Sie sehen dich (Hold tight) Harlan Coben

  • Inhalt


    Mike und Tia Baye machen sich Sorgen um ihren 16-jährigen Sohn Adam, der sich seit dem Selbstmord seines Freundes Spencer sehr in sich zurückgezogen hat und Geheimnisse zu haben scheint. Sie beginnen, den Computer und das Handy ihres Sohnes unter Zuhilfenahme modernster Technik zu überwachen und finden besorgniserregende E-Mails.
    Plötzlich ist Adam verschwunden...
    Zur gleichen Zeit verschwinden zwei Frauen aus dem Bekanntenkreis der Bayes und werden schließlich ermordet aufgefunden.



    Meine Meinung


    Auch dieses Buch von Harlan Coben beschäftigt sich wieder mit dem Thema "Familie". Hauptsächlich dreht sich alles um die Frage, wie weit die Privatsphäre der einzelnen Familienmitglieder reicht und ob Eltern pubertierender Kinder das Recht haben, den Jugendlichen hinterherzuschnüffeln, selbst wenn das aus lauteren Absichten (Sorge für "Schutzbefohlene") geschieht. Auch die Thematik der Privatsphäre bei Eheleuten wird angeschnitten. Das Buch zeigt auf, welche Folgen das heimliche Ausspionieren der Familienmitglieder haben kann und dass offene Gespräche oft die bessere Alternative gewesen wären.
    Man merkt, dass den vierfachen Vater Harlan Coben die Gratwanderung zwischen zunehmendem Loslassen und bestmöglicher Behütung heranwachsender Kinder sehr beschäftigt. Wie immer gelingt es ihm, seine Story sprachlich sehr gewandt und auch spannend zu verpacken, so dass das Buch nicht nur inhaltlich lesenswert, sondern auch vom Unterhaltungswert zu empfehlen ist.


    -----> Besonders für Eltern von Teenagern eine sehr zu empfehlende, nachdenklich machende Lektüre.



    Edit: Ich habe den deutschen Titel und die deutsche ISBN eingefügt, damit das Buch im Rezensionsindex unter dem deutschen Titel zu finden ist. LG Wolke :wave

  • mir war's zu flach. alles zwar fein säuberlich hinkonstruiert, so dass am ende sämtliche fäden zusammenlaufen, das ist gutes handwerk, okay, aber die figuren ... konnte ich gar nichts mit anfangen. natürlich ist es ein thema für eltern, inwieweit sie ihren nachwuchs kontrollieren sollen/können/dürfen, aber diese paranoia fand ich dann doch sehr, ähm, amerikanisch. da wünscht man sich auf jeder seite, dass die figuren doch endlich mal wie ganz normale menschen miteinander reden, statt die ganze zeit so umständlich rumzutun.
    not my cup of tea.

  • Meine Meinung


    „Sie sehen dich“ ist ein sehr passender Titel für diesen Thriller: Die Eltern Tia und Micke überwachen ihren jugendlichen Sohn Adam, der sich seit dem Selbstmord eines guten Freundes immer mehr in sich selbst zurück zieht.


    Durch die verschiedene Perspektiven, bekommt man einen guten Überblick über die Ereignisse und weiß so mehr als die Hauptpersonen. Allerdings ist es auch verwirrend, da wir auch Passagen lesen, die aus der Sicht des vermeintlichen Täters erzählt sind. Es bleibt länger undurchsichtig, aber auch sehr spannend.
    Wir treffen zwei Protagonisten aus dem Buch „Das Grab im Wald“ (Copeland, der Bezirksstaatsanwalt und seine Chefermittlerin) wieder, welche hier nur Nebenfiguren sind. Es handelt sich um keine Serie, so dass man die beiden Bücher unabhängig von einander lesen kann.


    Letztlich waren es für mich zu viele Protagonisten mit zu vielen Nebenhandlungen, es hat mich immer wieder irritiert und ich wusste nie so recht, in welcher Geschichte ich jetzt bin. Zwar werden letztlich alle losen Fäden miteinander verbunden, aber es beruht mir zu vieles auf Zufall oder Konstrukte, die mir nicht immer plausibel waren.
    Alles in allem ist dies nicht viel besser als der Durchschnittsthriller, für mich ist es auch nicht der Beste vom Autor. (Vielleicht sollte ich auch mal eine Pause machen)

  • „Sie sehen dich“ war nach „Kein böser Traum“ und „Das Grab im Wald“ mein dritter Roman von Harlan Coben. Und auch hier trifft der Meister wieder voll ins Schwarze. Dabei steht in dem Roman gar kein ausufernder Fall im Vordergrund. Es gibt zwar einige Todesfälle, aber die sind eher Beiwerk. Viel mehr geht es um die Frage, wie weit Eltern gehen, um ihre Kinder zu schützen. Die Eltern von Adam Baye installieren heimlich Spionagesoftware auf dessen Computer und stoßen so auf einen geheimnisvollen Club in der New Yorker Bronx, der Vater von Jasmin überlegt derweil, wie er sich an dem Lehrer rächen kann, der seine Tochter im Unterricht durch eine unbedachte Bemerkung zutiefst beleidigt hat. Das alles sind an für sich relativ harmlose Sachen, aber wie immer bei Harlan Coben verwebt sich alles auf packende Weise und spitzt sich im Laufe der Handlung deutlich zu. Ich jedenfalls fand den Roman zu keiner Zeit langweilig. Schön fand ich auch, dass Staatsanwalt Paul Copeland und Chefermittlerin Loren Muse einen kleinen Part in der Geschichte bekamen und ich so erfuhr, wie es ihnen seit den Ereignissen aus „Das Grab im Wald“ ergangen ist.


    Gibt es eigentlich noch mehr Bücher mit Paul und Loren?