ZitatOriginal von Ikarus
WAS zum Teufel versteht ihr eigentlich unter anspruchsvoll.
Du solltest doch die grundlegende Definition von Reinhard Mey auf seiner LP "Die Zwölfte" kennen
ZitatOriginal von Ikarus
WAS zum Teufel versteht ihr eigentlich unter anspruchsvoll.
Du solltest doch die grundlegende Definition von Reinhard Mey auf seiner LP "Die Zwölfte" kennen
ZitatOriginal von Lipperin
Charlie : Du hast bei Deiner Aufzählung eine wunderbare Autorin vergessen, vielleicht hast Du den Namen schon mal gehört: Charlotte Lyne
Ja, von der könnte sie schon mal gehört haben..:grin
Ich kann noch Edward Marston empfehlen ...
ZitatOriginal von Ikarus
...nur mal so (und ziemlich verärgert über die Angriffe einiger hier, die m.M.n. in die unterste Niveauschublade gehören) auf gestandene, erfolgreiche und sehr belesene und gebildete Autoren wie das Ehepaar Iny und Elmar Lorentz: WAS zum Teufel versteht ihr eigentlich unter anspruchsvoll.
Wenn man solche gefährlich wertbelasteten Worte nämlich in den Mund oder die Tasten nimmt, sollte man m.M.n. auch den gleichen Anspruch selbst erfüllen.
Anspruchsvoll sind Historische Romane dann für mich wenn:
- Verschiedene Lesarten und Deutungen möglich sind.
- Die historische Realität präzise und an den wirklichen Geschehnissen der Zeit wiedergegeben ist.
- Personen frei von gängigen Stereotypen sind.
- Ein über die eigentliche Erzählung hinausweisender Kern vorhanden ist.
- Die sprachliche Form eine besondere Schönheit oder Plastizität aufweist.
Darf ich jetzt sagen, dass ich Iny Lorentz auch nicht mag? Ich finde diese Fliesbandproduktion von Romanen höchste befremdlich. Wie viele erscheinen dieses Jahr? Ich glaube drei oder vier. Und das sind nur die Romane, die man mit ihnen in Verbindung bringt, entweder weil das Pseudonym bekannt ist, oder die Vita sehr ähnlich klingt.
Darf man das hier nicht sagen?
ZitatOriginal von Siorac
Darf man das hier nicht sagen?
Ich frage mich hier auch gerade, warum sich Eulen persönlich angegriffen fühlen, wenn man deren Lieblingsautor kritisiert, vielleicht wenn sogar die Kritik etwas harsch formuliert ist.
Ich mag z.B. Tolkiens "Herr der Ringe"... wenn ich hier jedes Mal aufschreien würde, sobald jemand die fortgeschrittene Langweile der Bücher kritisiert (welche ich gar nicht nachvollziehen kann), wäre ich aber schwer beschäftigt.
Lasst doch den Eulen die eigene Meinung!
Ich lese leidenschaftlich gerne historische Romane, und bin bis jetzt auch nicht genervt davon.
Im Gegenteil, ich finde immer wieder neue tolle Autoren., die mich mit ihren Geschichten verzaubern.
Klar gibt es Bücher die sich irgendwie ähneln, aber ist das nicht überall so? Deswegen bin ich aber nicht genervt.
Hallöchen,
ich möchte gut unterhalten werden. Für mich ist Lesen ein Hobby, Spaß an der Freude. Es muss für mich nicht hochtrabend anspruchsvoll sein. Ich mochte die Schreibe von Iny Lorentz nicht. "Die Kastratin" war mir zu langatmig.
Vielleicht habe ich das falsche Buch erwischt, keine Ahnung. Es lag mir nicht - ich habe keine Wertung in Sachen Anspruch abgegeben. Ich lese auch blutrünstige Krimis und Thriller, da würden manche auch nur die Nase rümpfen.
Wer sucht, wird sicher "sein" Buch finden, das den eigenen Ansprüchen genügt. Dafür ist doch so ein Eulenforum super
cu
Nikki
ZitatOriginal von Siorac
Darf man das hier nicht sagen?
Aber ganz sicher darf man das, aber man darf auch sagen, dass es Bücher von iny Lorentz gibt, die du für anspruchsvoll halten müsstest, gemessen an deinen Kriterien und auch, dass wenn ein Autor ein bis zwei Bücher im Jahr veröffentlicht es niemand verwundern sollte, dass ein Autorenduo das doppelte also drei bis vier Bücher im Jahr schreiben kann.
ZitatOriginal von uert
Ich frage mich hier auch gerade, warum sich Eulen persönlich angegriffen fühlen, wenn man deren Lieblingsautor kritisiert, vielleicht wenn sogar die Kritik etwas harsch formuliert ist.
Ich kann als Leser sagen, dass mir ein Buch nicht gefällt, mir ein Stil nicht zusagt aber ich finds vermessen, als Laie beurteilen zu wollen, ob ein Autor sein Handwerk versteht und zu äußern, der und der Autor kann nicht schreiben. Wir sprechen hier nicht von Autoren aus dem BoD oder DKZ Bereich sondern von Autoren, die erfolgreich veröffentlichen.
Dass deren Stil und Geschichten nicht jedermanns Geschmack trifft, ist klar und ich glaube, da hat auch niemand hier ein Problem mit.
Hi!
Vielen Dank für die vielen Wortmeldungen und Diskussionsbeiträge!
Ich habe einige gute Tipps für mich mitgenommen, einige "alte", fast vergessene Schriftsteller wie Zweig wiederentdeckt. Vielen Dank dafür!
Trotzdem möchte ich eins noch loswerden:
Bücher sind emotional. Sie entführen uns in ein anderes Reich, in eine Realität ausserhalb unserer eigenen. Und deshalb werden sie - meiner Meinung nach - immer mit Emotionalität beurteilt.
Ich finde es ein bisschen schade, dass es hier so ein ein wenig in die Beurteilung reingeht - ich hatte keinesfalls beabsichtigt, irgendeine Autorenschelte zu betreiben oder auch nur das gesamte Genre abzuqualifizieren ( Iris :-)).
Ich lese seit 44 Jahren intensiv, da wollte ich einfach mal wissen, ob diese "Müdigkeit" in Bezug auf historische Bücher ein rein persönliches Problem ist.
Ich habe keine Schwierigkeiten damit, dass bestimmte Autoren, die eben auch viel veröffentlichen, verlegt werden und alle gut damit verdienen. Ich muss ja nicht kaufen. Aber ich finde es schade, dass auch hier z.T. eine gewissen Konzentration auf bestimmte Autoren stattfindet, eine Sequel-Publikation am Werk ist, und da eben vielleicht gute Autoren, die nicht so beworben werden oder in den "falschen Topf" geworfen werden ( Charlie :-)) vielleicht ein wenig "untergehen".
Und ja, es ist mir auch in einigen Genres (Fantasy z.B. Drachenbücher, oder Troll-, Elfen- etc. Trilogien) auch aufgefallen. Mit meinen doch schon 50 Jährchen auf dem Buckel muss ich sagen, das ich das erst seit einigen wenigen Jahren beobachte. Vorher wars m.E. nach nicht so.
Just my 2 cents
Ich würde mich freuen, wenn ihr ein bisschen "übergeordneter" diskutieren könntet, einzelne Autoren anzugreifen fände ich nicht fair und auch nicht angemessen.
Lieben Dank,
Alraune
ZitatAlles anzeigenOriginal von Batcat
Uert,
das ist Deine - ziemlich drastisch ausgedrückte - Meinung, die viele Leser sicher nicht teilen. Auch ich nicht - und das, obwohl historische Romane noch nicht einmal "mein" Genre sind. Die Geschmäcker sind unterschiedlich und dem einen gefallen diese Bücher, dem anderen nicht.
Aber die genannten Autoren - liebe Eulen übrigens ganz nebenbei bemerkt - beherrschen ihr Handwerk. Ihnen das Talent abzusprechen finde ich sehr unfair von Dir.
Wenn die von Dir genannten Autoren so untalentiert wären, wären sie sicherlich a) nicht bei großen Publikumsverlagen untergekommen und b) nicht mehrfach veröffentlicht worden.
Die Bücher kommen an - vielleicht nicht bei Dir, aber doch bei sehr vielen anderen, das belegen die Verkaufszahlen.
Jetzt muss ich mich hier doch mal einmischen ...
Wenn uert ihre Meinung auch für Deine Begriffe etwas drastisch formuliert haben mag, ist es doch ihr gutes Recht, zu bemerken, dass *sie* mit den Romanen von Lorentz und Thomas überhaupt nichts anfangen kann. Und auch die Bemerkung, dass *sie* persönlich der Meinung ist, besagte Autoren könnten nicht schreiben ist doch völlig legitim. Das Argument Quantität, das hier vorgebracht wird, also die Verkaufszahlen, hat doch mit Qualität (deren Definition selbstredend subjektiv ist) gar nichts zu tun.
Zudem:
Auch wenn Iny Lorentz "liebe Eulen" sind, muss man deshalb mit seiner Meinung hinter dem Berg halten?
Mit mangelnder Fairness hat das für *mich persönlich* rein gar nichts zu tun. Eher mit Ehrlichkeit.
Natürlich darf man seine Meinung kundtun, keine Frage.
Allerdings bin ich eher Verfechter des moderaten Umgangstons.
Es gibt viele Bücher die sich mit dem Prädikat "historisch" schmücken aber alles andere als historisch sind. Recherche findet kaum statt, die Verhaltensweisen der Protagonisten sind der heutigen Zeit nachempfunden und diese Bücher sind nichts anderes als schlichte Unterhaltung der seichtesten Art ohne jeglichen Tiefgang. Hat man eines gelesen hat man alle gelesen. Da wird eine Masche bis zum Erbrechen ausgelutscht und um immer weiter lutschen zu können, schreibt man doch noch unter irgendwelchen anderen Namen.
Und die Verkaufszahlen eines Buches sagen nichts aber auch gar nichts über dessen Qualität. Manche dieser schlimmen Weltbild-Bücher unterscheiden nichts von diesen BoD-Schinken.
Auch wenn liebe Eulen als AutorInnen unterwegs sind, müssen sie sich ggf. Kritik gefallen lassen. Wer veröffentlicht, der muss halt auch damit rechnen das man sie/ihn kritisiert.
Die Kritik von "uert" kann ich gut nachvollziehen.
Edit: Wirklich zu empfehlen sind die Romane von Nicole C. Vosseler. Spannend, gut recherchiert; sie haben das Prädikat "historisch" mehr als verdient.
Ich finde die Aussage xyz kann für meine Begriffe nicht schreiben moderater, als wenn ich die Werke eines Autoren (wie ich es einmal in Bezug auf Iny Lorentz getan habe und empört-entrüstete Reaktionen geerntet habe :grin) als "Schund" bezeichne.
Mir kommt es hier manchmal vor, als werde in diesem Forum zum Teil mit zweierlei Maß gemessen.
Autoren, die man nicht persönlich kennt, werden in der Luft zerrissen (derbst sogar) und Autoren, die sich bei den Eulen tummeln ein bisschen mit Samthandschuhen angefasst. Sobald sich dann jemand erdreistet, Kritik an den Bücher (wohlgemerkt NICHT an den Personen) zu üben, kommt das Argument Umgangston (Anstand, Höflichkeit, Fairness oder was auch immer) ...
Und dabei argumentieren diejenigen, die die "Ehre" der betroffenen Autoren so vehement verteidigen und auf eine sachliche Meinungsäußerung pochen, für meine Begriffe eigentlich immer ein wenig unsachlich ...
ZitatOriginal von Voltaire
Und die Verkaufszahlen eines Buches sagen nichts aber auch gar nichts über dessen Qualität. Manche dieser schlimmen Weltbild-Bücher unterscheiden nichts von diesen BoD-Schinken.
Dieser Gedanke ist mir auch durch den Kopf gegangen, aber da ich mich in dem Genre kaum auskenne, bzw. diesbezügliche Erfahrungen an die 10 Jahre alt sind, habe ich mich lieber auf meine Finger gesetzt.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Siorac
Nur drei Namen auf die die Diagnose, der ich im Übrigen dankbar zustimme, nicht zutrifft:
Peter Berling
Dorothy Dunnett
Robert Merle
... sind jedem empfohlen der anspruchsvolle historische Romane schätzt und vom üblichen Histoblödsinn die Nase voll hat.
Ja, da stimme ich voll zu: Von Peter Berling kenne ich "Die Kinder des Gral", sehr gut! Keine Stereotypen, viel Witz und große Einfühlsamkeit in historische Zeiten!
Danke für die Namen der anderen Autoren.
...nur so zum Provozieren, ein hervoragend recherchierter historischer Roman wie "Die Fürstin" von Iny Lorentz schlägt so einen Fantasy Schinken wie "Die Kinder des Gral" in der Qualität meiner Ansicht um Längen...
ZitatOriginal von beowulf
...nur so zum Provozieren, ein hervoragend recherchierter historischer Roman wie "Die Fürstin" von Iny Lorentz schlägt so einen Fantasy Schinken wie "Die Kinder des Gral" in der Qualität meiner Ansicht um Längen...
Eine eigene Geschichte mit der überlieferten Geschichte zu kombinieren ist IMO nicht Fantasy, aber das ist Ansichtssache.
ZitatOriginal von beowulf
Aber ganz sicher darf man das, aber man darf auch sagen, dass es Bücher von iny Lorentz gibt, die du für anspruchsvoll halten müsstest, gemessen an deinen Kriterien und auch, dass wenn ein Autor ein bis zwei Bücher im Jahr veröffentlicht es niemand verwundern sollte, dass ein Autorenduo das doppelte also drei bis vier Bücher im Jahr schreiben kann.
Ich kann Dir hier nicht widersprechen, weil ich nicht vorhabe mich deshalb durch alle Romane von denen zu lesen. Glaube aber, dass das was ich bisher gehört/gelesen habe, schwerlich die Überprüfung anhand der genannten, oder auch anderer Qualitätskriterien standhalten würde.
Ein weiteres fällt mir gerade ein: Die Auflösung des klassischen Gut-Böse Schemas, in dem jeder Protagonist klar und eindimensional einer der beiden Pole zuzurechnen ist. Ich finde so was einfach langweilig.
@ Voltaire: Ich danke Dir für Deine Worte. Du hast meine Gedanken besser formuliert, als ich das gekonnt hätte. Es ist m.E. mehr als absurd, Verkaufszahlen als Indikator für Qualität herzunehmen. Wo gibt's denn so was? Oder schauen etwa mehr Menschen das "Nachtstudio" als das "Dschungelcamp"?
ZitatOriginal von beowulf
...nur so zum Provozieren, ein hervoragend recherchierter historischer Roman wie "Die Fürstin" von Iny Lorentz schlägt so einen Fantasy Schinken wie "Die Kinder des Gral" in der Qualität meiner Ansicht um Längen...
Ich kenne „Die Fürstin“ nicht, muss mir also mit der Kurzbeschreibung aus Amazon behelfen (ich weiß, die sind oft unpassend):
Eine Frau kämpft um den Thron und um ihre Liebe ... Charlotte stammt aus einem verarmten Adelshaus und muss sich als eine von acht Töchtern glücklich schätzen, einen Mann gefunden zu haben, der bereit ist, um sie zu freien. Ausgerechnet sie soll dem Fürsten Carl Anton den ersehnten Thronfolger schenken. Charlotte ahnt nicht, dass dies für den Regenten die einzige Möglichkeit ist, das Reich vor seinem gefährlichsten Feind zu schützen. Wird es der jungen Fürstin Charlotte gelingen, nicht nur das Volk in ihrer neuen Heimat, sondern auch ihren Gemahl für sich zu erobern?
Öhhhm, nein, geht man hier nach, bleibe ich bei Berling. Wenn Du mit "Schinken" meinst, dass das Buch sperrig ist und sich weniger leicht wegliest, hast Du aber sicher Recht.
Außerdem: Ich dachte „Die Fürstin sei von Eric Maron?!
Das mit dem Eric Maron ist das hier auch schon angesprochene Thema mit Pseudonymen. Das mit dem Klappentext auch. Ich hatte das mal mit einem wirklich guten Buch- Kirsten Schützhofers "Die Farbe der Revolution" heißt im Taschenbuch "Die Tochter des Advokaten" und wurde in einer Rezension auf lovelybooks.de voll verrissen, weil die Leserin eben ein "Die ...in"- Buch lesen wollte und da doch viel zu viele Figuren und viel zu wenig Liebe drin vorkam. Lesevergnügen hängt immer mit der Erwartungshaltung an ein Buch zusammen- und damit kann so ein Titel aber auch ein Klappentext falsche Erwartungen wecken.