Carneval - Craig Russell

  • Meine Meinung:
    Bei Carneval handelt es sich um den 4. Fall von Jan Fabel und seinem Team von der Hamburger Polizei.
    Doch diesesmal wird Jan Fabel ohne Team nach Köln gerufen, um den Ermittlern dort bei einem Serienmörder zu helfen.
    Bis es allerdings soweit kommt, erfährt der Leser viel aus dem Privatleben des Ermittlers.
    Fabel möchte eigentlich bei der Mordkommission aufhören und in einer anderen Branche Fuß fassen. Aber ihn überkommen immer wieder Zweifel, da er nun einmal der beste Ermittler ist und er irgendwie auch nicht ohne leben kann. Bis er sich zu einer Entscheidung durchringt, gibt es viele Streitgespräche zwischen Fabel und seiner Lebensgefährtin.


    Gleichzeitig macht sich Marie, eine Kollegin aus Fabels Team, selbsttändig nach Köln auf. Dort soll ein ukrainischer Mafiaboss sein Netzwerk aufbauen, was Fabel mit Kollegen in Hamburg im ersten Band zerstören konnten. Doch dabei gab es bei der Polizei schwere Verluste, weswegen Marie auf einem persönlichen Rachefeldzug ist.


    Anfangs werden beide Handlungsstränge paralell geführt und zwischendurch darf man einen Blick auf ein ukrainisches Sonderteam werden, sowie auf das Tagebuch eines irren Clowns werfen.
    Um diesen Clown sollte es eigentlich laut Klappentext auch gehen, der jedes Jahr in der Weiberfastnacht zum Mörder wird. Doch leider verläuft diese Handlung nur am Rande ab. Erst zum Ende hin, bekommt dieser Fall wieder Priorität im Buch.
    In erster Linie geht es allerdings um diesen Mafiaboss und Maries Rache für ihr verpfuschtes Leben.


    Diese Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungssträngen wirkten auf mich wie lauter Kurzgeschichten, was ich eigentlich nicht so mag. Komischerweise tat das der Spannung keinen Abbruch. Im Gegenteil, ich wollte weiterlesen, um zu erfahren, wie es nun in den einzelnen Geschichten weitergeht.


    Mittlerweile habe ich soetwas wie eine Hassliebe zu diesen Bänden entwickelt, die sich von Band zu Band zu steigern scheint.
    Ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Jan Fabel weitergeht, welche Fälle er lösen muss und wie er sie angeht. Aber die Weise, wie der Autor an eine Story rangeht, kann ich nicht immer nachvollziehen und ist so streckenweise trotz Spannung langatmig.
    Deswegen gibt es auch für dieses Werk nur drei bis vier Sterne.

  • Mehr als 15 Monate lag dieses Buch in meinem Regal, wie dumm von mir.


    Jan Fabel hat mir hier wieder sehr gut gefallen, seine Art zu ermitteln, finde ich klasse und auch das Menschliche drum herum mag ich. Ich bin sehr gespannt, was aus ihm und Susanne wird.


    Das Buch beschreibt mehrere Fälle und zu Beginn war es für mich nicht ganz leicht, die Zusammenhänge zu enträtseln. Wenn ich auf einer Spur war, führte sie wieder ins Leere.


    Der Kölner Karneval ist als Kulisse sehr gut gelungen, Clowns machen mir übrigens total Angst, Stephen King hat mich da versaut. :wow


    Die verschiedenen Fälle, die nebeneinander abgewickelt wurden, sind allesamt spannend. Zwischendurch musste ich "Blutadler" nochmal aus dem Regal holen und nachlesen, da es schon so lange her ist, dass ich es gelesen habe.


    Das Ende lässt mich nicht ganz zufrieden zurück.



    Ich vergebe 9 Punkte und freue mich auf den nächsten Fall.


    Zur Verfilmung: Jan Fabel wird von Peter Lohmeyer, Maria Klee wird von Lisa Marie Potthoff dargestellt. Klick


    Zu "Lennox":
    Erscheinungsdatum laut Amazon ist Juli.

  • Zitat

    Original von geli73
    Mehr als 15 Monate lag dieses Buch in meinem Regal, wie dumm von mir.


    Tjaja, Alzheimer läßt grüssen...... :chen

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ich habe das Buch nun auch beendet. Nicht der beste Vertreter der Reihe, aber immer noch spannend zu lesen und mit einigen Wendungen versehen.


    Zum einen wird der Handlungsstrang um den ukrainischen Gangsterboss Wasil Witrenko, welcher in Band 1 offengelassen wurde, fortgeführt. Zum anderen wird der Karnevalsmörder gesucht, der immer an einem bestimmten Tag während der Feierlichkeiten zuschlägt. Beide Stränge sind eher lose miteinander verbunden. Vor allem auf Leser die den ersten Band damals nicht lasen, dürfte das Ganze ein wenig zusammengestückelt wirken. Mich störte es allerdings nicht. Es waren halt offene Fragen vorhanden, die Russell hier klären konnte.


    Die Krimihandlung wird gewohnt spannend geschildert. War "Blutadler" damals noch vorhersehbar, so wurden die Täter in den Folgebänden immer überraschender. Eine stetige Entwicklung des Autors. Russell präsentiert dem Leser im vorliegenden Fall mehrere Verdächtige, die auf den ersten Blick alle ins Schema passen. Der Leser weiß, dass die meisten falsche Fährten sind. Aber wer? Mir schwante die Lösung erst kurz vor der Enthüllung. Also in der Phase, in der sich die Hinweise eh verdichten.


    Fazit: Guter vierter Band. Zwei oder Drei gibt es meines Wissens noch, danach erschien nichts mehr. Ich werde sie mir beizeiten zu Gemüte führen.