Schlechte Rezension, wie geht ihr damit um?

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  • Du machst es einem aber auch schwer. ;-) Ich hab gestern abend schon mal überlegt, ob ich etwas schreiben soll und ich hatte da das Gefühl, in einer Zwickmühle zu sein. Entweder schreib ich was (und ich bin ja Magalis Meinung), dann bestätige ich nur, was Du vorausgesagt hast, oder ich schreibe nichts, dann besteht die Gefahr, dass es als schweigende Zustimmung gedeutet wird.


    Aber wenn wir im Prinzip einer Meinung sind, dann gibt es ja auch keinen Grund, das Ganze aus dem Ruder laufen zu lassen.

  • Mit Stichelei, warst allerdings weniger du sondern Magalis Zitat von mir gemeint.
    Von daher, alles gut....


    Mich irritiert halt nur, wenn ich mir die Diskussionen hier häufig ansehe, daß Magali quasi als "Anheizer" auftritt und dann erwachsene und meiner Meinung nach hochintelligente Menschen sich dazu hergeben ihre Scherben wegzuräumen...dieses Phänomen wollte ich lediglich kurz angesprochen haben (Bevor es wieder auftritt...), falls es den Betroffenen nicht bewußt ist oder aber ich dieses Phänomen total mißdeute....betrifft mich ja nicht, ich finds nur hin und wieder ganz witzig zu beobachten... :grin

  • sorry, dass ich mich einmische, aber:


    "Aber wenn wir im Prinzip einer Meinung sind, dann gibt es ja auch keinen Grund, das Ganze aus dem Ruder laufen zu lassen. "


    einen grund zum aus-dem-ruder-laufen-lassen sehe ich auch bei unterschiedlichen meinungen nicht.
    zum thema selbst beim nächsten mal mehr.
    eilige grüße und ein dchönes wochenende


    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)


  • Stimmt, da geb ich Dir Recht. :-)

  • Ich bin kein Schriftsteller und werde dementsprechend nicht mit negativen Rezensionen konfrontiert.


    Aber: ... falls Dich meine Meinung bezüglich negativer Kritik allgemein interessiert, dann hier meine 2 Cents dazu:


    Wenn ich Schriftsteller WÄRE, würde ich mein Buch natürlich gut finden...sonst hätte ich es ja schließlich nicht geschrieben und veröffentlicht. Will sagen: in erster Linie schreibt man ein Buch doch für sich...erst danach für ein, sagen wir mal, privateres Publikum (Bekannte, Freunde, Verwandte)...und erst weit DANACH für den Rest der Welt. Oder?...;-)


    Frage: welche Meinung ist Dir denn am wichtigsten?


    Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. So what?!


    ...und noch etwas: je unsachlicher und unprofessioneller eine negative Kritik ausfällt, desto eher kann man sie doch wohl in die Tonne kloppen. Meinst Du nicht?


    Schönes Wochenende @allen.


    :wave

  • Nochmal: Es geht nicht darum, jede kritische Stimme komplett auszublenden!


    Wichtig ist, dass man unterscheiden lernt, was kritische Stimme ist und was "Mütchen kühlen" (zu dem das Internet reichlich Gelegenheiten bietet).


    Wenn ein Buch in die Buchläden kommt, dann ist das Ergebnis nicht nur das, was der Autor sich zusammengesponnen hat - nein! Der Text ist durch eine Reihe von Prüfungen gegangen, wurde (meist mehrmals) überarbeitet. Was gedruckt wird, wurde nicht nur vom Autor abgesegnet, sondern auch vom Verlag.


    Wenn ein Autor mit dem Ergebnis so richtig zufrieden ist, dann zwickt so eine schlechte Reaktion natürlich, da kann man machen, was man will.


    Werden Argumente vorgebracht, dann stellt sich die Frage, inwiefern die Kritik zutreffend ist -- für das betreffende Buch ist es schon gleichgültig, aber für spätere Projekte ist überlegte, reflektierte Kritik überaus nützlich.


    Klagt der Leser etwas ein, was gar nicht in der Absicht des Autors lag, dann ist das schlichtweg ein Problem der Erwartungshaltung, vielleicht auch ein Zielgruppenproblem. Es allen Lesern recht zu machen, dürfte der Quadratur des Kreises gleichkommen.


    Attackiert ein Leser den Autor persönlich, verwechselt er Offenheit und Ehrlichkeit mit Unverschämtheit, dann muss man das abschütteln!


    Es hat auch nicht jeder Mensch die gleichen Vorlieben beim Essen oder bei der Urlaubsgestaltung! :chen



    Edit: Tippfehler

  • Mein guter Name, Jago, mein guter Name!


    :lache



    @Babyjane


    okay, ich habe es inzwischen gelesen. Ich mußte mir nur zuerst die Lachtränen aus den Augen wischen.
    Ein toller Tanz, den Du hier wieder vollführst. Na, es ist bald Kanreval, frau muß in Übung bleiben.


    Da Du diejeinge bist, die hier im Forum stets am lautesten Kritikfähigkeit einfordert, schlage ich für die Zukunft ein wenig 'Show, don't tell' von Deiner Seite vor.



    Iris


    Du siehst mal wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht. Kein Wunder, daß Du Dir so oft den Kopf an den herumstehenden Baumstämmen einrennst.



    Delphin


    der Scheck mit dem ausgemachten Betrag für die Unterstützung meiner Stellungnahme in diesem Thread kommt mit der nächsten Post.
    :grin



    Mein guter Name! Mein guter Name! Mein guter Name! Ich habe meinen guten Namen verloren. Ich habe verloren, was unsterblich war von mir, was bleibt ist tierisch. Mein guter Name, Jago, mein guter Name!



    Ach, ich liebe Shakespeare!



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Da Du diejeinge bist, die hier im Forum stets am lautesten Kritikfähigkeit einfordert, schlage ich für die Zukunft ein wenig 'Show, don't tell' von Deiner Seite vor.


    magali


    Ich kann dir nicht folgen, aber das muß ich auch nicht... :lache


    Edit:
    Mir öffneten sich gerade die Augen, solltest du darauf anspielen, daß ich hier keinerlei Geschichten mehr einstelle, sei beruhigt, das liegt nicht daran, daß ich Kritik fürchte, sondern hat andere Gründe. ;-)
    Wenn ich mich recht erinnere, habe ich mich auch noch nie mimöschen gleich an Wolke gewandt und gezetert, wenn einer meiner Texte hier in der Luft zerrissen wurde, sondern hab lediglich hin und wieder darauf hingewiesen, daß dies mein Text ist und es mir obliegt, ob ich die auftauchende Kritik in Veränderungen umsetze oder nicht.....(also genau das, was ich hier auch schreibe und einfordere)


    Edit:
    Bezeichnend, daß du mit Lächerlichkeit reagierst....Argumente für heute aus, was?

  • Zitat

    Original von drehbuch
    es soll sogar - ich betone ausdrücklich, dass ich damit nicht tom meine - auch autoren geben, die so eine miese kritik selbst verfassen und sich dann im bewusstsein der verlässlichkeit ihrer fangemeinde und deren reaktion beruhigt zurücklehnen (hörensagen!)...


    Doch, das hab ich auch schon erlebt. Als ich vor 20 Jahren für ein Magazin schrieb und einen wüsten Verriss eines Sachbuchs darin fand, das ein Redaktionskollege geschrieben hatte, fragte ich den Chefredakteur, wer um alles in der Welt denn dieser Rezensent sei. Er grinste und meinte: "Norbert (der Autor) selbst."


    Ich hab nie erfahren, was ihn gebissen hat, das zu schreiben. Ihm war halt danach.


    Rezensionen, die unsachlich-persönlich werden und aufgrund des Inhalts aus dem persönlichen Umfeld des Verfassers stammen müssen (Neider, vergrätzte Expartner, abgeblitzte Verehrer) oder solche, die einen Verriss darstellen unter gleichzeitiger Bewerbung eines Konkurrenzprodukts (ging einem mir bekannten Sachbuchautor so) würde ich evtl. doch als "unzumutbar" reklamieren.


    Ansonsten gilt, was Mit-Eulen hier schon sinngemäß ausführten: "Wer sich in die Öffentlichkeit begibt, kommt darin um". Bzw. muss auch mit unliebsamen Reaktionen zu leben lernen. Ich hab schon Morddrohungen für Konzertkritiken bekommen.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

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  • zu einigem von mir vor jahren in zeitungen veröffentlichten gab es mW weder rezis noch leserbriefe oder für mich wahrnehmbare zusammenrottungen von fans oder feinden.
    wenn ich mir jetzt aber mal vorstelle, ich hätte ein buch über das leben in der deutschen nachkriegszeit à la bosetzky geschrieben...
    kämen hinweise auf tatsächliche fehler (meister nadelöhr im westfernsehen angesiedelt) nähme ich mir das zu herzen und würde beim folgeband (selbstverständlich schriebe ich WENN dann einen forsytesagaähnliches gebilde mit nobelpreischance *g*) besser recherchieren.
    kämen gehäuft aus nach meinem dafürhalten ehrlichem "munde" äusserungen wie "gefällt mir nicht, weil...", würde mich das vermutlich in sachen "stolz" und "finanzierung geplanter weltumrundungskreuzfahrt" traurig machen, aber ich würde diese meinungen überdenken. und dann darüber entscheiden, ob und ggf was ich beim nächsten mal anders machen will - oder auch nicht.
    hätte ich den eindruck, kritik (negative) käme aus unsachlichen gründen, würde ich sie zu ignorieren versuchen, erfolgte sie zb in fäkalsprache würde ich mich, wie hier angeregt, wenn möglich an den betreiber der jeweiligen plattform wenden.
    ein dickes fell würde ich mir zuzulegen versuchen, aber kritik ganz auszublenden nicht.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Zitat

    Original von Vandam
    Ich hab schon Morddrohungen für Konzertkritiken bekommen.


    :wow :wow :wow Vandam, ich wusste gar nicht, was du für einen gefährlichen Job hast! ;-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Ich habe lange überlegt, ob ich etwas zu dem heiklen Thema schreibe. Aber jetzt kann ich doch nicht anders.


    Erst mal zurück zum Ausgangspunkt: Also, ich fand die Kritik, um die es hier geht, nicht zerstörend. Drei Sterne - das ist immerhin noch etwas. Es wurde doch auch einiges Positives herausgearbeitet.


    Zu den Auswirkungen: Ich selbst habe im Dezember 2008 eine kompromisslos vernichtende ein-Sternchen-Kritik mit der Überschrift "Grausam" bekommen und konnte zusehen, wie meine "Leiche" von einem über ein Jahr gehaltenen Platz unter den ersten 10 000 ( = regelmäßig unter den ersten 100 deutschen Krimis) auf Platz 100000 und noch tiefer heruntersauste. Ganz ehrlich: Das tat verdammt weh, weil Amazon für mich mein überregionaler Marktplatz ist. (Ikarus, natürlich will man als Autor auch Geld verdienen, weil schon aufgrund des Zeitaufwands das Schreiben irgendwann kein nettes Hobby zur Selbstverwirklichung mehr sein kann.)
    Dass der Rezensentin der Plot meines Erstlings nicht gefallen hat, konnte ich objektiv nachvollziehen, so wie sie ihn entblößt darstellt (auch wenn ich mich über ein einziges gutes Wort auch gefreut hätte), und es wird mir ganz sicher eine Lehre sein, wenn ich den nächsten Krimi schreibe.
    Gestern kam die nächste negative Kritik – und wäre ich paranoid, begänne ich mich allmählich zu wundern, warum dies plötzlich und in so engem Zeitraum geschieht, wo die „Leiche“ doch schon 2005 erschien und bis dato nur positive Reaktionen erhielt. Aber das muss man eben als öffentliche Autorin schlucken. Immerhin teile ich als Lese-Eule ja auch manchmal heftig aus.


    P.S. Wie das Leben so spielt: Letzte Woche teilte mir mein Verlag mit, dass die "Leiche" zum dritten Mal nachgedruckt wird. :-) Das bedeutet ja wohl, dass zumindest mein regionales Zielpublikum weiterhin zufrieden ist.

  • Man muss wohl einfach akzeptieren, dass die Geschmäcker der Leser verschieden sind. Natürlich ist es für das Ego des Autors immer ein gewaltiger Dämpfer einen Verriss des Werkes hinzunehmen, an dem man monatelang hart gearbeitet hat. Dafür gibt es aber auf der anderen Seite ja auch immer wieder Lob und Zuspruch in Form von positiven Kritiken. Das darf man dabei nicht vernachlässigen. Ich finde, das Schreiben lohnt sich allein für diejenigen Leser, denen mein Buch ein paar Stunden gute Unterhaltung bieten kann, die es bestenfalls berührt, zum Lachen und zum Weinen bringt. Wenn mir das nicht bei jedem gelingt, manche es sogar doof finden, muss ich das hinnehmen.


    Ich hab auch mal eine 1-Stern-Rezi bei Amazon gekriegt (für mein Kinderbuch), an der ich ziemlich lange gekaut habe. Nach mehrfachen Lesen der Kritik war mir dann aber klar, dass der Sinn des Buches einfach an der Rezensentin vorüber gegangen war (was ich natürlich auch wieder in gewisser Form mir anheften muss, denn offenbar hatte ich ihn nicht deutlich genug rübergebracht). Okay, es war mein Erstlingswerk. Aber 1-Stern-Rezis tun einfach weh, egal, wie lange man schon veröffentlicht und wie routiniert man ist.


    Unterm Strich und auf Dauer gesehen schmerzt natürlich berechtigte und sachliche Kritik mehr als unsachliche. Letzter hake ich schon schneller ab. Erstere hingegen kann mich auch weiterbringen, wenn ich sie an mich heranlasse und mir Gedanken darüber mache.


    Rita


    "Grausam" würde ich per se schon mal unter "unsachlicher Kritik" einordnen. ;-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von keinkommaVandam, ich wusste gar nicht, was du für einen gefährlichen Job hast! ;-)


    ... von welcher Band? :yikes[/quote]


    Das waren irgendwelche "Lokalmatadoren". Den künstlerischen Aspekt hab ich eigentlich stets wohlwollend abgehandelt. Man kann Freizeitmusiker nicht nach den Maßstäben messen, die man an Vollprofis anlegen würde, finde ich. Einmal hab ich mich unfreundlich über die katastrophale Organisation einer Veranstaltung verbreitet, da ging's dann rund.


    War nix im Vergleich zu den Reaktionen auf einen kleinen Artikel über jüdische Künstler. Auto mit antisemitischen Parolen beschmiert, Familie bedroht ... wir waren Stammgast auf dem örtlichen Polizeirevier und haben anderthalb Jahre lang über die Schulter geschaut. Dann ließ der Spuk nach.


    Das sind dann Publikumsreaktionen der wahrhaft unsachlichen Art.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • In Kürze erscheint mein erster Roman, und da werde ich natürlich auch mit dem Thema konfrontiert werden. :gruebel


    Es gibt bestimmt auch einige unkonstruktive, aus schlechter Laune heraus geschriebene Rezensionen, doch wenn es eine ehrliche Meinung ist, finde ich sollte man sich damit auseinandersetzen und für sich das Beste daraus ziehen. Man kann ja aus Kritik auch lernen. :-)


    Liebe Grüße
    Verena