Gilt chronologisch als Band 4 des Darkover-Zyklus.
Originaltitel: Two to conquer
Inhalt:
Bard di Asturien ist der Bastardneffe des Königs von Asturias und wurde an dessen Hof erzogen. Wegen seiner hervorragenden kriegerischen Fähigkeiten steht ihm eine glänzende Zukunft als Befehlshaber der königlichen Armeen bevor. Als ihm der König auch noch seine eigene Tochter zur Ehe verspricht, scheint ihm dies wie die Erfüllung all seiner Sehnsüchte. Doch als er versucht, diese Ehe vorzeitig und gegen den Willen seiner versprochenen Gemahlin zu vollziehen, löst er damit ein Verhängnis aus.
Meinung:
Zu „Die Zeit der hundert Königreiche“ hatte ich immer schon ein eigenartiges Verhältnis. Beim ersten Mal lesen habe ich es verabscheut, da Bard, der Held, alles andere als ein netter Mensch ist und ein Frauenverächter und –feind par excellence. Es hat einige Jahre und etwas an Abstand gebraucht, bis ich, ohne es noch einmal zu lesen, erkannt habe, dass gerade das dieses Buch zu einem der mutigsten unter den Darkover-Romanen macht. Bard di Asturien wird wohl nie zu meinen Favoriten unter den darkovanischen Helden zählen, aber er ist ohne Zweifel einer der vielschichtigsten und interessantesten. Und MZB wäre nicht sie selbst gewesen, hätte sie nicht dafür gesorgt, dass der Übeltäter bekommt, was er verdient. Doch dies auf eine sehr innovative und, wie mir scheint, sinnvolle Weise. Er lernt durch seine Strafe, ein besserer Mensch zu sein und den Teil von ihm hervorzubringen, der verschüttet war und den eine Frau lieben konnte, ehe er selbst weiß, dass er liebenswert ist. Und wir!
Der deutsche Titel mag ein wenig unkreativ sein, doch ist dieses Buch tatsächlich jenes, in dem die Problematik des darkovanischen Zeitalters der „100 Königreiche“ am anschaulichsten dargestellt wird. Unabhängig vom problematischen Charakter des Helden ist es ein interessantes und spannendes Buch.
Interessant ist auch die Art, wie MZB hier mit einer etwas kurios anmutenden Theorie spielt, auch wenn es schade ist, dass dies hier nicht ganz den Raum gefunden hat, in all seinen Konsequenzen untersucht zu werden.
Im Darkover-Kosmos ist „Die Zeit der hundert Königreiche“ sehr wichtig, weil es neben der Darstellung des namensgebenden Zeitabschnitts ein historisches Ereignis behandelt, das Darkover für immer verändern wird.
Dass man anfängt, über so etwas und vieles andere nachzudenken, macht auch dieses Buch zu einem wichtigen und einem typischen Darkover-Roman.