaltungswert.

  • Sind doch nur noch 7 Monate. Bis dahin finden sich sicherlich ein paar Bücher für die Zwischenzeit. :lache


    Aber "Teufelslist" werde ich mir mal auf meine Wunschliste packen.

  • Zitat

    Original von Steena
    Das Taschenbuch erscheint unter dem Titel "Teufelslist" im Juli 2010.


    Ich finde sowas immer irritierend - warum gibt man dem TB einen anderen Titel? So gibt es jedesmal Leute, die das Buch ohne Lesen der Kurzbeschreibung kaufen, weil ihnen der Autor so gut gefällt und müssen dann feststellen, sie kennen das Buch schon. Ist mir schon einige Mal mit Uraltbüchern passiert, die unter anderem Titel neu aufgelegt wurden.

  • Zitat

    Original von Steena
    Das Taschenbuch erscheint unter dem Titel "Teufelslist" im Juli 2010.


    Und ich hatte mich schon so auf etwas Neues von dem Autor gefreut.


    Mal wieder eine absolut schwachsinnige Idee, dem Taschenbuch einen anderen Titel zu geben. Dazu noch einen, der überhaupt nicht zum Buch passt.

  • Ach jetzt verstehe ich den Beitrag von Steena. *klatsch-an-die-Stirn*. Ich dachte nämlich, dass im Juli ein neues Buch von ihm heraus kommt.


    Das ist ja blöd, dass das Taschenbuch einen anderen Titel hat. Ist die Strategie des Verlages, dass sich die Leute, die Darling Jim gelesen haben, blind das Taschenbuch kaufen, im Glauben, dass es das neue Werk ist? Bei mir hätte es ja fast geklappt. :schlaeger

  • Es gibt immer wieder Verlage, die "alte" Bücher unter einem neuen Titel "neu" veröffentlichen. Als Beispiel sei nur Aufbau mit Brad Meltzer genannt. Die älteren Bücher werden als großformatiges TB für gut 15 Euro verkauft, nur im Impressum gibt es den Hinweis auf den früheren Titel. Wer da nicht genau hinsieht (so wie ich :bonk) ...