Natürlich liest Frau Nofret mal wieder mittendrin in einer Reihe...Dieses Buch habe ich gestern per Zufall bei den ME's entdeckt und dachte für die Zugfahrt wäre es genau das Richtige vom Umfang her.
Man muss dazu sagen, dass dies mein erstes Buch von Charlaine Harris ist.
Mir hat die Geschichte Um Harper und ihren Bruder Tolliver recht gut gefallen, war sie doch mal etwas anderes. Sonst bin ich ja, was den "Fantasybereich" angeht, eher vorsichtig, aber dieses Buch hatte was. Harper erscheint mir eine sehr sympathische Figur, welche von Dr.N. als Gastdozentin eingeladen wird, um Leichen zuzuordnen, da er an ihrer Glaubwürdigkeit zweifelt. Und prompt liegt in einem Grab eine Leiche zuviel... Hier wird Harper mit einem Fall konfrontiert, bei welchem sie ca. 1,5 Jahre zuvor keinen Erfolg hatte - und gemeinsam mit ihrem Stiefbruder begibt sie sich auf Spurensuche...
Diese Geschichte besticht nicht durch eine enorme Spannung oder dergleichen, nein, sie hat ihren eigenen Charme durch ihre Figuren. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und werde hie und da sicher nochmals zu einem Buch der Autorin greifen.
Charlaine Harris: Falsches Grab
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Zitat
Original von nofret78
Natürlich liest Frau Nofret mal wieder mittendrin in einer Reihe...Dieses Buch habe ich gestern per Zufall bei den ME's entdeckt und dachte für die Zugfahrt wäre es genau das Richtige vom Umfang her.Dann sei froh, dass das hier der 2. und nicht der 4. Band ist, sonst würdest du die anderen mit ganz anderen Augen lesen.
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Es ist ein paar Jahre her, dass ich den ersten Teil der Reihe gelesen habe, aber an einiges konnte ich mich noch erinnern. Es ist aber auch nicht schlimm, wenn man mit diesem Teil einsteigt, denn es wird auch hier nochmal erzählt, wieso Harper diese besondere Gabe hat und was es damit auf sich hat. Mit 16 wird sie von einem Blitzschlag getroffen und danach ist alles anders. Nun reist sie mit ihrem Stiefbruder durchs Land und findet für viele Leute ihre verstorbenen Verwandten. Hat sie jemanden gefunden, kann sie dessen letzte Augenblicke und die Todesursache sehen und fühlen. Keine leichte Aufgabe und ohne ihren Bruder würde sie das wohl nicht durchstehen.
Wenn man es genau nimmt, ist Tolliver gar nicht ihr Bruder. Sein Vater heiratete ihre Mutter, daher sind sie nicht blutsverwandt.Aber sie haben noch gemeinsame jüngere Halbgeschwister, die bei der Schwester von Harpers Mutter aufwachsen.
Ihr neuer Auftrag verschlägt sie nach Memphis. Im Rahmen eines Seminars für Okkultismus soll Harper ihre Gabe vor den Studenten des Bingham Colleges unter Beweis stellen. Was ihr auch gelingt und zwar deutlicher, als ihr lieb ist. Im Grab eines Toten aus dem 19. Jahrhundert liegt die wesentlich jüngere Leiche eines kleinen Mädchens. Harper ist geschockt, denn es handelt sich um Tabitha Morgenstern, deren Eltern sie vor gut eineinhalb Jahren in Nashville engagiert hatten, um ihre Tochter zu suchen. Sie war von Zuhause entführt worden und seitdem spurlos verschwunden. Trotz intensiver Suche hatte Harper damals keinen Erfolg.
Sie und Tolliver sind sich sicher, dass der Fund der Leiche kein Zufall ist, denn woher hätte der Mörder wissen sollen, dass Harper ausgerechnet auf diesem Friedhof in Memphis auftaucht. Hat vielleicht der Mörder selbst dem College empfohlen, sie zu engagieren? Und wer ist es? Schon damals hat die Polizei im engsten Familienkreis der Morgensterns ermittelt. Und nun scheint sich der Verdacht auch auf Harper auszudehnen. Dann wird eine weitere Leiche gefunden...Ich denke, man kann das Buch als Mystery-Crime bezeichnen, wobei allerdings auch die persönliche Geschichte von Harper Connelly nicht zu kurz kommt. Wie ich es schon von den Sookie-Büchern kenne, legt Charlaine Harris auch hier viel Wert auf Details und gut ausgearbeitete Charaktere. Man kann sich sehr gut in die junge Frau und ihre Situation hineindenken.
Und wie gewohnt, ist der Schreibstil flüssig und die Geschichte spannend und an den richtigen Stellen mit wohl dosiertem Humor. Ich habe zwar vermutet, wer der Täter ist und lag auch richtig, aber das hatte keinen Einfluss auf die Spannung.
Auf dem Buchrücken steht ein Kommentar von "The Globe and Mail": Man muss diese Heldin einfach lieben, die es nicht erwarten kann, ihre Schuhe auszuziehen und barfuß über Amerikas Friedhöfe zu spazieren...
Dem stimme ich zu. Ich mag Harper und finde, sie meistert ihr Leben trotz aller Schwierigkeiten in der Vergangenheit und Gegenwart sehr gut.
Im Laufe des Buches fragt Harper sich, was sie eigentlich tatsächlich ist. Hellseherin trifft es ja nicht wirklich. Ich hätte da eine passenden Bezeichnung: Totenleserin.Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergehen wird mit Harper Connelly und ihrer Suche nach den Toten. Und mit Tolliver.