Wer sich in Gefahr begibt - Ann Granger

  • Es gibt bereits eine Rezi zum Hörbuch, ich habe mich aber trotzdem entschlossen, hier einen Thread dazu aufzumachen. Ich hoffe, das ist okay :-).


    Der 1. Fall für Lizzie Martin & Benjamin Ross


    Originaltitel: A Rare Interest in Corpses (2006)
    Bastei Lübbe Tb 2009, 364 S.


    Über den Inhalt:
    1864: Nach dem Tod ihres Vaters kommt die völlig mittellose Lizzie Martin aus der Provinz nach London, um eine Stelle als Gesellschafterin bei einer verwitweten Dame anzutreten. Auf dem Weg zu ihrem neuen Zuhause sieht sie von der Kutsche aus einen Leichenwagen, der eine tote Frau abtransportiert. Von ihrer Arbeitgeberin erfährt sie, dass ihre Vorgängerin von einem Tag auf den anderen verschwunden ist, ohne ihre persönlichen Sachen mitzunehmen. Als dann Inspector Ben Ross erscheint, den sie flüchtig aus Kindertagen kennt, und der im Fall einer jungen ermordeten Frau ermittelt, bei der es sich um die verschwundene Gesellschafterin handelt, ist Lizzies Neugier geweckt und sie beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.


    Über die Autorin:
    Ann Granger war früher im diplomatischen Dienst tätig. Sie hat zwei Söhne und lebt heute mit ihrem Mann in der Nähe von Oxford. Sie schreibt in der Tradition von Agatha Christie und Martha Grimes und hat sich mit ihren fesselnden Krimis zahlreiche Freunde geschaffen.


    Meine Meinung:
    Die anderen beiden Krimireihen von Ann Granger sind überhaupt nicht mein Fall und auch dieses Buch wollte ich nach den ersten paar Seiten als zu langweilig bei Seite legen. Wie gut, dass ich es nicht getan habe.
    Denn es entwickelte sich schnell zu einem gut geschriebenen, kurzweiligen, ruhigen kleinen Wohlfühl-Krimi, bestens geeignet für einen verregneten Nachmittag auf der Couch.
    Das Geschehen wird zum großen Teil aus Sicht der neugierigen, intelligenten und schlagfertigen Lizzie geschildert. Dabei sind Handlungsverlauf und Auflösung schlüssig und haben mir sehr gut gefallen.
    Ich freue mich darauf, den sehr sympathischen Hauptfiguren im nächsten Band wieder zu begegnen.


    Ach ja: Das neue Ermittler-Team hat auf angenehme Weise Ähnlichkeiten mit Anne Perrys Inspektor Pitt und seiner Ehefrau Charlotte.

  • Der Meinung schließe ich mich an. Vielen Dank JaneDoe für die schöne Rezi. Ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen und war ganz erfreut, dass es eine weitere Reihe "unblutiger" Krimis im viktorianischen Zeitalter gibt. Dass die Geschichte am Anfang eher beschaulich erzählt wird, hat mich nicht so gestört. Dafür wurden die Protagonisten gut eingeführt.


    Der zweite Band ist jetzt auch erschienen und ich hoffe, es werden noch einige folgen.

  • Nach der Markby/Mitchell-Reihe mal ein historischer Krimi von Ann Granger und nach anfänglichen Zweifeln muß ich sagen, man liest sich von Seite zu Seite besser rein in die Geschichte. Ich bin noch nicht ganz fertig und kann es gar nicht abwarten, heute abend endlich weiterzulesen. Mir sind allerdings auch die Parallelen zu Anne Perrys Inspektor Pitt und seiner Frau Charlotte aufgefallen, was mich aber nicht stört, da ich diese auch sehr gerne lese. Das ist sicherlich nicht mein letzter historischer Krimi von Ann Granger.

  • Ein wirklich gelungenes "Debut" der neuen Reihe von Ann Granger.


    Die Markby/Mitchell Serie kenn ich bis, glaub ich Band 7 oder 8. Mag sie allerdings auch sehr gerne, da es eben eine ruhigere Art von Krimi ist und dann auch noch in England spielt. Und zwei doch leicht skurrile Protagonisten hat, die ich irgendwie mag.


    Dieses Buch hier gefiel in der Hinsicht noch ein bißchen besser, da es eben ein historischer Krimi ist der dazu eben auch noch in England spielt.
    Sozusagen mein Lieblingsschauplatz und da ich ein Historienfan bin eben auch eine interessante Zeit.


    Die beiden Protagonisten mochte ich auf Anhieb, gerade Lizzie, auch wenn sie sich meiner Meinung nach doch ein bißchen zu sehr in Gefahr begibt, ohne viel darüber nachzudenken und die möglichen Folgen zu überdenken.
    Aber, da es ja der Titel des Buches ist, bin ich da mal nicht so :grin


    Auch Benjamin, der auf mich leicht schüchtern wirkende ist eine sehr sympathische Figur, den ich ebenfalls auf Anhieb mochte.


    Parallelen zu Anne Perry kann ich jetzt nicht ziehen, da ich die Büchzer von ihr bisher gar nicht kenne.


    Ann Granger war eher ein Zufallstreffer in der Bücherhalle, der mich sofort ansprach.



    Einziges Manko an dieser neuen Reihe ist, daß ich den zweiten Teil - Neugier ist ein schneller Tod - auch bereits kenne und dieser mich nicht so sehr überzeugen konnte.
    Da bin ich eigentlich erst am Ende richtig reingekommen, so daß mir das dann wieder gefiel.


    Aber ich hoffe trotzdem bald auf einen dritten Teil und daß dieser dann wieder so gut wird, wie der erste.
    Ann Granger kann es ja, daher werde ich den nächten Band lesen wollen.

  • Bisher hatte ich von Ann Granger noch gar kein Buch gelesen bzw. einige angelesen und festgestellt, dass das wohl nichts für mich ist.
    Dieses hat mir eine mutige Freundin als Geschenk mitgebracht und ich habe mich dann doch daran gemacht, es zu lesen.


    Anfangs fand ich es fast ein wenig langweilig, aber so nach und nach habe ich mich in die Geschichte reingelesen. Lizzie und Ben waren mir von Anfang an recht symphatisch.
    Allzu große Überraschungen oder Spannungsmomente gab es jetzt nicht, aber trotzdem hat es Spaß gemacht zu lesen und meine Neugier die ganze Zeit aufrecht erhalten.
    Das Buch ist schön und flüssig geschrieben, für mich absolut geeignet, um zu entspannen und abzutauchen - am liebsten natürlich auch noch in London.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Lizzie kommt nach dem Tod ihres Vaters als Gesellschafterin für ihre Tante Parry nach London. Sie bekommt die Stelle einer Frau, deren Leiche kurz darauf gefunden wird. Inspektor Ross übernimmt die Ermittlungen und erhält oft unerwartete Hilfe von der scharfsinnigen Lizzie.


    Das Buch ist in einem sehr angehmen Stil geschrieben und liest sich sehr leicht. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Lizzie und von Inspektor Ross beschrieben, beides in Ich-Form, was ich in diesem Fall nicht als störend empfunden habe. Die zwei Figuren sind mir sehr sympatisch.


    Bei Reisen durch London, merkt man, unter welchen unmenschlichen Bedingungen, die Arbeiter, Bettler, Kranke damals leben mussten und leider auch wie wenig die meisten Reichen sich darum gekümmert haben.


    Immer wieder, und meiner Meinung nach zu oft, trifft Lizzie durch Zufall auf bekannte Gesichter. Selbst wenn alle sich nur in einem Viertel von London bewegen, sind diese Begegnungen doch sehr unrealistisch. Es gibt den Eindruck, die Geschichte würde in einem kleinen Dorf spielen und nicht im riesigen London.


    Das Ende war etwas zu viel des Guten, aber trotzdem hat das Buch mir sehr gut gefallen und ich freue mich auf die nächsten Bücher mit Lizzie und Ben.

  • Titel: Wer sich in Gefahr begibt
    OT: A Rare Interest In Murder
    Autorin: Ann Granger
    Übersetzt aus dem Englischen von: Axel Merz
    Verlag: Bastei-Lübbe
    Erschienen: Dezember 2008
    Seitenzahl: 368
    ISBN-10: 3404159454
    ISBN-13: 978-3404159451
    Preis: 8.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    England, 1864. Als Lizzie Martin mit dem Zug nach London kommt, um eine neue Stelle anzutreten, ahnt sie nicht, welche Abenteuer hier auf sie warten. Doch schon der erste Eindruck, den sie von der Stadt bekommt, ist bedrückend. Bereits vor dem Bahnhof begegnet sie einem Leichenwagen, der eine tote Frau abtransportiert. Und in ihrem neuen Heim angekommen, erfährt sie, dass ihre Vorgängerin unter mysteriösen Umständen von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden ist. Lizzies Neugier ist geweckt. Zusammen mit ihrem alten Bekannten Inspector Benjamin Ross beginnt sie nachzuforschen.


    Die Autorin:
    Ann Granger war früher im diplomatischen Dienst tätig. Sie hat zwei Söhne und lebt heute mit ihrem Mann in der Nähe von Oxford. Bestsellerruhm erlangte sie mit der Mitchell-und-Markby-Reihe und den Fran-Varady-Krimis.


    Meine Meinung:
    Ein grundsolider Krimi ohne große Überraschungen. Krimi-Normalkost halt. Sehr gut gelungen sind die Beschreibungen der damaligen Zeit. Da hat man nicht den Eindruck, die Protagonisten hätten quasi eine Ahnung von kommenden Zeiten – vielmehr sind die handelnden Personen fest in den gesellschaftlichen Verhältnissen der damaligen Zeit „zu Hause“. So werden auch viele Lebensumstände akzeptiert, die für uns heute undenkbar sind. Die Klassengesellschaft war zu damaliger Zeit nun einmal der Normalzustand. Das Buch bietet solide Krimiunterhaltung, wird aber wohl niemand ekstatisch vom Sessel reißen. Was diesem Krimi in meinen Augen fehlt, ist das Besondere, das Anderssein. Die von Ann Granger geschriebene Geschichte hat man so wohl schon – wenn auch mit anderen Worten – woanders schon mal in ähnlicher Form gelesen, eine Geschichte deren Grundmuster uns schon in unzähligen anderen Krimis begegnet ist. Man ist auch ein wenig an Anne Perry erinnert, deren Krimis allerdings mehr Tiefe haben. In diesem Krimi von Ann Granger wird leider auch der „Genosse Zufall“ ein klein wenig überstrapaziert und man hat als Leser den Eindruck da wird etwas zuviel konstruiert. Trotzdem ein lesenswerter Krimi, allerdings sollten hohe Erwartungen doch etwas runtergefahren werden. 6 Punkte......mehr ist leider nicht drin.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Die Atmosphäre des Buches ist ruhig und gemächlich. Sogar der Mordfall kommt unblutig daher. Langweilig wurde mir die Story aber trotzdem nicht, denn kleine Details aus dem Alltag des 19. Jahrhunderts lassen die damalige Zeit auf eine erzählerische Art lebendig werden. So schmunzelt man über eine Kuh, die frühmorgens durch die Straße getrieben wird, um bei Bedarf Milch zu geben. Auf diese Weise kann man mit eigenen Augen sehen, dass die Milch auch wirklich frisch ist. Und auch den Randfiguren wie dem Kutscher Mr. Slater oder dem Küchenmädchen Bessie wird liebevoll Leben eingehaucht.
    Die beiden Hauptpersonen Lizzie Martin und Kommissar Ross sind beide sympathisch, bodenständig und tatkräftig, und auch wenn Lizzie für eine Frau sehr forsch und manchmal etwas zu mutig ist, ist das gerade das Salz in der Suppe.


    London muss damals ein Dorf von höchstens 100 Einwohnern gewesen sein, denn Lizzie begegnet ständig den selben wenigen Personen, was im Laufe des Buches ziemlich unrealistisch wirkt. Der Zufall wird für meinen Geschmack zu oft bemüht. Das störte mich doch ein wenig.


    Am Ende gab es eine schlüssige Aufklärung, auf die ich selbst vorher nicht gekommen wäre.


    Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und ich werde die Folgebände, von denen es schon zwei gibt, auf jeden Fall lesen.

  • Dies war mein erstes Buch von Ann Granger.


    Insgesamt ein solider historischer Krimi, der mich prima unterhalten hat. Die Personen und die Atmosphäre im historischen London werden toll beschrieben und auch die Krimihandlung hat mich gefesselt. Einzig das Ende hat mich nicht so ganz überzeugt. Überdies war das eine oder andere Mal Komissar Zufall ein wenig zu viel im Einsatz.


    Insgesamt freue ich mich aber auf den nächsten Band um Lizzie Martin und Benjamin Ross und hoffe, dass sich die Serie noch ein wenig steigert.


    7 Punkte

  • Dies war mein erster Krimi von Ann Granger, so dass ich keine Vergleiche zu anderen Krimireihen dieser Autorin ziehen kann.


    Die Autorin schafft es meiner Meinung nach in "Wer sich in Gefahr begibt" hervorragend, den Leser ins viktorianische London zu entführen. Die Hauptfiguren Lizzie und Benjamin Ross sind sehr sympathisch gezeichnet.


    Den zu lösenden Mordfall selbst fand ich eher mittelmäßig. Der ganze Krimi liest sich zwar flüssig und angenehm, aber genau wie meinen Vorschreibern, spielte auch für meinen Geschmack der Zufall eine zu große Rolle.


    Die Lösung des Falls war für mich eine Überraschung. Das hat die Autorin wiederum sehr gut hinbekommen. Schön, wenn der fleißig mitermittelnde Leser am Ende des Krimis doch noch überrascht wird. :-)


    Alles in allem ist "Wer sich in Gefahr begibt" ein echter Wohlfühl-Krimi zum Auf-die-Couch-Kuscheln an trüben Nachmittagen. Der 2. Teil liegt bereis für die nächste Leserunde hier beeit und ich freu mich schon drauf.


    7 solide Punkte mag ich hierfür vergeben. :-]

  • Mein erstes Buch der Autorin und ein sehr, sehr "gemütlicher" Krimi. Ich habe lange dran gelesen, es war halt kein Pageturner, aber meine Leseunlust hatte sicher andere Gründe.


    Die Beschreibung der viktorianischen Zeit fand ich schon sehr ansprechend. Ich denke, dass ich auch den 2. Teil versuchen werden, hoffe aber darauf, dass die Autorin doch etwas mehr Spannung reingibt. Ist doch bestimmt ausbaufähig. ;-)


    7 Punkte von mir! :wave

  • Mein erstes Buch der Autorin. Leider habe ich es nach wenigen Seiten abgebrochen. Die Autorin schmückt alles extrem aus. Mir reicht es zu wissen, dass ein Haus prunkvoll ist. Ich muss nicht seitenweise lesen was für Gemälde und Teppiche ect. in dem Haus sind ... Einen Krimi stelle ich mir anders vor.

  • Auch bei mir war es das erste Buch der Autorin. Und meine Erwartungen sind komplett erfüllt worden. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und auch wenn viele andere Eulen sich an den Zufällen stören, hat es mich nicht gestört. Ich habe es einfach so hingenommen und habe mich in meinem Lesefluss nicht stören lassen.


    Lizzie und Ben sind zwei sehr sympathische Protagonisten und ich werde sehr gerne wieder von den beiden lesen wollen. Das Ende lässt ja auch ein wenig hoffen. :zwinker Lizzie hat mich einfach in ihren Bann gezogen und ich mochte sie sehr. Sie ist für damalige Zeiten eine sehr forsche Dame und lässt sich nur sehr wenig sagen. Sie spricht einfach aus, was ihr auf dem Herzen liegt - für mich einfach eine sehr sympathische Person.


    Das Buch wird von einem einfach, aber dennoch schönen Schreibstil gefüllt und wenn man einmal eingetaucht ist in das London im 19. Jahrhundert, möchte man nicht mehr raus (zumindest, wenn man Lizzie ist). ;-)


    Sehr gerne lese ich die Folgebände.


    8 von 10 Punkten

  • Elizabeth Martin kommt im Jahr 1864 nach London, um eine Stelle als Gesellschafterin bei der wohlhabenden Julia Parry anzutreten, der Witwe ihres Patenonkels. Gleich nach ihrer Ankunft auf dem Weg vom Bahnhof sieht Lizzie, wie man im Armenviertel Agar Town eine tote Frau auf einem Karren weg bringt. Hier werden die Häuser abgerissen, um einen neuen Bahnhof zu bauen, ohne Rücksicht auf die Schicksale der Menschen, die hier lebten.
    Angekommen am vornehmen Dorset Place erfährt sie dann, dass ihre Vorgängerin vor einigen Wochen anscheinend spurlos verschwunden ist. Die Umstände sind sehr mysteriös und Lizzies Neugier ist geweckt. Besonders als im Hause von Mrs. Parry Inspector Benjamin Ross von Scotland Yard auftaucht, der den Tod der jungen Frau aus Agar Town untersucht und Fragen nach Lizzies Vorgängerin stellt. Als Lizzie in Ben einen Jungen aus den Kohleminen ihrer Kindheit in Derby wiedererkennt, hilft sie ihm bei den Recherchen und der Suche nach dem Mörder.


    Dies ist der erste Teil der historischen Krimireihe von Ann Granger mit Lizzie Martin und Benjamin Ross. Mir hat "Wer sich in Gefahr begibt" gut gefallen. Ganz besonders Lizzie mochte ich gleich, denn für eine junge Frau zu der Zeit ist sie sehr unkonventionell, lässt sich nicht unterkriegen und auch nicht bevormunden. Was ihr das Leben natürlich nicht leichter macht. Und auch ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn macht ihr oft Schwierigkeiten.
    Benjamin Ross bleibt sich ebenfalls treu und hat nie vergessen, woher er kommt und wem er seinen Werdegang zu verdanken hat. Auch von der so genannten "besseren Gesellschaft" lässt er sich nicht einschüchtern.
    Ann Granger schreibt gewohnt flüssig und anschaulich. Die Schuttberge in Agar Town, die von Kohlenstaub schwarze Luft in Derby, der dichte Nebel in London, das alles wird lebendig in der Geschichte. Auch ein Teil von Sozialkritik schwingt mit, denn anscheinend interessiert es nur Lizzie, was mit ihrer Vorgängerin passiert ist. Auch der Satz von Lizzies Vater: "Vergiss niemals den wahren Preis von Kohle" macht nachdenklich, denn für den Komfort der Reichen mussten Kinder in den Minen arbeiten.


    Insgesamt ist dieser Krimi zwar eher unaufgeregt, aber deswegen keineswegs langweilig. Die Auflösung überraschte mich auch nicht wirklich, aber das fand ich nicht weiter schlimm. Zwischendurch gab es immer wieder neue Entwicklungen und Verdächtige, wodurch die Spannung erhalten blieb.


    Ich werde auf jeden Fall die weiteren Teile auch lesen, da ich wissen möchte, wie es mit Lizzie und Ben weitergeht.