Beautiful Joe - Margaret Marshall Saunders

  • Beautiful Joe - Der Hund, der die Menschen verändert hat


    Erscheinungsjahr: 1893
    Verlag: Edition Tieger (2008) – Erstmals in deutscher Übersetzung
    Hardcover: 200 Seiten
    Originaltitel: Beautiful Joe



    Kurzbeschreibung
    In hohem Alter lässt Hund Beautiful Joe seine Lebensgeschichte aufschreiben, um ein Bewusstsein für Tierquälerei zu schaffen und diese zu stoppen. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, die die Autorin aufgeschrieben hat. Beautiful Joe wird auf einem Hof geboren, auf dem der ansässige Bauer sowohl Tiere als auch Frau und Kinder gleichermaßen terrorisiert. Als einziger Welpe überlebt er seinen Wurf und schließlich seine Mutter. Ein Junge schafft es schließlich, den Hund aus der Misere zu befreien und ihn in seiner eigenen Familie aufzunehmen, in der bereits andere Tiere leben. Die kleine Laura kümmert sich um Joe und pflegt ihn gesund. Mit der Zeit lernt er, dass Menschen auch eine andere, angenehmere Seite haben. Mit seinen Augen beginnt er das Verhalten seiner Zweibeiner zu ihren Tieren wahrzunehmen und umschreibt dieses.



    Über die Autorin
    Margaret Marshall Saunders (1861 – 1947), kanadische Autorin, hatte von dem außergewöhnlichen Schicksal des Mischlingshundes Beautiful Joe durch die Familie ihrer Schwester gehört und war davon so berührt, dass sie seine Geschichte schrieb, bei einem Literaturwettbewerb der American Humane Education Society einreichte und gewann. Als Buch erschien Beautiful Joe erstmals 1893 unter dem männlichen Autorennamen Marshall Saunders. Margaret Marshall Saunders fürchtete damals, dass eine Frau als Autorin nicht ernst genommen werden würde.
    Quelle:Edition Tieger



    Meine Meinung
    Das Buch ist ja schon über 100 Jahre alt, was hat uns das noch zu sagen? Eine Menge! Die beschriebenen Probleme, Tierquälerei und nicht artgerechte Haltung, treten auch in der heutigen Zeit noch oft auf. Gerade deshalb bleibt Beautiful Joe wohl auch noch die nächsten Jahre aktueller Stoff. Überraschend ist, dass die vorliegende Ausgabe die erste deutsche Übersetzung des kanadischen Klassikers ist. Im Großen und Ganzen ist »Beautiful Joe« für Kinder geschrieben, kann aber auch von Erwachsenen gelesen werden, um immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, wie wichtig es ist, auch mit dem eigenen Haustier pfleglich umzugehen.


    Joe wirft einen teils sehr naiven Blick auf die Dinge und beschreibt, wie es den anderen Tieren und ihm selbst geht. Da sind beispielsweise die Kanarienvögel der Familie Morrison, die nur in einem Zimmer gehalten werden und sich nur an eine Person gewöhnt haben und deshalb verschreckt auf jeden fremden Menschen reagieren. Während ihr kleiner Halter in den Ferien ist, kümmern sich Mutter und Schwester um die Tiere und siehe da, sie blühen auf. Und das alles, weil sie auch in andere Räume fliegen dürfen und ihre Menschen sich besser um sie kümmern. Eine Vielzahl ähnlicher Beispiele bringt Joe an, um diesen Zusammenhang, dieses Geben und Nehmen von Mensch und Tier zu verdeutlichen.


    Dieses Buch kann dabei gerade für Kinder eine gute Vorbereitung auf ein eigenes Haustier sein, ohne ein langweiliges Sachbuch darzustellen. Pflichten und Freuden mit Tieren werden erläutert, man erfährt Dinge über die Hundeerziehung, über die Geschichte des Verhältnisses zwischen Hund und Mensch, aber auch Katzen, Vögel, Fische und Pferde kommen nicht zu kurz – die Morrisons wohnen in einem Kleintierzoo, den die Kinder über die Jahre angesammelt haben und liebevoll betreuen.


    Eine Portion Abenteuer darf hierbei natürlich nicht fehlen und so geht Joe mit Billy, einem weiteren Hund der Familie, und anderen Tieren mit den Morrisons auf Reisen.



    Fazit
    Ein Buch für vor allem junge Leser, die Interesse an der Anschaffung eines Tieres haben. Artgerechte Haltung und liebevoller Umgang mit Tieren beobachtete aus den Augen eines Hundes.



    Bewertung
    8/10 Punkten

  • Ich habe "Beautiful Joe" auch gerade eben ausgelesen und mir hat es auch sehr gut gefallen. Mal sehen, vielleicht lese ich "Black Beauty" auch noch.


    Hier ein Link zur Homepage der Beautiful Joe Heritage Society:


    http://www.beautifuljoe.org/


    Ich finde es toll, dass dieses Buch so große Auswirkungen auf das Verständnis von Tierschutz hatte. Noch heute finden im "Beautiful-Joe-Park" Veranstaltungen im Sinne des Tierschutzes statt.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Autorin (Quelle: amazon)
    Margaret Saunders (1861 - 1947) hat die wahre Geschichte eines Hundes erzählt, der 1890 von seinem Herrn fast zu Tode gequält, von einem mutigen Jungen gerettet wurde und die Menschen vom Tierschutz überzeugt hat.


    Das Buch erschien erstmals 1893 unter dem männlichen Autorennamen Marshall Saunders. Margaret Marshall Saunders fürchtete damals, dass die Leser eine Frau als Autorin nicht ernst nehmen würden. "Beautiful Joe" gilt als das Buch, das die Einstellung zu Hunden entscheidend verändert und dazu beigetragen hat, den Tierschutzgedanken zu verbreiten.


    Allgemeines
    Erschienen am 1.Februar 2013 im Autorenhaus Verlag
    Erstveröffentlichung der Originalausgabe: 1893
    Broschiertes TB, 198 Seiten, 37 Kapitel
    Ich-Erzählung (Autobiographie) des Hundes "Beautiful Joe"


    Zum Inhalt
    "Autor" dieser fiktiven Autobiographie ist der Hund "Beautiful Joe", der von seinem ersten Herrchen grausam misshandelt und dann von einem jungen Mann gerettet und der tierlieben Familie Morris übergeben worden ist. Diese Familie hat eine für das ausgehende 19.Jahrhundert eher ungewöhnliche Einstellung zu Tieren und betrachtet diese nicht als minderwertige Wesen, sondern als Geschöpfe Gottes, die ebenso Respekt und gute Behandlung verdienen wie Menschen. Der Ich-Erzähler und Protagonist Joe schließt sich besonders eng an die Tochter des Hauses, Miss Laura, an, der er ein loyaler Gefährte wird. Als alter Hund blickt er zurück auf sein zwölf Jahre währendes glückliches Leben bei "seiner" Familie.
    Laut der Autorin Margaret Marshall Saunders beruht die Geschichte auf einem wahren Fall.


    Beurteilung
    Beautiful Joe schildert nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das der anderen Tiere auf den Farmen der Familien Morris und Wood (Cousins der Morrises). Beide Familien lieben Tiere und die Kinder sind bei der Tierschutzorganisation "Bands of Mercy" aktiv. Joe gibt die Erzählungen wieder, die in der Familie und innerhalb der Organisation die Runde machen: Dabei ist von vielen verschiedenen Tierarten die Rede, anhand derer sich deutlich erkennen lässt, dass auch Tiere Gefühle und eine gewisse Art von Intelligenz besitzen. Es wird auch darüber diskutiert, ob Tiere eine Seele besitzen und nach ihrem Tod in den Himmel kommen können. Des Weiteren beschäftigt sich das Buch mit dem Thema der kommerziellen Nutzung von Tieren. Die Tötung/ Schlachtung von Nutztieren wird nicht abgelehnt, es wird jedoch für "humane" Tötung plädiert, in jedem Fall sollen die Tiere möglichst keine Angst und Qualen leiden und ihre Würde respektiert sehen.
    Stellenweise ist das Buch sehr traurig und für einen Tierfreund schwer verdaulich. Immer wieder wird der Ausdruck "dumb animals" benutzt, der zeigt, welchen Stellenwert Tiere im 19.Jahrhundert innehatten: Sie wurden als niedere Lebewesen gesehen, die man wie Gegenstände behandeln, bzw. nach Gutdünken misshandeln konnte. Heutzutage mag dieses Buch ein wenig pathetisch wirken, damals war es mit Sicherheit ein äußerst innovatives Werk, das bei den meisten Menschen erst das Bewusstsein für die bestehenden Missstände weckte und zu einem anderen Umgang mit den vermeintlich geringeren Kreaturen aufrief. Insofern kann die Bedeutung dieses Romans wohl kaum überschätzt werden.


    Fazit
    Ein Plädoyer für die humane Behandlung von Tieren, auch 122 Jahre nach der Erstveröffentlichung noch aktuell und lesenswert!
    9 Punkte