Ich finde dieses Zitat gehört hierher:
ZitatOriginal von Nicole
Ich stell mir beim Schreiben eines Romans immer die historischen Fakten wie ein etwas unregelmäßiges Gitter vor, in das ich die Fiktion als bunte Bänder hineinwebe. Mal sind die Gitterstäbe lockerer, mal - wie bei diesem Buch - enger. Mal ist es eine Hilfe, die Fixpunkte und Löcher zu haben, mal ist es zum Haareraufen - weil sich die Geschichte irgendwie einfügen muss und das nicht immer auf Anhieb klappt oder die Gitterstäbe im Weg sind, ich sie aber dort lassen muss, weil unumstößliche historische Wahrheit.
Oder ich stell's mir vor wie ein Gewebe aus Kett- und Schussfäden aus verschiedenen Garnen. Im Idealfall soll das fertige Gewebe von allen Seiten ein schönes Muster zeigen - aber was jetzt ein historischer Fakten-Faden und was ein Fiktion-Faden ist, das lässt sich nur mit mühseligem Aufdröseln wieder auseinanderdividieren, weil das Gewebe so dicht und einheitlich ist.
Das versuche ich immer zu erreichen.
So stell ich mir das als Leser für den Regelfall nämlich vor, dass der Autor vorgeht...
Dabei ist mir klar, das eine Romanbiographie über Walther von der Vogelweide, von dem historisch nichts anderes bekannt ist als seine ihm zugeschriebenen Werke und die Quittung eines Mantels andere Lösungen für den Autor bieten als eine über "Die Schwester der Königin", wo über die Bullen- Tochter viele Informationen vorliegen und die einfach für die Geschichte plattgewalzt werden.