Inhalt:
Mitten in der israelischen Wüste baut eine reiche Amerikanerin eine ultramoderne Heilanstalt. König der Irren ist der ehemalige Zirkusclown Adam Stein: einst »Hund« von Lagerkommandant Klein, ist er heute Hellseher, Prophet und begnadeter Schwindler ... Kaniuk ist mit diesem Roman etwas gelungen, was nur ganz große Clowns vermögen: Er bringt die Menschen dazu, noch unter Tränen zu lachen.
Meinung:
Der Jude Adam Stein ist ein Überlebender des Holocaust - als Clown angeheuert, musste er im Konzentrationslager den Kommandanten Klein unterhalten, indem er sich wie ein Hund verhalten und auch entsprechend leben musste.
Einige Jahre später befindet er sich nun in einer hochmodernen Heilanstalt in der israelischen Wüste, in der sich auch andere Überlebende des Holocaust befinden, die einen seelischen Schaden erlitten haben. Das Buch beschreibt die Geschichte von Adam Stein, von seinem Leben im Konzentrationslager bis "heute" (allerdings nicht chronologisch). Die große Frage ist dabei: Wird er geheilt werden können?
Die Idee an sich fand ich wirklich gut, allerdings ist das Buch nicht gerade leicht zu lesen. An manchen Stellen erscheint es fast normal, aber dann gibt es teilweise Passagen, die zwar gut den "Wahnsinn" der Patienten verdeutlichen, aber doch relativ anstrengend zu lesen sind, durch viele kurze, abgehackte Sätze, viele Gedankensprünge und einem fliessenden Übergang zwischen Realität und Fiktion. Manche Seiten habe ich dann wirklich einfach nur überflogen, vom Inhalt verpasst man da sowieso nichts weiter. Letztendlich ist das Buch vom Stil sicher große Geschmackssache und wer sich nicht damit anfreunden kann, wird wohl bereits nach einigen Seiten das Buch weglegen...
Bemerkung: Das Buch wurde bereits verfilmt unter dem Titel "Ein Leben für ein Leben".