ZitatOriginal von Alraune
Das israelische Ober-Rabbinat hatte gestern Vormittag die offiziellen Beziehungen zum Vatikan wegen der Rehabilitierung von Williamson ausgesetzt.
Die Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat beschlossen, den Dialog mit der Katholischen Kirche vorerst abzubrechen.
Das sind schon recht heftige Reaktionen. Ob gerechtfertigt oder sinnvoll, sei dahin gestellt. Immerhin geben sie einen Gradmesser, wie gravierend diese Aktion des Papstes von diesen Seiten gesehen wird.
Eine mehr als verständliche Reaktion im Hinblick auf die instinktlose Entscheidung des Herrn Benedikt. Gerade er als Deutscher hätte hier mit viel mehr Sensibilität handeln müssen. Einer der "begnadigten" Herren leugnet nach wie vor den Holocaust. Sollen die jüdischen Glaubensgemeinschaften weiterhin mit einer solchen Kirche im Dialog bleiben, die Mitglieder beherbergt, die millionenfachen, nachgewiesenen Mord leugnen? Der Papst, dieser angeblich Unfehlbare, hat seine Entscheidung in vollem Wissen um diesen Umstand getroffen. Sind das jetzt erste Ansätze einer beginnenden Demenz?
Insofern ist die Diskussion darüber, ob hier eine Exkommunizierung aufgehoben wurde, oder ob hier jemand ggf. sein Kardinalsamt zurückbekommen hat, müssig und im Grundsatz lächerlich.
Es geht um die Haltung der Katholischen Kirche zum Holocaust und ihr Verhältnis zu den Juden. Da scheint es bei dieser Kirche noch sehr, sehr viel aufzuarbeiten zu geben. Vielleicht sollte der Papst damit mal langsam beginnen. Aber darauf wird man wohl vergebens hoffen - auf den Erzreaktionär Johannes Paul II. folgte der Erzreaktionär Benedikt XVI.
Gibt es beim Papstamt eigentlich den Begriff des Amtsmissbrauchs?